Fernmeldebretter und Installation Erklärung

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MichaelSchmidt
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Fernmeldebretter und Installation Erklärung

#1

Beitrag: # 43098Beitrag MichaelSchmidt »

Hallo, in meinem Beitrag über den ehemaligen Bafesa-Fernschreibanschluß der Berliner Parkeisenbahn (Pioniereisenbahn) in der Wuhlheide kam die Frage zu den dort installierten sogenannten "Fernmeldebrettern" auf.
Ich hab mich vor dem Wochenende noch mal auf Spurensuche gemacht und eine kleine Doku erstellt.

Fangen wir ganz vorn an:

Alle Bahnhöfe und Betriebsstellen der Parkeisenbahn sind über Telefon-Erdkabel miteinander verbunden und wir haben auch Kabelverbindungen ins die Umliegenden Netze (öffentliches Netz und internes Netz des heutigen FEZ, damals Pionierpalast und Pionierpark).
Die Parkeisenbahn liegt in einem ~120ha großen Waldpark im Berliner Bezirk Köpenick. https://de.wikipedia.org/wiki/Volkspark_Wuhlheide

Die Erdkabel zum nächsten und vorliegenden Objekt der Bahn kommen in diesen Buchtenschränken auf Kabelendverschlüssen an.


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Mit den bunten Rangierdrähten werden die Verbindungen auf sogenannte Lenzleisten je nach Bedarf verbunden.
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Die Lenzleisten (Löt-Klemm-Verteiler) sind an der Lötseite mit den Zimmerleitungen in die einzelnen Räume des Gebäudes fest verbunden. Auf der Schraub-Seite kann man variabel schalten (in Richtung Endverschlüsse oder anderer Verteiler im Schrank).

Die Zimmerleitungen enden jeweils in den Räumen, an der Wand - und hier kommen jetzt die Fernmeldebretter ins Spiel.

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Die Fernmeldebretter sind eigentlich nur eine damals bequeme Installationsfläche aus Holz mit einer hohlen Rückseite an einer festen Wand.
Die hier verwendeten Bretter müssen vor 1989 eingebaut worden sein, weil wie sehr professionell (mit auf Gehrung geschnittenen Kanten, Tischlerplatte mit Leisten eingefasst) gebaut wurden. Sowas gab es bis dahin vermutlich fertig in verschiedenen Größen.
Die Zimmerleitungen enden auf den Zimmerverteilern, die kleinste Größe davon war 3 DA, dann kam 6DA (Keks genannt) und dann die doppelten und vierfachen "Kekse".
Außerdem sind die Zimmerleitungen (mangels Abbindegarn - oder aus Bequemlichkeit?) nicht ausgebunden. Immerhin sind die Drähte einigermaßen ordenlich ausgeformt.

Ich selbst habe solche Bretter später bei Neubauten und Sanierungen bei der Parkeisenbahn immer selbst angefertigt mit Material aus dem Baumarkt. Dafür habe ich meistens dicke MDF-Platte oder Spanplatten und einfache Leisten auf der Rückseite verbaut, ohne Gehrung etc.

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In diese Platte konnte in der rund ausgesägten Öffnung auch eine Unterputz-Dose eingefügt werden.

Die hier von damals übrig gebliebene Stöpseldose habe ich nach 1990 beschriftet.
Sie ist mit weiß/rotem Rangierdraht im Zimmerverteiler angeschlossen.
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Die Befestigung der alten AP-Stöpseldosen erfolgt über den Metallsteg. Dieser wird mittig mit einer Holzschraube befestigt.
Auf der Unterseite der Schiene sind Zähne, so daß man den Steg einmal festgeschraubt (fast) nicht mehr verdrehen kann.
Das Unterteil der Dose kommt mit 2 M3-Schrauben auf diesen Steg. Danach Leitungen anschließen, die Kappe drauf, festgeschraubt, fertig... :-)

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Zum Schluss noch ein paar Maße als Anregung für den Nachbau... Alles ist dabei aber nach Bedarf frei wähl- und anpassbar.
Da ich hier keine Fotos mehr einfügen kann, mache ich dazu noch mal einen kleinen Teil2 auf...
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FranzStrowgerwaehlerMKSxachsewagTelegrammophon
Michael Schmidt

AG Fernmeldetechnik bei der
Berliner Parkeisenbahn gGmbH


www.parkeisenbahn.de
www.kabeltierchen.de
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