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Re: Aufarbeitung eines T68d

Verfasst: Mo 5. Jun 2017, 21:57
von Andreasankl
Hallo Frank,

wollte mich schon eher melden, es kam dann der Vorführeffekt (deswegen keine aktuellen Bilder) dazwischen.
Deswegen ein paar ältere Sachen, den Radioknopf habe ich vor 2 Jahren hergestellt mit Ober-
und Unterform wird mit Silikontrennlack gegossen.
Vorne rechst ist zu sehen wie die Silikonform in einem Stück zu gießen ist, dazu gehen
Joghurtbecher sehr gut. Dabei verschließe ich Bohrlöcher mit Wachs um das Teil aus der
Form zu bekommen.
Vorne links habe ich ein Zahnrad gegossen. Es sind aber immer noch Nacharbeiten erforderlich
wie zum Beispiel das Abdrehen des Zahnrads auf die richtige Materialstärke, auch ist es schon vorgekommen
das sich Luftblasen im Silikon bilden die sich dann als eine Art Warze am Epoxidharz bilden.
Mein Silikon und Epoxidmaterial ist mittlerweile schon 2 Jahre alt, vom Hersteller werden 6 bzw. 12 Monate
als Verarbeitungszeit angegeben, deshalb härtet wohl das Epoxidharz nicht.

anbei ein Link wo ich die Materialien besorgt habe, auch mit weitern Informationen:
https://www.fiberglas-discount.de/giess ... yesterharz

Re: Aufarbeitung eines T68d

Verfasst: So 18. Jun 2017, 17:33
von Andreasankl
Hallo an alle,

ich möchte nach längerer Zeit über die Fortschritte beim T68d berichten.

Zunächst der Antrieb. Der Motor wurde zerlegt und gereinigt wie auf dem Bild.
Dabei stellte ich fest, dass die Antriebswelle für den Betriebsstundenzähler sich
nicht bewegte, also mit WD40 gangbar gemacht. Weiterhin war der Kontakt des
Drehzahlreglers korrodiert, er wurde mit Schmirgelpapier gereinigt. Außerdem habe ich
die weißen Felder auf der Kappe nach lackiert.
Das größte Problem war allerdings der Fliehkraftschalter. Beim Abschrauben kam mir
das Teil welches auf der Antriebswelle ist in Einzelteilen entgegen. Der Rost hatte das Teil,
es ist aus Bakelit, auseinander gepresst. Zuerst wollte ich aus Epoxidharz ein neues Teil gießen.
Epoxidharz hat aber den Nachteil es wird nicht 100% fest, also habe ich ein neues Teil aus
Aluminium hergestellt. Der Antrieb ist mittlerweile zusammengebaut und funktioniert
einwandfrei.

Als nächstes ging es mit der Frontplatte und der Lochstreifeneinrichtung weiter.
Nach dem Reinigen und Zerlegen der Teile (festsitzende und verbogene Papiertransport-
rollen) erfolgte der Zusammenbau. Beim Locher war außerdem eine Lochernadel
gebrochen, eine Neue habe ich schon hergestellt (Durchmesser 1,8mm), es fehlt noch die
Nut und dann die passende Länge.

Weiterhin habe ich fehlende Knöpfe und eine Typenradabdeckung aus Epoxidharz gegossen.
Auf dem Bild ist links das Original und rechts der Nachbau der Typenradabdeckung zusehen.
Auch die Knöpfe von links nach rechts: Original, Rohguss und Nachbau.

Mit dem Rest geht es so langsam weiter, siehe Bild Oberteil.
Fortsetzung folgt.

Re: Aufarbeitung eines T68d

Verfasst: So 18. Jun 2017, 18:22
von DF3OE
Ich sehe es kommen...demnächst "kopierst" du noch einen KOMPLETTEN T68. :D

Viel Spass weiterhin!

