Lorenz Lo133 eine Neuerwerbung

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Lorenz Lo133 eine Neuerwerbung

#1

Beitrag: # 3768Beitrag ProjektTelefon »

Hallo zusammen,

Seit gestern bin ich stolzer Besitzer eines Lorenz Lo133 Fernschreibers, auf den Ersten Blick befindet sich die Maschiene in einem perfekten Erhaltungszustand, aaaaaber die Schreibwalze ist völlig hinnüber. Etwas zur Geschichte der Maschiene möchte ich euch, auch gerne noch erzählen habe sie wie auch den T1000Z in der Nähe von Essen abgeholt.

Die Nummer samt Kennung ist "8579118 boro d" und stand bis gestern bei der Borowski Bodenbeläge in Heiligenhaus bei Essen, der Herr war sehr nett und zeigte mir sogar noch die Stelle an der die Maschiene damals stand. An der Wand war noch die klassische AD08 Dose vorhanden, aber auch die Steckdose mit Schraubsicherung darüber, die ich leider nicht abgebaut habe.

Das herausfummeln der Bröckchen der Schreibwalze gestaltete sich als nervtötende Arbeit, denn egal wie man die Stückchen anfasste sie zerbrachen durchweg in immer mehr kleine Bröckchen und Stückchen! Daher empfele ich den Schreibwagen jeweils bis zum Ende zu schieben, und dann die Hand darunter zu halten an der Seite, die Papier Führung wegzudrücken und dann mit einem Messer die Stückchen in die Hand zu schieben.

Äußerlich befindet sich die Maschiene in einem TOP Zustand, fast wie neu wenn man genau schaut:
LO1331.jpg
Der Rest der Schreibwalze auf meinem Schreibtisch, tausende kleine Bröckchen und Stücke die bei vorsichtigen anfassen immer weiter zerbröseln, die Weichmacher sind dort absolut raus und nicht mehr vorhanden:
IMG_5048.JPG
Der Fernschreiber war laut Herr Borowski noch in einer Plastiktüte von der Post verplomt, und lag seit 1986 im Dornröschenschlaf! Sehr erfreulich war der noch vorhandene Plombierungszettel der Deutschen Bundespost vom 02.01.1986:
IMG_5049.JPG
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Re: Lorenz Lo133 eine Neuerwerbung

#2

Beitrag: # 3771Beitrag ProjektTelefon »

Der Nächste Schritt am Lorenz Lo133 Fernschreiber, war die Entfernung des ERO Netzfilters der durch eine Chemische Reaktion im inneren, sich früher oder später mit einem lauten Knall verabschiedet. Der Filter verstreut im Detonationsfall heiße Boronsäure, was keine nette Sache ist :thumbdown:

Der Übeltäter noch verbaut:
IMG_5050.JPG
Der Netzfilter ist ausgebaut und kann es auch bleiben, wie man möchte ich hab mich für endgültig raus entschieden, kann man später immernoch ändern. Die 2 Netzleitungen sind mit einer Lüsterklemme zu brücken, darauf achten das keine blanken Enden mit dem Gehäuse in Berührung kommen:
IMG_5052.JPG
Der Entstörfilter in der Nahansicht, ein solches harmlos aussehendes Bauteil kann solchen Spaß verursachen :/
IMG_5054.JPG
Gefahr erkannt! Gefahr gebannt! :thumbsup:
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Re: Lorenz Lo133 eine Neuerwerbung

#3

Beitrag: # 3810Beitrag ProjektTelefon »

Heute gibt es wieder ein paar Neuigkeiten zum Lorenz, der total schwer und sperrig ist aber dafür geil :thumbsup: Es gab erhebliche Probleme bei der Textausgabe des Fernschreibers, im Endeffekt hat er nur Müll aufs Papier gebracht, nur einige wenige Wörter und Zahlen waren überhaupt lesbar! Vermutlich hat der Vorbesitzer oder wer auch immer, am Fliehkraftregler rumgespielt und von + auf - und umgekehrt gestellt, so das die Motor Geschwindigkeit absolut verstellt war!

Ich hatte weder eine Stimmgabel für 125 Hz, noch Lust die Tastenklicks zu zählen also habe ich eine einfache aber effektive Methode benutzt, um den Fernschreiber einzustellen. Wenn man schon das I-Telex System besitzt, kann man sich an einem Rechner die IP Konsole öffnen den Fernschreiber von dort aktivieren und dann in Wechselrichtung schreiben. Man sieht am Fernschreiber was man am PC eingibt, und umgekehrt doch das wichtige ist vom Fernschreiber auf den Rechner!

