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Hallo Thomas,
ich komme aus der "chemischen Branche" und hatte immer wieder bei meinen Analysen, die wir als Aufgabe bekamen, auch Öle im Visier. Auch wenn es 1975 schon synthetisch hergestellte Öle gab, würde ich mich nie und nimmer trauen meine gut funktionierenden Fernschreiber mit einem 45 Jahre altem Öl zu schmieren. Das Öl kann durchaus von klarer Konsistenz und geruchlos sein aber nach der Freisetzung aus der Flasche kommt es im Fernschreiber dank der großen Oberfläche an den Zahnrädern massiv mit Luft und somit Sauerstoff in Kontakt. Reaktion absolut ungewiss, kann auch Tage und Monate dauern bis sich Abbauprodukte bilden. Antik ist ja schön und nett, aber nicht bei Ölen. Dies meint wohlwollend
Werner

Alles klar, dann kommt es in die Antiquitätensammlung.

Ich hab mal nach dem Öl (Isoflex PDP 61 A) gegoogelt. https://www.oelonline.com/kluber-isoflex-pdp-61-a

ISOFLEX PDP 61 A Fernschreib. K wurde speziell für die mechanisch bewegten Reibstellen von Fernschreibern entwickelt.

Das gibt es also noch zu kaufen, allerdings nur im min. 1l-Behälter zum exorbitanten Preis von 454,98 € mit Versand.
Da würde dann so ein 50ml-Fläschchen 22,75 € kosten (ähnlicher Preis wie Uhrenöl).

Wäre da vielleicht eine Sammelbestellung interessant?
So ab mindestens 10 Interessenten á 100ml oder 20x 50ml?
Das wären dann ca. 51€ pro 100ml oder 28€ pro 50ml einschließlich Kunststoff-Flasche und Versand.

Eine Wissenschaft sollte man sicher nicht daraus machen.
Salatöl funktioniert wohl auch vorrübergehend, hat aber wenig Schmierwirkung und verharzt. Auch das gerne erwähnte Ballistol verharzt. Hatte letztlich eine mit Ballistol geölte Kinomaschine in der Hand. Da waren ausnahmslos alle Rollen fest. Der Besitzer konnte sich das garnicht erklären....

Werner hat geschrieben: ↑Di 25. Mai 2021, 15:43 Das Öl kann durchaus von klarer Konsistenz und geruchlos sein aber nach der Freisetzung aus der Flasche kommt es im Fernschreiber dank der großen Oberfläche an den Zahnrädern massiv mit Luft und somit Sauerstoff in Kontakt. Reaktion absolut ungewiss, kann auch Tage und Monate dauern bis sich Abbauprodukte bilden. Antik ist ja schön und nett, aber nicht bei Ölen. Dies meint wohlwollend
Werner

Ich würde solche Experimente auch nicht machen.
Muß halt jeder selbst wissen, was er tut....

duddsig hat geschrieben: ↑Mi 26. Mai 2021, 14:18 Auch das gerne erwähnte Ballistol verharzt.

Da ist der Hersteller aber ganz anderer Meinung.
https://www.ballistol-shop.de/Kann-Ball ... _:122.html

TEHA hat geschrieben: ↑Mi 26. Mai 2021, 14:55 Da ist der Hersteller aber ganz anderer Meinung.
https://www.ballistol-shop.de/Kann-Ball ... _:122.html

Ich kenne die Seite, weil die grundsätzliche Diskusion gab es vor einigen Jahren schon mal im Chat, ich würde an deren Stelle auch nichts anderes schreiben. Kann da jetzt nur aus eigener Erfahrung sprechen. Das Zeuch kann natürlich auch mit dem anderen vormaligen Öl reagiert haben, keine Ahnung.

Man kann es definitiv zum Reinigen alter Verharzungen nehmen, dafür nehme ich es auch manchmal. Es wird auch auf der Verpackung nur zur Pflege von allem Möglichen empfohlen, nicht zur Schmierung. Buntmetalle können übrigens anlaufen .
Zum Schmieren von Lagern nehme ich es nach dieser Erfahrung definitiv nicht, es gibt Öle, die dafür hergestellt wurden, und die zudem noch preiswerter sind als das "Wundermittel"

Aber wie gesagt soll jeder machen wie er denkt...

Ja, die Diskussionen um Ballistol und das Verharzen desselben gibt es wahrscheinlich schon so lange es Ballistol überhaupt gibt.
Ich kenne das auch aus anderen Foren (Werkzeuge, Uhren, Waffen).
Einig geworden ist man sich da noch nirgends.

Ich benutze verschiedene Öle zu verschiedenen Zwecken:
Ballistol für Werkzeuge und Waffen.
Uhrenöl für Uhrwerke und mechanische Apparate.
Bettbahnöl für die Führungen meiner Werkzeugmaschinen (ist ja hier auch schon mal für Fernschreiber empfohlen worden ).

duddsig hat geschrieben: ↑Do 6. Jul 2017, 22:17 Zum ölen meiner T51 und zu deren Pflege habe ich bisher Harz- und Säurefreies Universalöl von Esso benutzt.

Dieses Esso-Universalöl habe ich auch für Haushaltsgeräte, Nähmaschinen und Modellmotoren.
Wenn es auch für Fernschreiber taugt, umso besser.

Franz hat geschrieben: ↑Fr 14. Sep 2018, 20:52 habe heute meine 2.te T100 nach TDV geschmiert/geölt und das Ergebnis ist der Hammer, die Kisten sind nicht wiederzuerkennen. Seidenweicher Anschlag der Tasten (fast wie bei einer elektrischen Schreibmaschine), gegenüber hakeligem Anschlag vorher.

Auch wenn der Thread schon etwas älter ist, hole ich ihn nochmal hervor. Das beschriebene Fett habe ich jetzt mal bestellt (hoffe es ist das richtige): www.amazon.de/LIQUI-MOLY-Langzeitfett-L ... B00295CR0U

Du schreibst, dass es eine "TDV" zur Ölung gibt. Das sollte ja vermutlich eine "Technische Dienstvorschrift" sein, oder?

Falls ja: kann ich die vielleicht von Dir bekommen? Oder wo genau finde ich diese Vorschrift?