Telexforum.de

Ich kenne das Telefon nicht, aber vielleicht hilft diese Anleitung beim Konfigurieren.
https://www.nostalgietelefon.de/01lx/01LXb.pdf

Hallo.

Ja, das 01LX macht mittels der "R"-Taste je nach Progammierung entweder die "Erd-Taste" oder eben die "Flash-Taste" (Flash aber nur bei MFV (also Tonwahl), bei Impulswahl (IWV) macht das keinen Sinn. Für deine Telefonanlage brauchst du aber definitiv die Impulswahl.

Wie das einzustellen ist ist je nach Hersteller unterschiedlich. Entweder Jumper, auch schonmal DIP-Schalter oder auch ein Poti kann dafür eingesetzt sein. Es gibt da glaub ich 5 verschiedene Varianten. Hier hatten die Hersteller scheinbar freien Gestaltungsspielraum wie das Lastenheft erfüllt wird.

WolfgangH hat geschrieben: ↑Mo 26. Dez 2022, 19:50 Ich kenne das Telefon nicht, aber vielleicht hilft diese Anleitung beim Konfigurieren.
https://www.nostalgietelefon.de/01lx/01LXb.pdf

Danke, das sieht viel versprechend aus, ich habe schon was von Flash und Erde gelesen. Das sehe ich mir die Tage mal in Ruhe an.

Ich denke, am einfachsten wäre, zunächst ein ganz normales Telephon, also nur mit Wählscheibe und Erdtaste, anzuschließen.
Dafür ist diese Anlage ja auch eigentlich gedacht.

Hallo Jan-Frederik,
eine schöne Anlage, die heute eine Rarität ist. Bei der Deutschen Bundespost wurde diese unter dem Begriff "Kleine Wählanlage 1/3/1" geführt und war damals zu Zeiten des Fernmeldemonopols ausschließlich zu mieten gewesen. "1/3/1" bedeutet, sie ist für 1 Amtsleitung, 1 Hauptstelle, 3 Nebenstellen und hat einen Innenverbindungsweg. Siemens hat diese Anlagen unter dem Begriff "Neha-Relaiszentrale" vermarktet. "NEHA" bedeutet NEbenstellenHAusanlage und war damals ein eingetragenes Warenzeichen von Siemens. Diese Bauform wurde übrigens auch von anderen Herstellern (TeKaDe, Elemeg...) für die Post produziert. Nachteil dieser Anlagen ist, dass der Amtsruf immer nur an einem Telefon signalisiert wird.
Die Anlagen sind eigentlich unverwüstlich, selten geht mal der Selengleichrichter kaputt. Wie schon geschrieben, lässt sich das Relais behutsam wieder zurechtbiegen, ich würde es jedoch keinesfalls auseinandernehmen, da man es ohne die entsprechenden Lehren nie mehr ausgerichtet bekommt.
Prüfe auch die Kontakte aller anderen Relais durch, ggf. mit Spiritus auf einem dünnen Lappen, der durch die Kontakte gezogen wird, reinigen. Vielleicht funktioniert dann der Innenverbindungsweg wieder.
Die gewohnten Hörzeichen gibt's in diesem alten Anlagen übrigens nicht, allenfalls werden Brummtöne z.B. bei 'besetzt' erzeugt.
Thema Erdung: Man muss hier zwischen Schutzerdung, Betriebserde und Fernmeldeerde unterscheiden! Die Schutzerdung (PE) erfolgt über die Netzschnur. Ist diese original nur zweiadrig, sollte die Anlage schutzisoliert sein und benötigt kein PE! Ich würde die Netzschnur dann so belassen. Die Betriebserde ist zur Amtholung notwendig und wird an die dicke Porzellanklemme im Gehäuse angeschlossen. Hier keinesfalls PE anklemmen! Dann gibt's noch die Fernmeldeerde, die z.B. für den Blitzschutz dient und an den Fundamenterder des Hauses angeklemmt wird. Fernmeldeleitungen werden über spezielle Blitzschutzvorrichtungen (Gasableiter) daran geerdet. Prüfe, ob deine NEHA-Anlage vor dem Netztrafo schutzisoliert ist - dann benötigt sie keine Schutzerdung (PE).
Tolle Anlage, bist zu beneiden!

Hallo zusammen

Praktisch identisches gabs auch von Autophon AG aus Solothurn. Nennt sich "Relaiszentrale 1/2" und "Relaiszentrale 1/6". Eine Amtsleitung, eine Hauptstelle eine Nebenstelle sowie eine Amtsleitung, eine Hauptstelle und fünf Nebenstellen. Durch umlegen von Brücken können verschiedene Zustände festgelegt werden. Wird bei einem Anruf bei der Hauptstelle der Hörer nicht abgehoben, dann erfolgt durch einen Thermokontakt eine automatische Weiterleitung an eine Nebenstelle.
Beide Zentralen habe ich zuhause, warten noch auf eine sanfte Revision. Funktionieren sollten aber beide. Ob ich sie jemals auch aufhänge weiss ich noch nicht. Riesengross die 1/6er und bleischwer...