Das bei mir keine genau Einstellung möglich war, habe ich zuerst den Fliehkraftregler zerlegt und das Masserad neu geölt und gangbar gemacht, sowie den Kontakt etwas poliert, danach war eine Einstellung kein Problem mehr. Der Fliehkraftregler sieht folgendermaßen aus:
IMG_5058.JPG
Um an den Regler zu kommen muss man folgendes tun:

1. Fernschreiber vom Stromnetz trennen, ansonsten Stromschlaggefahr!
2. Haube des Fernschreibers aufklappen oder sogar am besten die Haube abbauen.
3. Im hinteren Bereich den Motor mit 2 Schlitzschrauben öffnen und Gehäuse, des Motors vorsichtig abnehmen.
4. Am Motor alle 4 Schlitzschrauben lösen und entfernen, dann kann der Motor nach oben etwas herausgenommen werden.
5. Von vorne gesehen auf der linken Seite die kleine silberne Dose öffnen, vorher die zwei kleinen Schlitzschrauben entfernen.
6. Leicht mit einem Messer die relativ festsitzende Dose öffnen!
7. Die Medenschraube auf dem das Masserad läuft "Rundes Rad mit Gummiring" ein wenig ölen und per Hand immer hin und her drehen, so kann man den Fliehkrafregler wieder gangbar machen, und wieder gut mit dem + und - Regler bedienen.

Noch ein Bild zum Schluss wie nun alles bei mir aufgebaut steht:
IMG_5062.JPG
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Alex
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Re: Lorenz Lo133 eine Neuerwerbung

#4

Beitrag: # 3811Beitrag Alex »

Im Vergleich zur T1000 ist das Teil echt Quasimodo...
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Martin

Re: Lorenz Lo133 eine Neuerwerbung

#5

Beitrag: # 3812Beitrag Martin »

IMG_2741.JPG
Tach,
besser zum Nachmachen finde ich den optischen Drehzahlmesser.
Bild zeigt ältere Lo 15 Reparatur.

Gruß Martin
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Re: Lorenz Lo133 eine Neuerwerbung

#6

Beitrag: # 3821Beitrag ProjektTelefon »

Habe heute für euch nochmal ein paar Bilder des Motors gemacht, sowie des Fliehkraftreglers und der 6 eckigen Einstellscheibe kurz nach dem Motor.

Birne sowie Schalter die beim einstellen der Motor Geschwindkeit, einzuschalten ist damit man das 6 eckige Plastikteil sehen kann:
IMG_5075.JPG
Die 6 eckige Plastikscheibe, mit schwarzen und weißen Seiten:
IMG_5076.JPG
und nochmal die Scheibe aus einer anderen Sicht:
IMG_5077.JPG
Marco
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Re: Lorenz Lo133 eine Neuerwerbung

#7

Beitrag: # 3924Beitrag ProjektTelefon »

Heute möchte ich euch wieder gerne die Neuigkeiten zum Lo133 mitteilen, dank dem User Jan der mir eine neue Schreibwalze hat zukommen lassen, konnte ich den Lo133 fast fertigstellen. Der Ausbau sowie Einbau der Walze gestaltete sich als deutlicher einfacher als gedacht, eine kleine Anleitung möchte ich euch dazu noch schreiben.

1. Rot/Schwarz Umschaltung lösen
2. Papiervorschubwelle lösen
3. Die 2 Schlitzschrauben auf der Oberseite, des Schreibwagens lösen dann den Schreibwagen herausnehmen.
4. Handdrehrad abbauen, durch komplettes rausschrauben der Madenschraube
5. Am Weißen Plastikzahnrad ebenfalls lange Schwarze Schraube völlig herausdrehen, und Zahnrad abziehen.
6. An der Walze die Schwarze Schraube komplett rausdrehen
7. Auf die Mechanik am Ende achten dort gibt es eine Feder, die man vorher aushängen muss
8. Dann vorsichtig an der Mechanik ziehen, und die Metallstange völlig herausziehen und alte Walze herausnehmen.
9. Neue Walze einsetzen und Stange wieder durchschieben, alle Schrauben wieder befestigen, auf den richtigen Sitz der Zahnräder achten vorallem für die Zeilenbreite sowie den Papiervorschub.

