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Re: Lochstreifensender T53-11 hält an

Verfasst: Mi 18. Mai 2022, 17:33
von duddsig
Ich hatte bereits weiter oben geschrieben, daß NICHT der Fliehkraftregler für den Motor (Motordrehzahl) gemeint ist, sondern der Abgebildete.
duddsig hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 08:03 Auch alles um den Fliehkraftregler (es gibt da neben dem im Motor noch einen, der ist gemeint).
Das Ding kann auch anders heißen, habe nicht in die Stückliste nach dem genauen Namen geguckt. Um Motoren ging es hier nicht.

Re: Lochstreifensender T53-11 hält an

Verfasst: Mi 18. Mai 2022, 20:44
von tasto
duddsig hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 16:03 Sooo, ich habe jetzt einen T53 von der Polnischen Volksarmee aus dem Lager geholt. Der dürfte zich Jahre gestanden haben, sieht aber innen noch aus wie neu.
Danke für die Unterstützung und die gute Dokumentation!
duddsig hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 16:03 Nach erstmaligem Einstecken haben meine LED-Spots erst mal geflackert, das Gerät hat sich aber nicht bewegt (Ruhezustand). Es sind auch noch die originalen Kondensatoren drin - auch die geteerten Y-Kondis.
Mein Angebot von hier steht übrigens noch immer, falls Bedarf besteht ;-)

duddsig hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 16:03 Nach Start ohne Streifen und Linie lief das Teil anstandaslos los, blieb aber nicht wieder stehen. Dann an ein T57 gesteckt, und Streifen eingelegt > es kam nur Müll. Gerät dann auf den Arbeitstisch und geöffnet, dann Sendekontakte gereinigt. Mußte ich bisher jedesmal machen wegen dicker Oxidschicht. Dann alle Teile auf Leichtgängigkeit geprüft, reichlich die Sprühöl88-Pulle geschwenkt und noch mal alles bewegt. Dann Strom dran > läuft, aber schaltet nicht ab. Der Fliehkraftregler lief mit angelegten Ohren und hat die Wippe nicht betätigt. Fliehkraftregler manuell die Ohren abgelegt (klebte, leicht festgeharzt, hatte ich auch schon mehrmals). Wieder reichlich Sprühöl auf den Fliehkraftregler. Der ging jetzt. Test am Fernschreiber > läuft immer noch ohne Lochstreifen und Linie durch und schaltet somit nicht ab. Nochmals Arbeitstisch und durch reichlich probieren und überlegen ohne zu lesen rausgefunden, daß die Wippe am Fliehkraftregler durch leichtes rausdrehen der linken Justierschraube das Problem mit dem Durchlaufen ohne Linie beheben könnte. Dem war auch so, eine Umdrehung funktionierte noch unzuverlässig 2 Umdrehungen dann zuverlässig. Danach lief er auch ohne Streifen nicht mehr an, weder mit noch ohne Linie. Der Pipus für Streifenende hat das Teil dann auch ordnungsgemäß abgeschaltet.

Wichtig Für den umgekehrten Fall - also daß er abschaltet ohne Grund - ist daß der Magnet ohne Linie dauerhaft gezogen bleibt, auch bei manuellem festhalten des Starters. Wenn er flattert meint das Teil, es wird gegengeschrieben und löst nach loslassen der Starttaste aus. Dann muß (vermutlich) am Magneten justiert werden.
Wenn der Fliehkraftregler nicht arbeitet geht mMn auch nichts.
Arbeitet er, und der Magnet bleibt gezogen, könnte eine umgekehrte Justage an der besagten Wippe helfen > linke Schraube reindrehen.
Auch ich war heute noch auf der Suche nach dem Fehler und habe dabei relativ viel über die generelle Funktionsweise des Senders gelernt.
Verharzungen, Oxidschicht auf den Sendekontakten oder Probleme mit dem Fliehkraftregler möchte ich derzeit mal ausschließen. Das sieht alles aus wie neu und funktioniert ohne Einschränkungen.

Laut Handbuch habe ich nun fünf Möglichkeiten ermittelt, die zu einem Abschalten des Senders führen:
  • Ausschalten von Hand
  • Anhalten der Sendernockwelle selbsttätig durch Streifenzug
  • Anhalten bei Streifenende oder Streifenriß
  • Anhalten durch Gegenschreiben vom Teiilnehmer
  • Anhalten der Sendernockenwelle durch Steversignal
Ursache für das Abschalten bei meinem Gerät ist offenbar der Fall "Anhalten bei Streifenende oder Streifenriß"

Bilder folgen...

