Siemens T1000 Netzteil Reparatur

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Franz
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Siemens T1000 Netzteil Reparatur

#1

Beitrag: # 16515Beitrag Franz »

Hallo an die Techniker,
mein Freund Günter aus Bischofsheim, Renter und bald I-telex Nutzer, versierter Techniker hat in den letzten Tagen 2 T-1000 NT's repariert (beide laufen), aber er hat noch eine Frage zu dem zweiten Netzteil, als Betriebsmensch und Nichttechniker habe ich da keinen Plan, hat da jemand von Euch eine Idee ? Vielen Dank , ich zitiere mal:

Hallo Franz,

jetzt weiß ich, was Du mit der „grünen Suppe“ gemeint hast. Aber der Reihe nach: Nachdem ich das 2. Netzteil wieder zusammen- und in die BFS-Maschine eingebaut hatte, erfolgte der Probelauf mit meiner quick brown fox-Endlosschleife. Das ging ungefähr eine Stunde gut, dann schaltete sich das Netzteil ab (hat eine elektronische Überstromsicherung, die alle ca. 2 Sekunden wieder einen neuen Einschaltversuch macht und überprüft, ob der Kurzschluß noch da ist). Große Verzweiflung, hatte ich bei der Netzteilreparatur doch nicht alle Fehler gefunden? Also alle Stecker der Grundelektronik ab und wieder versucht: Kurzschluß immer noch da. Dann die Suche nach meinen Lieblingskandidaten: 1 Tantal-Elko mit Kurzschluß auf der GE-Platte gefunden. Elko einseitig abgezwickt, Maschine läuft wieder. Dabei fiel mir auf, dass auf dem Flachbandkabel des Netzteils so ein grüner Kram war, der bei der Reparatur des Netzteils definitiv nicht da war. Ursachenforschung: kommt aus dem Netzfilter. Netzfilter ausgebaut und siehe da, es ist die Vergußmasse der beiden Funkentstördrosseln. Da ich mal davon ausgehe, dass die Vergußmasse bei Alterung nicht flüssig wird, müssen die Drosseln aufgrund zu hoher Stromaufnahme warm geworden und dann vermutlich ausgelaufen sein (siehe Bild). Könntest Du bitte mal deine einschlägigen Spezialisten fragen, ob das ein Alterungsfehler der Drosseln oder eine unzulässige Erwärmung ist? Gibt es diese Drosseln noch?


Vielen Dank für Antworten, Bild im Anhang...
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ProjektTelefon
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Re: Siemens T1000 Netzteil Reparatur

#2

Beitrag: # 16516Beitrag ProjektTelefon »

Die Grüne Vergussmasse läuft bei allen T1000er Netzteilen aus, die Suppe läuft dann durch die Mittelplatte nach unten auf die Hauptplatine, und verklebt dort die Stecker. Meistens hat man Glück das man sie noch trennen kann, aber wenn man viel Pech hat kriegt man die Stecker nicht mehr vom Mainbord abgezogen...

Auch der T1000S ist davon nicht unberührt, dort passiert genau das gleiche mit der Grünen Vergussmasse. Ein Chemischer Prozess zersetzt sie, und dann läuft sie aus soweit es mir bekannt ist...
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DF3OE
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Re: Siemens T1000 Netzteil Reparatur

#3

Beitrag: # 16523Beitrag DF3OE »

Es ist ein chemischer Vorgang und hat nichts mit der Erwärmung der Drossel zu tun.
Zur Abwechslung gibt es auch noch rot/rosa und blau. :D

Trifft über kurz oder lang JEDEN T1000/S, egal ob eingeschaltet oder nur gelagert.
Es gibt bisher noch kein Lösungsmittel dafür
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ISBRAND
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Re: Siemens T1000 Netzteil Reparatur

#4

Beitrag: # 16528Beitrag ISBRAND »

Habe ich nicht einmal gehört, man kann dioe blöden Entstördrosseln nicht auch einfach ausbauen, weil sie nicht wirklich eine Funktion für den Fernschreiber haben. Ich habe auch schon ein T 1000 an das grüne Gift verloren ... :yesyes: und da habe ich ganz schön :puke:
Viele liebe Grüße
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dk9rg
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Re: Siemens T1000 Netzteil Reparatur

#5

Beitrag: # 16637Beitrag dk9rg »

Nachdem ich nun in den "erlauchten Kreis" aufgenommen bin, möchte ich mich für alle Antworten bedanken. Das Thema scheint allerdings nicht nur bei der T1000 ein Problem zu sein, da es u.a. eine Doktorarbeit über Langzeitstabilität von Epoxidharzen am Institut für Werkstoffkunde der TU Darmstadt gibt........
Die Drosseln einfach ausbauen ist meiner Ansicht aber auch keine Lösung, da u.U. sonst eines Tages der Funkstörmeßdienst der BNetzA mit erhobenem Zeigefinger vor der Tür stehen kann.
Gruß
Günter
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duddsig
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Re: Siemens T1000 Netzteil Reparatur

#6

Beitrag: # 16641Beitrag duddsig »

dk9rg hat geschrieben: Mi 26. Feb 2020, 18:54 Die Drosseln einfach ausbauen ist meiner Ansicht aber auch keine Lösung, da u.U. sonst eines Tages der Funkstörmeßdienst der BNetzA mit erhobenem Zeigefinger vor der Tür stehen kann.
So ist es.
Und für einen Amateurfunker muß der eh schon vorhandene Störnebel digitaler Geräte und von Schaltnetzteilen nicht auch noch vestärkt werden.
Das Zeuch streut ja sogar in Audiogeräte (z.B. röhrenbasierte RIAA-Entzerrer/Vorverstärker).
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wkuebart
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Re: Siemens T1000 Netzteil Reparatur