Es sieht wieder alles sehr gut aus, mit der neuen Schreibwalze:
IMG_5093.JPG
Erste Ergebnisse die viel Spaß auf mehr machen:
IMG_5099.JPG
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Re: Lorenz Lo133 eine Neuerwerbung

#8

Beitrag: # 4131Beitrag ProjektTelefon »

Es gibt wieder einige Neuigkeiten zu meinem Lorenz Lo133, nach vielem herumspielen und ausprobieren und einer kleinen Portion Glück, konnte der Fehler nun gefunden werden. Der zuerst vermutete Defekt des Senders hat sich als nicht richtig herausgestellt, da man ja einwandfrei im Lokalbetrieb alles lesen konnte sowie auch das empfangene einwandfrei lesbar war! Habe mit dem Griff von einem Schraubenzieher, nach und nach dann jede Kabelverbindung geprüft und auf diverse Kleinteile leicht mit dem Griff gehauen, um zu kucken ob es einen Wackler gibt und tatsächlich es war einer zu finden!

Nach einigen Minuten hat sich herausgestellt, das dieser Wackler von dem FE2 Bauteil kommt dem "Funkenlöschkondensator" der vergossen ist und ausgelötet werden muss. Wenn man auf dieses Bauteil schaut sieht man oben drauf, zwei Bananenstecker Brücken die aber nicht die Fehlerquelle sind. Habe den Block inzwischen ausgebaut und ausgelötet, und wird zeitnah repariert inzwischen sind die Kontakte durchgebrückt... Dieses Vorgehen sollte nicht nachgemacht werden, da dadurch irgendwann die Sendekontakte kaputt gehen, höchstens man empfängt nur dann ist das Vorgehen in Ordnung denn Empfangen geht ohne dieses spezielle Bauteil.

Funkenlöschkondensator von oben gesehen, ohne die Bananensteckerbrücken:
IMG_5174.JPG
Von der Seite:
IMG_5175.JPG
Kondensator ausgebaut und bereit für die Reparatur:
IMG_5178.JPG
Euer Marco
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Re: Lorenz Lo133 eine Neuerwerbung

#9

Beitrag: # 4488Beitrag ProjektTelefon »

Hallo zusammen,

Möchte euch gerne heute über den Abschluss der Arbeiten und der Lösung von Problemen berichten.

Der zuerst angedachte Funkenlöschkreis des Fernschreibers, hatte sich im nachhinein doch nicht als Fehlerquelle herausgestellt! Nach weiteren Tagen des suchens und der vielen Ideen, von vermeindlichen Fehlerquellen hatte sich die TW39 Schnittstellen Karte als der Übeltäter herausgestellt! Der Lorenz Lo133 Fernschreiber war von Anfang an in Ordnung, und wieß keinen Defekt auf davon zeugte auch die einwandfreie Schreibqulität und Funktion im Lokalbetrieb.

Nachdem ich dann im Rahmen der Garantie ein neue TW39 Karte bekommen hatte, funktioniert nun alles einwandfrei ich bin anrufbar und kann einwandfrei anrufen, und auch chatten und schreiben. Der Fehler auf der TW39 kam durch defekte Optokoppler Halterungen, was ich leider nicht mit bloßem Auge sehen konnte und so leider viel Zeit an falscher Stelle verhaun wurde :D Doch ein paar gute Dinge hatte das ganze gesuche und orakeln im Endeffekt doch, ich habe meinen Lorenz Lo133 besser kennengelernt als ich es ohne hätte je tun können. Nun kann ich auch selbner am Lorenz reparieren und schrauben, ohne jedes mal jemand zu fragen :thumbup:

Heute hat der Fernschreiber dann noch ein neues Farbband verpasst bekommen, und habe gleich 3 weitere auf Reserve gekauft so hat man erstmal genug Bänder! :crack: Die Auslösung des Kenmnungsgebers funktioniert nach anfänglichen Schwierigkeiten, nun ebenfalls einwandfrei so das die Maschiene nun offiziell "online" ist!

Daher ist dieses Thema nun abgeschlossen, und durch die neue Ölung die ich der Maschiene verpasst habe, wird sie noch einige Jahre treue Dienste leiden so hoffe ich es jedenfalls!

Ein Bild was Berge versetzt :smoke:
18552780_1289414904506450_1394652746_o.jpg
Euer

Marco
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Re: Lorenz Lo133 eine Neuerwerbung

#10

Beitrag: # 16285Beitrag siberia21 »

Und was wurde aus der Maschine? Nutzt du sie nicht mehr?
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