Meine alten Telefone und Münztelefone sind mit einer Auerswald "COMpact 3000 analog" verbunden und am Router angeschlossen. Funktioniert bestens das Teil und ist nicht so gross und schwer. Obs auch stilecht ist, das ist eine andere Frage...

Viele Grüsse

Thomas

MKS hat geschrieben: ↑Di 27. Dez 2022, 19:45 Wie schon geschrieben, lässt sich das Relais behutsam wieder zurechtbiegen, ich würde es jedoch keinesfalls auseinandernehmen, da man es ohne die entsprechenden Lehren nie mehr ausgerichtet bekommt.
Prüfe auch die Kontakte aller anderen Relais durch, ggf. mit Spiritus auf einem dünnen Lappen, der durch die Kontakte gezogen wird, reinigen. Vielleicht funktioniert dann der Innenverbindungsweg wieder......

Ich habe solche Relais in der Lehre zur Genüge aus Einzelteilen selbst gebaut, weil ich es damals auf diese Weise lernen mußte/sollte.
Fast 50 Jahre später versuche ich hier nur zu helfe, um solch schöne Anlagen wieder in Betrieb zu bekommen. Dabei ist die einfache Lösung heutztage schon gerne mal die bessere, als die lehrbuchmäßige.
Das Relais kann man also schon auseinandernehmen und ohne Meßeqipment wieder zusammenbauen. Macht man das mit einem neuen Relais, dann sollte dieses in etwa so wieder funktionieren wie vorher, da die Federspannungen nicht verändert wurden. Hier ist es ja nur eine Feder, die gerichtet werden soll. Das beommt man eigentlich gebacken. Zich mal schon gemacht, man benötigt allerdings halbwegs gute Augen (da habe ich inzwischen auch schon Probleme) und etwas Gefühl für solche Dinge . Man sollte prinzipiell natürlich nur das tun was man sich auch wirklich zutraut.

MKS hat geschrieben: ↑Di 27. Dez 2022, 19:45 ......Thema Erdung: Man muss hier zwischen Schutzerdung, Betriebserde und Fernmeldeerde unterscheiden! Die Schutzerdung (PE) erfolgt über die Netzschnur. Ist diese original nur zweiadrig, sollte die Anlage schutzisoliert sein und benötigt kein PE! Ich würde die Netzschnur dann so belassen. Die Betriebserde ist zur Amtholung notwendig und wird an die dicke Porzellanklemme im Gehäuse angeschlossen. Hier keinesfalls PE anklemmen! Dann gibt's noch die Fernmeldeerde, die z.B. für den Blitzschutz dient und an den Fundamenterder des Hauses angeklemmt wird. Fernmeldeleitungen werden über spezielle Blitzschutzvorrichtungen (Gasableiter) daran geerdet. Prüfe, ob deine NEHA-Anlage vor dem Netztrafo schutzisoliert ist - dann benötigt sie keine Schutzerdung (PE).

Ich fühle mich gerade in eine Postabnahme von vor 50 Jahren zurückversetzt ...
Die Erdsammelschine war damals mit das erste, was der Postfrizze sehen wollte...

Was spricht heututage bei !!!NICHT komerziell betriebenen Nenbenstellenanlagen in dieser Größe!!! dagegen, diese diversen Erden mit dem PE des Netzkabels zu erden. Ist mMn besser als gar keine Erde, und dient der Sicherheit, da man ja nie weiß, was diese Anlage mal sicherheitstechnisch von selbst zu tun gedenkt (altersbedingte Durchschläge Feinschlüsse)....

MKS hat geschrieben: ↑Di 27. Dez 2022, 19:45 Tolle Anlage, bist zu beneiden!

Das sehe ich allerdings auch so.

duddsig hat geschrieben: ↑Mi 28. Dez 2022, 17:22

MKS hat geschrieben: ↑Di 27. Dez 2022, 19:45 Wie schon geschrieben, lässt sich das Relais behutsam wieder zurechtbiegen, ich würde es jedoch keinesfalls auseinandernehmen, da man es ohne die entsprechenden Lehren nie mehr ausgerichtet bekommt.
Prüfe auch die Kontakte aller anderen Relais durch, ggf. mit Spiritus auf einem dünnen Lappen, der durch die Kontakte gezogen wird, reinigen. Vielleicht funktioniert dann der Innenverbindungsweg wieder......

