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Re: BTX-Personal-Terminal

Verfasst: So 16. Jul 2023, 22:47
von MKS
Als meine Eltern und ich 1998 einen T-Onlineanschluss bekamen, mussten wir auf alle Rechner (Windows95) die T-Onlinesoftware installieren. Jeder PC war einzeln via Teledat 100-Karte mit dem ISDN-Anschluss verbunden. Router/DSL gab es nicht. Man bekam eine eigene BTX-Nummer zugewiesen, die später T-Onlinenummer hieß. Weitere PCs mussten eine kostenpflichtige Mitbenutzernummer beantragen.
Nach dem Aufruf der T-Onlinesoftware musste man sich erst mal unter 0191011 einwählen. Dann konnte man entscheiden, ob man BTX machen wollte oder über die T-Onlinesoftware ins Internet wollte. Den Internetexplorer konnte man nach meiner Erinnerung technisch noch nicht einbinden. Im Internet war ich damals etwa nur einmal in der Woche, da es dort nur wenig zum Schauen gab. Google war noch nicht erfunden, man suchte mit lycos oder fireball.

Onlinebanking: Jede Bank hatte eine eigene BTX-Nummer, die anzuwählen war. Man bekam mit der Briefpost TAN-Nummern zugeschickt, die man für jede Transaktion via BTX eingeben musste. War die TAN-Liste verbraucht, wurde automatisch per Post eine neue zugesendet. So ging das etwa bis 2005, dann bot meine Bank ihr Onlinebanking nur noch übers Internet an.

Die Zeitschrift, die wir 1998 mit dem T-Onlineanschluss ausgehändigt bekamen, habe ich noch. Anbei ein paar Scans daraus (Onlinebanking). Beim Blättern war ich erstaunt, wie viele Erotikangebote es über BTX gab, die in dem Heft beworben wurden. :o

Re: BTX-Personal-Terminal

Verfasst: So 16. Jul 2023, 23:05
von detlef
MKS hat geschrieben: So 16. Jul 2023, 22:47 Als meine Eltern und ich 1998 einen T-Onlineanschluss bekamen, mussten wir auf alle Rechner (Windows95) die T-Onlinesoftware installieren. Jeder PC war einzeln via Teledat 100-Karte mit dem ISDN-Anschluss verbunden. Router/DSL gab es nicht. Man bekam eine eigene BTX-Nummer zugewiesen, die später T-Onlinenummer hieß. Weitere PCs mussten eine kostenpflichtige Mitbenutzernummer beantragen.
Jetzt erinnere ich mich. Ja, das war die T-Online-Nummer. T-Online und Telekom waren ja damals noch formal getrennt. Ich habe mich mit einem ISDN-Router bei T-Online eingewählt an dem mehrere PCs über Ethernet angeschlossen waren. Die Zugangsdaten waren im Router hinterlegt. Das war ähnlich komfortable, wie heute mit dem DSL-Router. Man musst halt wegen dem Datenvolumen aufpassen. Aber man hatte für ISDN schon ein ganz ordentliches Kontingent. Anfangs war noch unklar, ob das mit dem Router zulässig war. Irgendwann wurde es offiziell genehmig. ;)
MKS hat geschrieben: So 16. Jul 2023, 22:47 Onlinebanking: Jede Bank hatte eine eigene BTX-Nummer, die anzuwählen war. Man bekam mit der Briefpost TAN-Nummern zugeschickt, die man für jede Transaktion via BTX eingeben musste. War die TAN-Liste verbraucht, wurde automatisch per Post eine neue zugesendet. So ging das etwa bis 2005, dann bot meine Bank ihr Onlinebanking nur noch übers Internet an.
Das TAN-Verfahren habe ich auch noch sehr lange über's Internet genutzt. Bis die TAN-Generatoren für den Bildschirm kamen.

Re: BTX-Personal-Terminal

Verfasst: Mo 17. Jul 2023, 18:00
von ISBRAND
Oh je da werden Erinnerungen wach vom 526 K Modem was immer quickte und ich habe auch mit BTX und Quicken deluxe angefangen und bin bis heute ein Fan von Onlinebanking. ISDN-Anschluß und schön Kanal A+B belegt, damit es sich schneller surfte und Boris Becker war schon mit AOL drin. :hehe:

Re: BTX-Personal-Terminal

Verfasst: Di 18. Jul 2023, 17:41
von Daifuku
ReinholdKoch hat geschrieben: So 16. Jul 2023, 13:12
ReinholdKoch hat geschrieben: So 9. Feb 2020, 20:38 20200209_BTX_Personal_Terminal.jpgHallo liebe BTX-Nostalgiker,

aktuell habe ich ein interessantes Bild vom BTX-Personal-Terminal entdeckt.
Ich kann mich erinnern, dass ich daran viele Stunden im BTX-Rausch verbracht habe.
Ist dieses System so bekannt? :wat:
....noch eine weitere Sache ist mir gerade eingefallen:
In unserer Kantine stand auch genau dieses BTX-Terminal und konnte von den Beschäftigten einfach so genutzt werden.
Ein Versand und der Empfang von Nachrichten (...es war ja quasi ein "öffentliches Terminal") war somit nicht möglich. :fiesg:
Hallo ihr UR-Btx-er,
unsere Anschlüsse waren Prüfanschlüsse und gingen direkt auf die IBM-Adaptercard des Prozessrechnersystem IBM S/1 TNR Teilnehmerrechner.
Öffentliche Zugänge über das Wählnetz für Prüfanschlüsse gab es auch, später dann auch über ISDN. Die Berliner Btx-Vst war im Amt der Oberfinanzdirektion untergebracht und belegte dort die komplette erdebene Etage. Die VST lag in der Schöneberger Str. 2-4, dort befindet sich heute das Mövenpickhotel. Das Haus gehörte früher Siemens und Halske, dort begann die Firma Siemens ihren ihren Aufstieg. Schräg gegenüber vom Askanischen Platz (vor dem ehemaligen Anhalter Bahnhof) im Deutschlandhaus war die DSt (Dienstelle Berlin Btx untergebracht), dort stand natürlich solch ein öffentliches Btx-Terminal zur Benutzung im Eingang.
Daifuku (W. Blaschke)