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Re: Siemens T100S von 1971

Verfasst: Sa 21. Jan 2023, 22:20
von TEHA
MKS hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 21:01 Über einen Stelltrafo habe ich vorsichtig die Spannung hochgefahren, damit sich die Elkos wieder formatieren.
Kannst du mir als einen Nichtelektriker vielleicht erklären wie das funktioniert bzw. was das bewirkt und wie das die alten Elkos beeinflußt, damit die evtl. nicht das zeitliche segnen?
Was bedeutet das, die Elkos wieder zu formatieren?

Re: Siemens T100S von 1971

Verfasst: Sa 21. Jan 2023, 22:53
von Franz
Hallo Marco,

kann es ein, dass sich aus Versehen dieser Stecker links neben dem FSG beim "Schrauben" leicht gelöst hat ? Ist nicht unbedingt optisch zu sehen ..... Ist mir mehrmals passiert, dass Deine Symptome auch bei mir aufgetreten sind und jedesmal war es dieser lockere Stecker , den ich beim Zusammenschrauben aus Versehen etwas aus der Fassung gezogen habe ...

Re: Siemens T100S von 1971

Verfasst: Sa 21. Jan 2023, 23:44
von MKS
Vielen Dank für eure Antworten!
WIe hoch ist der Schleifenstrom in der Phase von Anlauf des T68 bis zu seiner Abschaltung?
Es müssten 40 mA sein.
Ich habe in dieser Phase 52 mA mit einem elektronischen Multimeter gemessen. Angeschlossen ist der T68 an die Klemmen A14 und A18, also über den internen Widerstand (TW39).
Kannst du mir als einen Nichtelektriker vielleicht erklären wie das funktioniert bzw. was das bewirkt und wie das die alten Elkos beeinflußt, damit die evtl. nicht das zeitliche segnen?
Bin ja auch Nichtelektriker/-elektroniker. :? Aber die folgende Seite erklärt das recht gut: https://elektronikbasteln.pl7.de/elkos- ... -formieren
Ich sehe gerade, dass ich mich hier verschrieben hatte. Es muss "formieren" statt "formatieren" heißen. :whack:
Beim Hochfahren der Netzspannung hatte ich die großen Ladeelkos C1 und C3 unter Beobachtung, ob diese warm werden. War aber nicht der Fall.
Hallo Marco,
kann es ein, dass sich aus Versehen dieser Stecker links neben dem FSG beim "Schrauben" leicht gelöst hat ? Ist nicht unbedingt optisch zu sehen ..... Ist mir mehrmals passiert, dass Deine Symptome auch bei mir aufgetreten sind und jedesmal war es dieser lockere Stecker , den ich beim Zusammenschrauben aus Versehen etwas aus der Fassung gezogen habe ...
Danke für den Tipp, Franz. Der abgebildete Steckverbinder müsste fest in der Fassung sitzen. Ich hatte ihn mehrfach hin- und herbewegt, damit er guten Kontakt hat.

Ich werde mir noch mal Zeit nehmen und alle Drähte, Verbindungen, Kontakte und internen Steckverbindungen systematisch mit dem Durchgangsprüfer checken...

Re: Siemens T100S von 1971

Verfasst: So 22. Jan 2023, 00:14
von TEHA
MKS hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 23:44 Aber die folgende Seite erklärt das recht gut: https://elektronikbasteln.pl7.de/elkos- ... -formieren
Das ist ja hochinteressant, danke für den Link.
Werde ich das nächste mal berücksichtigen, bevor ich wieder mal ein altes Radio aus den 50-ger Jahren in Betrieb nehme.

Re: Siemens T100S von 1971

Verfasst: So 22. Jan 2023, 18:41
von jan02
Hallo Marco,
ich wünsche dir viel Erfolg bei der Instandsetzung deines T100s.
Die beschriebenen Fehler habe ich an meinem t100s noch nicht gehabt, sodass ich da leider nicht weiterhelfen kann.
Aber du hast ja schon einiges an Arbeit in die Maschine gesteckt. Wenn sie denn dann eines Tages läuft, kannst du stolz darauf sein die Maschine wieder in Stand gesetzt zu haben. Dann sende ich dir ein Fernschreiben :).

Re: Siemens T100S von 1971

Verfasst: Mo 23. Jan 2023, 21:20
von WolfgangH
Hallo Marco,

schöner Wartungs- und Reinigungsbericht. Warum kommt mir die Maschine so bekannt vor? :scratch:
Zum Glück waren bei Dir alle Teile vorhanden. Die festgerostete Andruckrolle vom LS-Stanzer kenne ich auch. Da Herausschlagen nicht ging, mußte ich die Achse ausbohren. Dank hilfsbereiter Kollegen habe ich aber Ersatz bekommen. Bei Gelegenheit möchte ich dennoch eine neue Achse einsetzen und das Originalteil weiterverwenden.

Zu Deinem Fehler: Ich vermute eine Unterbrechung im Linienstromkreis. Es kann auch ein oxidierter Relaiskontakt sein. Aber auch den Hinweis von Franz möchte ich nochmals aufgreifen. Es muß nicht unbedingt eine lockere Schraube sein, denn meine Erfahrung ist, daß auch der Stecker am Empfangsmagneten sehr locker sitzt und einen Wackler haben kann.