Ich habe solche Relais in der Lehre zur Genüge aus Einzelteilen selbst gebaut, weil ich es damals auf diese Weise lernen mußte/sollte.
Fast 50 Jahre später versuche ich hier nur zu helfe, um solch schöne Anlagen wieder in Betrieb zu bekommen. Dabei ist die einfache Lösung heutztage schon gerne mal die bessere, als die lehrbuchmäßige.
Das Relais kann man also schon auseinandernehmen und ohne Meßeqipment wieder zusammenbauen. Macht man das mit einem neuen Relais, dann sollte dieses in etwa so wieder funktionieren wie vorher, da die Federspannungen nicht verändert wurden. Hier ist es ja nur eine Feder, die gerichtet werden soll. Das beommt man eigentlich gebacken. Zich mal schon gemacht, man benötigt allerdings halbwegs gute Augen (da habe ich inzwischen auch schon Probleme) und etwas Gefühl für solche Dinge . Man sollte prinzipiell natürlich nur das tun was man sich auch wirklich zutraut.

zu meiner damaligen Zeit hatten wir in jeder HDW/EMD Vermittlungsstelle für die Kontaktsätze der
Flachrelais 48 so genannte Schichtvorrichtungen. Ich habe leider keine übernehmen können und weiß auch nicht
wo die geblieben sind. Selbst auf Ebay ist nichts zu finden. Schwieriger ist es mit den Siemens Rundrelais, wie
in den FSG, da wird der Kontaktsatz durch Messinghohlniete zusammen gehalten. wenn man den Kontaktsatz
vom Relais abschraubt, fällt dieser auseinander weil sich die Hohlniete altersbedingt auflösen.

ThomasCH hat geschrieben: ↑Mi 28. Dez 2022, 15:26 Hallo zusammen

Praktisch identisches gabs auch von Autophon AG aus Solothurn. Nennt sich "Relaiszentrale 1/2" und "Relaiszentrale 1/6". Eine Amtsleitung, eine Hauptstelle eine Nebenstelle sowie eine Amtsleitung, eine Hauptstelle und fünf Nebenstellen. Durch umlegen von Brücken können verschiedene Zustände festgelegt werden. Wird bei einem Anruf bei der Hauptstelle der Hörer nicht abgehoben, dann erfolgt durch einen Thermokontakt eine automatische Weiterleitung an eine Nebenstelle.
Beide Zentralen habe ich zuhause, warten noch auf eine sanfte Revision. Funktionieren sollten aber beide. Ob ich sie jemals auch aufhänge weiss ich noch nicht. Riesengross die 1/6er und bleischwer...

Meine alten Telefone und Münztelefone sind mit einer Auerswald "COMpact 3000 analog" verbunden und am Router angeschlossen. Funktioniert bestens das Teil und ist nicht so gross und schwer. Obs auch stilecht ist, das ist eine andere Frage...

Viele Grüsse

Thomas

Hallo Thomas
Von Autophon AG gab es auch noch die II/6'er Relaiszentrale, mit 2 Amtsleitungen, einer Vermittlerstation und 6 Nebenstellen. Etwa 1.5 x so
schwer wie die I/6 und ebenfalls über eine schier endlose Anzahl von Brücken auf einer Schraubleiste programmierbar.

Andreasankl hat geschrieben: ↑Mi 28. Dez 2022, 19:36 zu meiner damaligen Zeit hatten wir in jeder HDW/EMD Vermittlungsstelle für die Kontaktsätze der
Flachrelais 48 so genannte Schichtvorrichtungen. Ich habe leider keine übernehmen können und weiß auch nicht
wo die geblieben sind. Selbst auf Ebay ist nichts zu finden. Schwieriger ist es mit den Siemens Rundrelais, wie
in den FSG, da wird der Kontaktsatz durch Messinghohlniete zusammen gehalten. wenn man den Kontaktsatz
vom Relais abschraubt, fällt dieser auseinander weil sich die Hohlniete altersbedingt auflösen.

Moin Andreas,
Ich habe da auch nicht mehr viel. Wir haben damals bei jeder von uns errichteten Anlage eine sogenannte GWN-Tasche dazu geliefert. Da war alles drin was das Herz begehrt. Hat während des Aufbaus auch immer gute Dienste geleistet. Auch wenn die Anlagen eigentlich neu waren, war immer irgendwas daran einzustellen. Einige Zeit nach der Postübergabe waren die Taschen immer verschwunden - seltsam ...
Mein Nachbar - inzwischen 83 - war Entstörer bei der Post, der hatte natürlich eine . Dessen Gattin hat Wartung gemacht - sprich Anlagen putzen, ölen, justieren, vorwiegend natürlich Wähler.
Von denen habe ich ein Satz Kontaktniet-Zangen für Flachrelais, einen gebogenen Wählerschlüssel und auch noch eine kleine Schachtel mit Silberkontakten abstauben können.
Auch dabei der ultimative Justierhebel, der schon viele Dienste geleistet hat. Es gab von diesem auch noch andere Versionen die ich mir sehnsüchtig auch noch wünsche.

Rundrelais waren in unseren Anlagen recht selten. Meist nur als Teilnehmerrelais in kleineren bis Mittleren Anlagen. Habe aber auch ein mechanisch defektets in einer Uraltanlage der 30er, aber leider keine Ersatzteile.

Im Bild die Zangen und der Hebel. Nieten und Wählerschlüssel sind verschollen...