Die Kondensatoren habe ich neu befüllt. Zur Stabilisierung der Ersatzkondensatoren ist in die Alubecher PE-Schaumfolie eingebracht. Die verlängerten Drähte sind so gebogen, dass sie sich nicht berühren und durch die Pertinaxplatte aus dem Becher geführt werden können.
Die beiden runden Kondensatoren (C4, C5) sind je zusammen mit dem Widerstand im Kunststoffrohr eingeschoben, mit Schaumstoff ausgestopft und dann außen mit schwarzem Heißkleber versiegelt. Die alte Teermasse wollte ich nicht mehr eingießen, da sie ja über die Jahre herausgetropft war. Dies würde sich zukünftig wiederholen. Hier die restaurierten Kondensatoren:
Ersetzt habe ich den zerbrochenen Schilderrahmen. Es passen jene Rahmen für M36, W38/48/49/51…, die problemlos als Ersatzteil zu bekommen sind.
Die Schnüre sind wieder angebracht, nun mit aufgeschobener Knickschutztülle. Wiederverwerten konnte ich die textile Telegrahieschnur, das spröde Netzkabel musste gegen eine PVC-Zuleitung getauscht werden.
Nun muss der Nummernschalter noch in seinen Steckplatz und die Lampenabdeckung aufgeschraubt werden.
Hier das Ergebnis, die Lackierung wurde mit Polierpaste und Ballistol aufbereitet:
Über einen Stelltrafo habe ich das FSG langsam hochgefahren bis das H-Relais angezogen hat. Dann erst mal den Selengleichrichter beobachtet und nach einiger Zeit wieder etwas die Spannung erhöht bis 230 V. Keine Auffälligkeit am Gleichrichter. Daher belasse ich diesen im Originalzustand. Unbeaufsichtigt soll das FSG ohnehin nicht betrieben werden, da die Konstruktion nach heutigen Sicherheitsanforderungen den Schweiß auf die Stirn treibt. Es gibt noch nicht mal eine Feinsicherung vor dem Gleichrichter, die sehr dünnen netzspannungsführenden Schaltdrähte sind mit dem Telegraphiestromkreis zusammengebunden etc. Wirtschaftlich musste eben 1949 noch auf Sparkurs gefahren werden.
Funktioniert es denn nun? Leider Nein!

Beim Test konnte ich nach Druck der Taste ‚EIN’ die Wählverbindung herstellen, der Motor sprang an, aber die Maschine ratterte und ließ sich mit der ‚AUS’-taste nicht mehr abschalten.
Was erzeugt die Störung? Das Telegraphenrelais (ER)!

Nachdem ich zum Test ein intaktes ER aus einem T68 in das FSG 49 eingesteckt hatte, funktionierte es einwandfrei.
Im FSG 49 ist ein ER von Siemens & Halske mit Aluhaube und aufgeprägtem Fertigungscode 15X10.
15 = Siemens Österreich
X = Jahr 1942
10 = Monat Oktober
(Quelle: https://www.matilo.eu/wp-content/upload ... des-EN.pdf)
Ob Lorenz hier alte Bestände von 1942 verbaut oder jemand das ER getauscht hat

Gerne möchte ich das alte ER erhalten und funktionsfähig bekommen.

Gibt es dazu Infos, wie man das justieren kann, welche Werte die Wicklungen haben müssen und wie der Stecksockel belegt ist?
Bin über alle Hinweise dankbar.