Um den Fehler weiter einzugrenzen: Ich habe irgendwo gelesen, daß man beim T100 mit eingebautem FSG die Grundfunktion auch ohne FSG testen kann, indem man die beiden mehrpoligen Stecker am FSG direkt zusammensteckt. Vielleicht kann das noch jemand genauer erklären.

Den Strompfad durchklingeln, das ist schon der richtige Weg. Viel Erfolg!

Re: Siemens T100S von 1971

Verfasst: Mo 23. Jan 2023, 21:52
von Franz
WolfgangH hat geschrieben: Mo 23. Jan 2023, 21:20 Hallo Marco,

Um den Fehler weiter einzugrenzen: Ich habe irgendwo gelesen, daß man beim T100 mit eingebautem FSG die Grundfunktion auch ohne FSG testen kann, indem man die beiden mehrpoligen Stecker am FSG direkt zusammensteckt. Vielleicht kann das noch jemand genauer erklären.
Ja genau Wolfgang, die beiden mehrpoligen Stecker am FSG direkt zusammenstecken und Stromanschluss nicht in das FSG und von dort zum FS gehen lassen, sondern Strom dann direkt auf den FS umstecken, dann verhält er sich wie ein "dummer" FS .... :D

Re: Siemens T100S von 1971

Verfasst: Di 24. Jan 2023, 00:16
von MKS
Danke für eure hilfreichen Tipps! Ich bin nach wie vor mit der Maschine beschäftigt und habe sie wieder in ihre Module zerlegt. Zunächst habe ich im Fernschaltgerät mit einer Pinzette alle Drahtverbindungen geprüft, ob diese tatsächlich noch angelötet und nicht ggf. abgebrochen sind. Mit 'Kontakt 60' und 'Kontakt WL' wurden die Kontakte (Relais, Tasten, Nummernschalter) gereinigt. Kurzer Test, gleiches Fehlerbild. Erfolgreich ist, dass die Funkenbildung im Motorschaltrelais durch die sauberen Kontakte stark zurückgegangen ist.
Heute hatte ich dann begonnen, mir die Elektrik auf dem Drucker bzw. Tastenaggregat vorzunehmen, bin aber noch nicht fertig. Die elektrische Verbindung vom 24pol. Stecker bis zum EM ist Stück für Stück geprüft. Habe dabei entdeckt, dass eine Drosselspule in Reihe zum EM geschaltet ist, was original so ist. Wenn ich am 24pol. Stecker an den Stiften (3+4) kurz etwa 80 V anlege, zieht der EM an. Dieser 'Kreis' scheint zu funktionieren.
Übrigens werde ich auch noch alle Kontakte der 24pol Steckverbinder reinigen.
Bei nächster Gelegenheit teste ich das direkte Aneinanderstecken der 24pol. Steckverbinder unter Verwendung des Linienstromgerätes. In diesem Fall ist auch die Brücke zwischen 3+4 in der ADO-8 unverzichtbar.
Die Sendekontakte und deren Verkabelung wird auch noch durchgemessen...

Re: Siemens T100S von 1971

Verfasst: Mi 25. Jan 2023, 21:04
von MKS
Ich habe den Fehler gefunden ^^ : Nach dem Durchmessen aller Leitungen, Verbindungen und Bauteile am/zum Tastenaggregat bzw. Drucker konnte ich den Defekt im Lochstreifensender orten. Der Sendekontakt (Bild, Pfeil) unter der Aluabdeckung ist dauerhaft unterbrochen, nachdem die Sendetaste gedrückt wird. Damit der FS funktioniert, muss dieser Kontakt in Grundstellung geschlossen sein.
Mechanisch liegt im Lochstreifensender ein Fehler vor, da das Senden nicht funktioniert und besagter Sendekontakt offen bleibt. Man kann ihn zwar durch Drehen der Achse schließen, doch öffnet er wieder dauerhaft, sobald die Sendetaste gedrückt wird. Das muss ich mir noch genauer ansehen und hoffe, es reparieren zu können. Vielleicht habe ich beim Reinigen der verharzten Mechanik versehentlich etwas verstellt und den Fehler womöglich selbst verursacht.
Das Fernschaltgerät funktioniert einwandfrei, auch der übrige Rest der Maschine ist in Ordnung. Nach dem Anschluss ans i-Telex lassen sich problemlos interne Verbindungen aufbauen, Telexe senden/empfangen.
Übrigens hat das direkte Verbinden der beiden 24pol. Steckverbinder bestens für einen einfachen Test (ohne Fernschaltgerät) funktioniert.
Die Krux ist eben der Lochstreifensender. Vielleicht gelingt es mir, diesen instand zu setzen. Reicht hier das Servicemanual für den T100 oder gibt es speziell für den T100S eigene Unterlagen?

Re: Siemens T100S von 1971

Verfasst: Mi 25. Jan 2023, 21:10
von DF3OE
T100 und T100S unterscheiden sich nur beim "normalen" Sender. Lochstreifen-Anbausender sind identisch.
Hast du mal versucht den Kontakt nachzujustieren?
Wenn nichts hilft, hätte ich eine alten Anbausender als Ersatzteilträger.