#7

Beitrag: # 19899Beitrag wkuebart »

Auch bei mir im Technikforum Backnang ist in diesem Winter 2019/2020 dieses Problem aufgetreten. Ich habe zunächst ebenfalls auf ein Wärmeproblem durch zu hohe Stromaufnahme getippt, aber dann langsam nach und nach gelernt, dass die Vergussmasse aus den Netzfilterdrosseln von alleine ausläuft, im Zeitrahmen von Wochen bis Monaten. Die Vergussmasse mutierte offensichtlich zu einer tixotropen klebrigen "Flüssigkeit". Bei meinen ersten Versuchen, herauszubekommen, ab wann Wärme die Masse flüssig machen sollte, habe ich in einem Wärmeschrank an der ausgebauten Filterplatte schnell gemerkt, dass Wärme nicht das Problem ist. Im Gegenteil: die Masse wurde durch eine mehrtägige Temperung bei 50°C fester.
Ich habe es noch nicht verifiziert, bin aber der Ansicht, dass eine Temperung bei 60°C sogar noch effektiver sein sollte: je höher die Temperatur, desto kürzer kann die Zeit sein.
Nachdem ich das mit der klebrigen blauen Masse erst mal begriffen hatte, fiel mir unter einem Lagerkarton meiner Filderelemente ein verdächtiger kleiner, blauer, klebriger Fleck auf einem darunter liegenden Teil auf. Die Inspektion des Kartons offenbarte die entsetzliche Wahrheit: alle dort gelagerten Filterelemente von Siemens mit dieser blauen Vergussmasse (Ich hatte keine anderen Farben) waren ausgelaufen, weil ich dummerweise die Filter upside-up gelagert hatte und nicht upside-down. Eine unendliche Schweinerei.
Die Filterelemente sind irgendwann aus den 70er/80er-Jahren (B 82724-G2-A10 aufgelötet auf Platine, es läuft durch den Schlitz zwischen Gehäuse und Platine, B82723-G2-B5 offen, 30% ausgelaufen, ein B84110-A-A5 von 11.91 hat das Problem noch nicht). Ich vermute, dass bei Lagerung/Betrieb bei normaler Raumluft sich die Vergussmasse nach nunmehr 40-50 Jahren, eventuell durch Eindiffundieren von Feuchtigkeit, zu dieser nahezu unendlich langsam fließenden Masse verwandelt hat, die nun überall dort ausläuft, wo die Bauelemente mit der Vergussöffnung seitlich oder nach unten eingebaut sind.
Da bei Temperung die Masse wieder fester wird, lässt sich die eindiffundierte Flüssigkeit eventuell durch erhöhte Temperatur oberhalb von 50°C bis zur Grenztemperatur der Bauelemente wieder austreiben.
Ich werde das jedenfalls weiter erforschen und freue mich auf Beobachtungen anderer. Ich habe intensiv nach Hinweisen aus dem Netz gesucht, aber bisher keine gefunden. Daher vermute ich, dass das Problem tatsächlich erst im letzten Jahr akut wurde. (Filter mit blauer Vergussmasse als Tickende Zeit"bomben").
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Re: Siemens T1000 Netzteil Reparatur

#8

Beitrag: # 19900Beitrag DF3OE »

Das Problem ist seit ca. 20+ Jahren bekannt und bisher wurde noch keine "Lösung" ;) zur Reinigung gefunden.
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Re: Siemens T1000 Netzteil Reparatur

#9

Beitrag: # 23703Beitrag wjack »

Grünen Vergussmasse und seiner Beseitigung.. :yesyes:

Ich habe mich heute über meine GE zur Fehlersuche gemacht..
Dabei bin ich auch ein Opfer der grünen Vergussmasse aus den Drosseln, die den Steckanschluss der Schalterbaugruppe "festgesetzt" hat.
Nun war die Aufgabe, wie den Stecker hier wieder zum Abstecken gangbar bekommen?
Nachdem sich die Masse noch als relativ zähe zeigt, konnte durch Abschaben mit dem Schraubenzieher schon etwas freilegen lassen.
Nun hatte ich kein Chemie in der Schule aber der Spruch "Gleiches mit Gleichem lösen" war es mir den Versuch wert, an diese Masse mit Lampenpetroleum heran zu gehen.
Warum Petroleum - es ist in der Lage "Ketten" chemisch zu lösen. Die Vergussmasse eventl. auch ein Gieshar,z enthält meist Polyurethane oder ähnliche Mischungen deren Grundlage ölhaltige Stoffe sein können.
Und so zeigt sich die Masse nach einiger Zeit des Einwirken als eher schleimig und kann leicht abgeschabt werden.
Die verbleibenden Reste können nach nochmaligem Einweichen/Auflösen sogar mit einem Papiertuch abgerieben werden!

:| Würde gern ein Foto der Arbeit hier zeigen - leider habe ich keinen WEB-Space um die hierfür notwendige Verlinkung in den Beitrag zu ermöglichen..
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Re: Siemens T1000 Netzteil Reparatur

#10

Beitrag: # 23707Beitrag DF3OE »

wjack hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 23:54 Würde gern ein Foto der Arbeit hier zeigen - leider habe ich keinen WEB-Space um die hierfür notwendige Verlinkung in den Beitrag zu ermöglichen..
Bilder und Dokumente kannst du hier direkt ins Forum hochladen.
Externer Webspace ist sogar eher unerwünscht, da oft irgendwann nicht mehr vorhanden und dann hat man das Forum voller "Leichen".
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