Re: Lochstreifensender T53-11 hält an

Verfasst: Mi 18. Mai 2022, 21:10
von duddsig
Der Pole sah auch aus wie neu, trotzdem war das Fliehkraftdingens fest.
tasto hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 20:44 Ursache für das Abschalten bei meinem Gerät ist offenbar der Fall "Anhalten bei Streifenende oder Streifenriß"
Wenn der Regler und der Magnet augeschlossen ist, ist's ja gut.
Da das Verhalten das genaue Gegenteil ist, von dem was mein Pole gemacht hat, war mein Tipp auch das Gegenteil an der Schraube machen...
duddsig hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 16:03 Wichtig Für den umgekehrten Fall - ........ könnte eine umgekehrte Justage an der besagten Wippe helfen > linke Schraube reindrehen.
ich hatte rausdrehen müssen weil er NICHT "Anhielt bei Streifenende oder Streifenriß"

War nur Kaffeesatzleserei, aber einen Versuch ist's wert. Natürlich die Umdrehungen an der Schraube merken und wieder zurückdrehen, wenn Fehlversuch.

Re: Lochstreifensender T53-11 hält an

Verfasst: Mi 18. Mai 2022, 21:14
von tasto
Ich vermute bei mir eine andere Ursache. Ich mache gerade ein paar Bilder fertig, um es besser beschreiben zu können.

Re: Lochstreifensender T53-11 hält an

Verfasst: Mi 18. Mai 2022, 21:44
von tasto
So, hier jetzt mein aktueller Erkenntnisstand:

Zur Erkennung von Streifenende und Streifenriss gibt es einen "Auslösestift" der vom Streifen gegen eine Federkraft nach unten gedrückt wird.
So lange der Auslösestift vom Streifen nach unten gedrückt wird, wird gleichzeitig über einen Hebel ein Riegel nach oben gedrückt.
20220518_195951_2.jpg
20220518_200119_2.jpg
Dieser Riegel hält eine Kupplung fest, so lange ein Streifen gelesen wird.

Streifen zu Ende -> Auslösestift wird durch Feder nach oben gedrückt -> Riegel fällt nach unten ab -> gibt Kupplung frei -> schaltet Motor ab
20220518_200210_2.jpg

Bei mir ist es nun so: der Riegel hält die Kupplung nur gerade so und nicht sicher fest. Jede kleinste Erschütterung (auch vom durchlaufenden Streifen und durch Vibrationen des Senders selbst) sorgen dafür, dass die Kupplung abrutscht und den Motor stoppt. Um das Problem zu umgehen kann ich, zum Beispiel mit einem Wattestäbchen, entweder:
  • den Auslösestift etwas tiefer nach unten drücken
  • den Riegel leicht nach oben drücken
  • die Kupplung von oben beschweren
Alle drei Maßnahmen sorgen dafür, dass die Kupplung sicher festgehalten wird, solange der Streifen durchläuft. Offenbar ist da etwas minimal dejustiert.

Den Auslösestift möchte ich ungern verändern, da sonst eventuell der Lochstreifen nicht mehr geschmeidig darüber hinweg läuft. Ich könnte also versuchen, entweder den Riegel ganz leicht nach oben oder die Kupplung nach unten zu biegen.

An der Kupplung gibt es offenbar sogar eine Einstellschraube mit Feder, deren Funktion ich nicht erkennen kann. Die Höhe wird damit jedenfalls mutmaßlich nicht beeinflusst werden können. Das wäre dann natürlich die einfachste Lösung.

20220518_200238_2.jpg

Mal sehen, wozu ich mich durchringen kann...

Es sei denn, jemand von Euch hat noch einen Vorschlag.

Re: Lochstreifensender T53-11 hält an

Verfasst: Mi 18. Mai 2022, 23:01
von tasto
Super!

Möglicherweise habe ich gerade selber die Lösung für mein Problem in einen alten Beitrag von 2017 hier im Forum gefunden!

Anhalten bei Streifenende oder Streifenriß

Das dort verlinkte Foto und die Beschreibung dazu passen spiegelbildlich und mit umgekehrtem Vorzeichen wahrscheinlich genau zu meinem Problem.

Bild
Martin hat geschrieben: Sa 9. Sep 2017, 21:53 Klemmt die Abschaltung dann immer noch so hat sich der Abschaltmechnismus verstellt. Die Instandsetzung ist denkbar einfach, aber man sollte wissen was man tut.

Blauer Pfeil - Einstellschraube
Roter Pfeil - Unterlegblech
Grüner Pfeil - Haltearm
Oranger Pfeil - Schwenkarm

Über das Unterlegblech wird der Abstand des Schwenkarms um Haltearm mit Einrastvorrichtung eingestellt. Das Unterlegblech sollte in etwa so sichtbar sein wie auf dem Foto, kann aber leider verrutschen. Dann hängt der Schwenkarm zu tief, so das er nicht mehr vom Haltearm abheben kann. Der Lochstreifenleser schaltet dann nicht oder sehr verzögert ab.
Dort: Lochstreifensender schaltet nicht ab.
Hier: Lochstreifensender schaltet immer ab.

