dk6zk hat geschrieben: ↑Fr 6. Aug 2021, 19:17
Falls diese Erweiterung noch nicht ausreicht könnte man mit etwas Re-Engeneering und Geschick vielleicht auch eine "Huckepack-Karte" selbst bauen, die dann rechts in die vier freien IC-Fassunge gesteckt würde.
Aber natürlich nicht mit den ollen 1-Bit breiten RAMs sondern z.B.mit einem einzigen 62(C)256 (32kx8)....
Der Aufbau sollte sogar auf einer Lochrasterkarte rel. einfach möglich sein.
Ich denke bei Gelegenheit mal drüber nach...
Hallo liebe LO3000-Nutzer mit zu wenig Speicherplatz,
wie "angedroht" (s.o.) habe ich mir Gedanken über den Nachbau der STE3000-Karte gemacht und letzte Woche einen funktionierenden Prototyp gebaut.
Hier im Beitrag beschränke ich mich auf einige wichtige Angaben sowie ein paar Pläne und Fotos für den schnellen Überblick. Einen ausfühlichen Bericht mit Details und technischen Erläuterungen gibt es wie immer als PDF zum Herunterladen am Ende des Beitrags.
Die Organisation der Speicherverwaltung
Das Mikrocontrollersystem im LO3000 verwendet einen kombinierten Daten/Adress-Bus, auf dem ein Daten-Byte und zwei Adress-Bytes sequenziell übertragen und in D-Flipflops für die Weitergabe an die Speicherchips zwischengespeichert werden.
Da die verwendeten HM6167 getrennte In/Out-Ports besitzen, wird der Datenbus als jeweils ein eigenes Byte zum Schreiben und Lesen zwischengespeichert.
Vierzehn Adressleitungen sind direkt mit den entsprechenden Eingängen der Speicherchips verbunden, aus den beiden restlichen Bits verden vier Signale dekodiert, welche die max. vier Speicherbänke zu jeweils 16k freigeben (Chip-Select CS1-4).
An den vier 20-poligen IC-Fassungen werden folgende Signale zur Verfügung gestellt:
• Speicher-Betriebsspannung, batteriegepuffert (VCC, GND)
• 14 Adressleitungen (A0-A13)
• 8 Daten-Schreibleitungen (I0-I7)
• 8 Daten-Leseleitungen (O0-O7)
• 1 Leitung WriteEnable (WE, versetzt die Chips in den Schreibmodus)
• 2 Leitungen Chip Select (CS 3+4, aktivieren die ensprechende Speicherbank)
Hier die Belegung der vier 20-poligen IC-Fassungen mit den o.g. Signalen:
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01_STE3000_Belegung_DIL20.jpg
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Beim Nachbau sollen die im Original verwendeten 16 ICs HM6167 (16kx1) durch einen 62256 (32kx8) ersetzt werden, hier das Blockschaltbild:
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03_STE3000_BSB.jpg
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Die 32k Gesamtkapazität des 62256 werden in zwei Blöcken zu je 16k angesprochen.
Eine Steuerlogik sorgt in Abhängikkeit von den Signalen CS3, CS4 und WE für den gewünschten Betriebszustand der Gesamtschaltung wie folgt (
Low=log. 0,
High=log. 1):
Block1 Lesen: CS3=L, CS4=H, WE=H /
Block1 Schreiben: CS3=L, CS4=H, WE=L
Block2 Lesen: CS3=H, CS4=L, WE=H /
Block2 Schreiben: CS3=H, CS4=L, WE=L
Speicherchip von den Datenbussen getrennt: CS3=H, CS4=H, WE=H (Ausgänge beider 74HC244 hochohmig)
Der Zustand CS3 und CS4=L kann aus technisch/logischen Gründen nicht auftreten, der Zustand CS3 und CS4=H und WE=L wäre ohne Wirkung, da ohne ein aktives CS-Signal (L) die I/O-Ports des Speicherchips hochohmig sind (High-Z).
Aus mechanischen Gründen (die IC-Fassungen sind längs nicht im Raster) musste ich zwei Einzelplatinen herstellen, die mittels Steckverbinder "quer" verbunden sind.
Hier das Gesamtschaltbild:
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04_STE3000_DK6ZK_SB.jpg
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Und ein paar Fotos:
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07_STE3000_DK6ZK_62256-3.jpg
Teilplatine "Speicher und Steuerlogik" (62256 u. 74HC00)
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10_STE3000_DK6ZK_74244-3.jpg
Teilplatine "Busaufschaltung" (2x 74HC244)
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12_STE3000_DK6ZK_Montage_2.jpg
Teilplatinen verbunden
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13_STE3000_DK6ZK_Montage_3.jpg
STE3000-Nachbau auf STDK-Karte gesteckt
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Das Ergebnis:
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14_STE3000_DK6ZK_Ergebnis.jpg
16k STDK + 32k STE3000-Nachbau führen zu 41.572 freien Zeichen!
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Und hier der komplette Bericht, der Vollständigkeit halber enthält
er auch die Erweiterung der STDK-Karte von 16k auf 32k:
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Bericht_LO3000_Speichererweiterungen_STDK-STE_2.pdf
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Hier im ZIP die Datenblätter der beim Nachbau eingesetzen
ICs sowie des Original-Speicherchips HM6167:
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Datenblätter_ICs_STE.zip
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Die Materialkosten betragen ca. 5-7€, bei Interesse könnte man auch über die Herstellung einer Leiterplatte nachdenken, dann natürlich eine "am Stück"!