Versandverpackung für Geräte - Auspolsterung

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ProgBernie
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Versandverpackung für Geräte - Auspolsterung

#1

Beitrag: # 10984Beitrag ProgBernie »

Bei vielen Geräten fragt man sich, wie man die schweren Geräte versenden kann, ohne daß diese Postwurfsendung allzugroßen Schaden nimmt. (Nicht umsonst heißt es: Ein Paket AUFGEBEN!)
Formschlüssige Auspolsterungen wie Styroporformteile, die dem Gerät Halt geben aber gleichzeitig die hervorstehende Teile wie Knöpfe etc. schützen, sind meist nicht oder nicht mehr verfügbar. Im folgenden zeige ich, wie man eine solche Verpackung selbst hergestellt werden kann.
Achtung, ich kann keine Garantie fürs Gelingen übernehmen, jeder handelt auf eigene Gefahr, ich habe dies bereits mehrfach erfolgreich durchgeführt.

Man benötigt:

- Einen genügend großen stabilen Karton
- ggf. Styroporplatten o.ä.
- Mehrere große Plastiksäcke aus dünnem Material (z.B. gibt es Säcke aus dem gleichen dünnem Kunststoff wie die "gelben Säcken", aber stabiler)
- Paketklebeband
- Etwas Zeit
- Gummihandschuhe, Schutzbrille
- Eine Dose Bauschaum, hervorragend ist 2K-Schaum, aber die Dose kann nur in einem verbraucht werden.
- Erfahrung! Ggf. erst einmal mit Schrottgeräten üben, bevor es an teuren Sachen zur Katastrophe kommt.

Vorgehen:

- Zunächst wird eine Lage Styropor in den Karton gelegt. Bei Bedarf auch mehr. Ich gehe davon auß daß das Gerät einen ebenen Boden besitzt und damit mehr oder weniger vollflächig auf dem Styropor aufliegt (Wenn sich die Füße nicht ins Styro drücken, ist das Gerät nicht schwer genug und diese Anleitung ohnehin hinfällig).
- Das Gerät in einen Plastiksack verpacken. Das Gerät sollte im Sack ohne größere Luftmenge sein, am einfachsten vor dem Zukleben einmal mit dem Staubsaugerrohr die meiste Luft absaugen. Mit Klebeband den Sack zukleben
- Das eingepackte Gerät mittig in den Karton auf die Styrounterlage stellen.
- In allen vier Ecken einen Plastiksack einbringen, dabei den Sack entfalten und möglichst gut an Karton und Gerät anschmiegen.
- Schaumdose vorbereiten (Sprührohr aufschrauben, ggf. Dose aktivieren, schütteln), Gummihandschuhe anziehen, Schutzbrille aufsetzen!
- In die 4 Säcke Schaum, von unten nach oben arbeitend, einspritzen, aber nicht zu viel. Bei 2K-Schaum expandiert der Schaum sehr schnell und härtet dann. Vorsicht bei 1K-Schaum, der expandiert stundenlang und drückt dabei kräftig, bei Bedarf auch Karton und/oder Gerät kaputt! Bei 1K-Schaum lieber mehrere dünne Lagen spritzen und zwischendurch härten lassen, das kann dann auch insgesamt mehrere Tage dauern.
- Darauf achten, daß keine Schaumspritzer auf Kleidung und Umgebung kommen. Ggf. SOFORT mit Aceton reinigen.
- Aushärten lassen. Das dauert bei 2K-Schaum nur etwa eine Stunde, bei 1K-Schaum mehr als 24 Stunden (insbesondere dort wo keine Luft hinkommt härtet 1K-Schaum quasi gar nicht).
- Überstehendes Material dann abscheiden, ggf. mit weiterem Füllmaterial (Flocken) den Rest zuschütten.
- Im Idealfall dann nur noch oben eine oder 2 Styroporplatten darauf geben und den Karton zukleben

Das ganze gibt es auch professionell zu kaufen, Namen sind Storopack FoamPlus, Instapack Quick RT etc. Ich habe schon Geräte derart verpackt bekommen.
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Alex
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Re: Versandverpackung für Geräte - Auspolsterung

#2

Beitrag: # 10985Beitrag Alex »

Wenn es wirklich schwere und wertvolle Geräte sind (20+ Kilo):
Eine Einwegpalette besorgen, gibt es fast überall geschenkt (eBay Kleinanzeigen, Wertstoffhof, Getränkehandel, etc.)
Gerät drauf, umwickeln mit Papier oder Folie, festzurren, Spedition beauftragen (z.B. über Simplelogistik https://www.simplelogistik.de).
Kostet in der Regel 50~70 Euro und ist deutlich weniger aufwendig. Wird von Haustür zu Haustür / Bordsteinkante transportiert und dauert i.d.R. 1 Werktag.
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duddsig
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Re: Versandverpackung für Geräte - Auspolsterung

#3

Beitrag: # 10986Beitrag duddsig »

Naja, so ganz unaufwendig ist es aber auch wieder nicht mit der Spedition und der Palette. Auch da muß man Schutzmaßnahmen gegen äußere Einwirkungen treffen, wenn man sicher gehen will. Es wird halt blos nichts mehr "geworfen".

Bernd's Variante der Verpackung wird auch bei uns in der Firma angewendet. Die Polster die dabei enstehen sind meist wiederverwendbar. Ich bekomme Reparierte Geräte häufig so verpackt, und schicke dann ein defektes in dieser Verpackung wieder zurück. Mein Teleskop mit reichlich 60kg war auch so verpackt, war allerdings zusätzlich auf einer Palette. Unaufwendig ist die Methode sicher nicht, aber es ist eine Möglichkeit.

Bei GlobalFoundries (riesige Chipfabrik in Dresden) gibt es neben dieser Methode der Verpackung, auch noch dicke Platten (4-8cm) aus zähem Schaumstoff. Diese benutze ich momentan meist. Die liegen dort in speziellen Abfallcontainern. Finn kennt diese - ich habe seine Elmeg damit gepolstert...
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Re: Versandverpackung für Geräte - Auspolsterung

#4

Beitrag: # 10991Beitrag ProgBernie »

duddsig hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 11:59 dicke Platten (4-8cm) aus zähem Schaumstoff.
Vermutlich sowas wie EPP (Expandiertes Polypropylen), wie Styropor aber zähelastisch. Daraus haben wir Flugmodelle gebaut die auch was wegstecken können und damit "Luftkampf" veranstaltet: https://www.epp-fun.de/frame.htm?/Combat-modelle.htm
Gruß Bernd
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