Sodele… Nabend beieinander!
Nach 3 Monaten
wollte ich euch mal ein kleines Update geben:
Mittlerweile hab ich erfolgreich 3 Linienstrom-RS232-Wandler gebaut, die mit CH340-Board mit dem PC kommunizieren können.
Als Vorlage hab ich den Schaltplan vom piTelex-Projekt verwendet. (Da der erste Fernschreiber bekanntlich kein FSG hat, kam hier eine vereinfachte Schaltung ohne Umpol-Relais zum Einsatz.)
Hiermit konnte ich dann alle 3 Maschinen nochmal testen. Und die Ergebnisse sind (mittlerweile) sehr erfreulich!
Zunächst hatte ich nur ein Linienstrom-RS232-Wandler gebaut, um ihn an der T37 aus Nürnberg zu testen.
T37 aus Nürnberg (622220 opd d)
Hat zuvor schon mit einem einfachen Trafo gut funktioniert. Dennoch hat diese Maschine mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet: Als noch kein CH340-Board im Haus war, dachte ich, teste ich das ganze mit nem Arduino. Mit dem Ergebnis: Kaudawelsch. hm… Also den Rx-Pin beobachtet und dessen High/Low mit Zeitstempel ausgeben lassen. Hier hat sich sehr starkes Kontakt-Prellen gezeigt.

Also ging es für mich erst mal an das Reinigen der Sendekontakte. Nach mehreren Tagen des ständigen Auslesens und Einstellens der Kontakte kam ich irgendwann so weit, dass die Kontakte nur noch wenig prellten. Allerdings waren die Stromschritte irgendwie nur in der letzten Hälfte bis zwei Drittel zu sehen. Komisch… Müsste das nicht fast der ganze Stromschritt lang sein? Also für die Empfangsspule scheint es ja zu reichen, aber die ist ja nicht so empfindlich wie ein Digitalsystem. Wird das so für den CH340 reichen?
Endlich kamen auch die CH340-Boards an! Natürlich mussten die sofort getestet werden! – Wenn auch mit niedriger Erwartung, ich hab ja die Strom-Schritte gesehen. Aber: Positive Überraschung! Der RS232-Seriell-Wandler hat damit überhaupt keine Probleme! Die Zeichen kommen 1:1 in der Konsole an!

Aber: In die andere Richtung kommt nur Salat an.

Nach etwas Testen konnte ich den Salat dann genauer spezifizieren: Das Empfangen der Stromschritte passierte zu spät. Bzw: Das Starten des Auslesens nach dem Startschritt passierte verzögert, sodass teils (nicht immer) schon der nächste Schritt eingelesen wurde. Beim Wiederholen des selben Zeichens (ohne Pause, sodass der nächste Startschritt direkt dem Stopschritt folgt) wurde das Zeichen korrekt empfangen.
Ich hab dann mit den Einstellungen an der Maschine rumgespielt, nochmal Stellen nachgeölt, den Linienstrom wirklich auf 40mA angehoben (nur lokal zu tippen, hatten bisschen mehr als 20mA gereicht) und irgendwann hat es dann geklappt.
Nun konnte hier erfolgreich das aller erste Mal der Wetterbericht abgerufen werden!
T37 (101469 dustu d)
Hier hatte ich beim letzten Testen noch das Problem, dass das FSG den FS sofort eingeschaltet hatte. Am Anfang hatte ich stark befürchtet, dass (mindestens) einer der Kondensatoren nicht mehr ist und das Fehlverhalten daher stammen könnte. Allerdings hatte ich irgendwann hier im Forum auch mal gelesen, dass es sein kann, dass das Telegraphenrelais nicht umgepolt ist und der FS daher nicht ausgeschaltet wird.
Meine Hoffnung war also: Wenn ich schaffen würde, die 5mA Ruhestrom bereitzustellen, könnte das FSG vielleicht doch funktionieren! Nur dafür brauche ich 80-100V DC.

Zum Glück gibt's ja hier das ein oder andere Vorbild zu finden und so konnte ich erfolgreich ein simples Netzteil bauen.
Gleich beim ersten Test hat alles wie gewünscht geklappt! ("Es geht! Es geht! Ich weiß gar nicht, was ich falsch gemacht habe, dass es geht!"

)
Lo15 aus Schönborn (782126 gest d)
Als nächstes Stand der Test der Lo15 an, die direkt neben der dustu steht. Hier hab ich erwartet, dass das FSG den FS entsprechend startet, die empfangenen Buchstaben am FS aber teils nicht richtig gedruckt werden. (Das Problem hatte ich im Lokalmodus zumindest schon beobachtet.)
Aber nichts da! Auch hier lief alles ohne Probleme!

(Warum die Buchstaben im Lokalmodus nicht immer korrekt empfangen werden, müsste ich aber noch prüfen. Entweder liefert das FSG nicht genügend Strom (im Gegensatz zu meinem eigenen Linienstrom) oder das Timing, wann der EM auslesen soll, stimmt noch nicht, oder… Ich muss an der Stelle zugeben, dass ich mich mit der Lo15 noch nicht so beschäftigt habe. Ich war ja mitten im Verstehensprozess der T37 aus Nürnberg, als die anderen beiden Maschinen ins Haus geflattert sind…

Das kommt also ein andermal.)
Fazit:
Alle Maschinen funktionieren!

Also konnten nun die fehlenden Linienstrom-RS232-Wandler gebaut werden und der erste RaspberryPi aufgesetzt werden!
Es macht total Spaß, die Machinen untereinander anzurufen!

(Klappt ja Dank piTelex-userlist auch lokal.)
Der zweite Pi für die beiden Fernschreiber in der Garage wartet aktuell noch auf einen zweiten WLAN-Dongle… Der hat die Post nämlich nicht überlebt.
Jetzt fehlen noch ein paar Gehäuse für die gebauten Platinchen, ein paar Kabel müssen noch ersetzt werden, … aber viel fehlt nicht mehr!
Viele Grüße
Marcel