Die Lösung liegt in beiden Fällen wohl irgendwo beim "Unterlegblech" (roter Pfeil).

Sehe ich mir morgen mal in Ruhe an und berichte dann. Das würde mir jedenfalls deutlich besser gefallen als mein Lösungsansatz mit "biegen".

Re: Lochstreifensender T53-11 hält an

Verfasst: Mi 18. Mai 2022, 23:48
von duddsig
tasto hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 23:01 Das dort verlinkte Foto und die Beschreibung dazu passen spiegelbildlich und mit umgekehrtem Vorzeichen wahrscheinlich genau zu meinem Problem.
.....
Dort: Lochstreifensender schaltet nicht ab.
Hier: Lochstreifensender schaltet immer ab.

Sehe ich mir morgen mal in Ruhe an und berichte dann. Das würde mir jedenfalls deutlich besser gefallen als mein Lösungsansatz mit "biegen".
Dieses spiegelbildliche Verhalten traf ja auch auf meinen Polen zu: "Dort: Lochstreifensender schaltet nicht ab".
Bei mir haben die besagten 2 Umdrehungen geholfen, aber Das muß ja nicht die ultimative Lösung sein, deshalb viel Erfolg mit dieser Lösung.
tasto hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 21:44 Es sei denn, jemand von Euch hat noch einen Vorschlag.
Einen hab ich auch noch :D
Nach dem Du ja fast alles ausgeschlossen hast, aber ebend nur fast:
Bild
Du hast nicht geschrieben, was der Anker auf dem Magneten macht. Ist der ständig fest angezogen, oder flattert er etwas, so daß der Plastikknösel evtl leicht gegen den Auslöser dengeln kann?

Ach, und da wir gerade an der Stelle sind, wo das Gegenschreiben ins Spiel kommt: Wenn der Anker flattert wird der Sender ausgelöst. Er sollte also flattern beim Gegenschreiben, tut er aber auch bei meinem Polen nicht, also löst er auch nicht aus durch Gegenscheiben :( .

Re: Lochstreifensender T53-11 hält an

Verfasst: Do 19. Mai 2022, 10:09
von tasto
Ich habe mir jetzt noch einmal aufmerksam alle Deine bisherigen Beiträge durchgelesen und glaube, dass ich jetzt erst beginne, zu verstehen, was Du mir eigentlich schon die ganze Zeit sagen wolltest. Sorry für meine Langsamkeit! Aber ich glaube, dass ich immer mehr verstehe.

Ich bin jetzt so weit, dass ich folgende drei Fälle stabil und dauerhaft reproduzieren kann:

Fall 1
Der Stecker vom FSG ist abgezogen -> keine Linie.
Ergebnis
Der Lochstreifensender geht direkt beim ersten Zeichen wieder aus.


Fall 2
Der Stecker steckt im FSG. Das FSG ist ausgeschaltet.
Ergebnis
Der gesamte Streifen wird ohne Unterbrechung bis zum Ende gelesen.


Fall 3
Der Stecker steckt im FSG. Das FSG befindet sich im Lokalmodus.
Ergebnis
Der Lochstreifensender druckt korrekt den Text auf das Blatt, geht aber nach 10-15 Zeichen aus.


Was mich noch wundert:
duddsig hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 16:03 Wichtig Für den umgekehrten Fall - also daß er abschaltet ohne Grund - ist daß der Magnet ohne Linie dauerhaft gezogen bleibt, auch bei manuellem festhalten des Starters. Wenn er flattert meint das Teil, es wird gegengeschrieben und löst nach loslassen der Starttaste aus. Dann muß (vermutlich) am Magneten justiert werden.
Bei mir ist der Magnet ohne Linie offen...
ohne-Linie.jpg

...und zieht sofort an, sobald die Linie verbunden wird.
mit-Linie.jpg

Re: Lochstreifensender T53-11 hält an

Verfasst: Do 19. Mai 2022, 10:17
von tasto
PS:

Die blanken Leitungen von "Ko4" habe ich dann heute übrigens mal mit Schrumpfschläuchen und Isolierband umwickelt. Rate mal, warum. :whistle:
:llach:

Re: Lochstreifensender T53-11 hält an

Verfasst: Do 19. Mai 2022, 10:19
von duddsig
....und was tut er wenn die besagten 15 Zeichen kommen? Ist er während dieser Zeit dauerhaft geschlossen oder flattert er?

Oh, das bezog sich auf den Beitrag vorher. Da hatte sich ein neuer dazwischengemogelt...