Re: Aufarbeitung eines T68d

Verfasst: So 18. Jun 2017, 18:45
von Andreasankl
Henning, nicht nur kopieren sondern auch verbessern.
Suche schon einmal rot/schwarze Filzrollen für die Farbumschaltung. :hehe:

Re: Aufarbeitung eines T68d

Verfasst: So 18. Jun 2017, 18:46
von Helge
Andreasankl hat geschrieben:Henning, nicht nur kopieren sondern auch verbessern.
Suche schon einmal rot/schwarze Filzrollen für die Farbumschaltung. :hehe:
:thumbsup: :thumbsup:

Re: Aufarbeitung eines T68d

Verfasst: Mo 3. Jul 2017, 20:28
von Andreasankl
Ich möchte jetzt von dem Rest der Aufarbeitung des T68 berichten.
Mit dem Ausbau des Senders im Oberteil ging es weiter. Ich habe mich an die Siemens Betriebs-
Wartungs- und Einstellanweisung gehalten. Also zunächst die Senderumschaltachse, dabei habe ich
festgestellt dass der FS einen Wechselsender und der Lochstreifensender keine automatische Abschaltung beim Ende des Lochstreifenpapiers hat. Der Wechselsender wird durch ein Zahnrad welches sich auf einer Achse befindet angetrieben. Das Zahnrad saß fest auf der Welle und drehte
sich nicht, also erst einmal gangbar machen und dann Abziehen. Dann wurde der Kontaktfedersatz
abgebaut (Vorher wurde der komplette Kabelstamm abgelötet). Als nächstes wurden die Kontakthebel ausgebaut, dass ging nicht ohne Schwierigkeiten weil die Hebel an der Senderwelle
hakten. Zum Schluss wurde dann die Senderwelle ausgebaut, hier ließ sich das Zahnrad welches
zum Motor geht, nur mit einem Abzieher von der Welle abziehen. Alle Teile wurden mit Spiritus gereinigt und eingeölt. Um Teile nicht zu vertauschen habe ich die Hebel in der Reihenfolge
auf die entsprechenden Achsen und Wellen geschoben, siehe Bild.
Den Empfänger hab ich ebenso nach der Siemens Anleitung ausgebaut gereinigt und geölt.
Dabei ist mir folgendes Aufgefallen: einige Buchsen und Zahnräder haben Ölbohrungen womit die Wellen und Achsen mit Öl versorgt werden. Werden diese nicht regelmäßig mit Öl versorgt so können diese Buchsen und Zahnräder sich fest fressen, siehe Zahnrad für den Wechselsender.
Ich habe dann noch den Zeichenzähler abgebaut. Bei dem hatte sich die Dämpfung für die Signallampe aufgelöst und wurde erneuert.
Den Drucker habe ich nicht ausgebaut, er ließ sich so reinigen und ölen.
Der Zusammenbau erfolgte in umgekehrter Reihenfolge. Trotz Fotos und der Siemensanleitung
habe ich manche Wellen 3mal aus und eingebaut. Aber zum Schluss hat trotzdem alles gepasst.
Es waren dann noch einige Einstellarbeiten zu erledigen, so die Motordrehzahl und am Lochstreifenstanzer.
Wie bei den meisten FS fehlte auch hier der Konfettibehälter. Hier habe ich auf die Konstruktion von Johannes zurück gegriffen. Es wurde einiges geändert und er ist aus Plexiglas.
Der FS läuft jetzt bestens. Nur der KG irritiert mich doch. 8227868 miro d. Die Nummer gab es,
allerdings passt „miro“ nicht dazu.

Anbei noch einige Bilder.

Re: Aufarbeitung eines T68d

Verfasst: Mo 3. Jul 2017, 21:52
von ulbrichf
Hallo Andreas,
Hut ab... ich habe ein bisschen am T68 herumgereinigt und ehrfürchtig die Hebelchen und Federn beguckt.
Achtung vor dem der sowas zerlegen und zusammenbekommen kann ! Die vom Gerät versprechen ja fast ein fabrikneues Gerät...

Re: Aufarbeitung eines T68d

Verfasst: Mo 3. Jul 2017, 22:01
von DL1YDW
Super Arbeit die du da Geleistet hast
Wie bei den meisten FS fehlte auch hier der Konfettibehälter. Hier habe ich auf die Konstruktion von Johannes zurück gegriffen. Es wurde einiges geändert und er ist aus Plexiglas.
den hätte ich auch gerne!

Re: Aufarbeitung eines T68d

Verfasst: Mo 3. Jul 2017, 22:02
von Martin
Ja, da wäre eine Kleinserie nicht schlecht

Re: Aufarbeitung eines T68d

Verfasst: Mo 3. Jul 2017, 23:58
von ProjektTelefon
Beeindruckend Andreas und meinen größsten Respekt für deine Arbeit und die tollen Bilder, wie Frank schon geschrieben hat man kann am Ende ganz sicher sagen das man fast ein Neugerät hat! Da fehlt dann nur noch der originale Verpackungskarton von damals, und schon hat man den ultimativen Fernschreiber...