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Re: Siemens T1000 von 1979

Verfasst: Mo 29. Mai 2023, 22:58
von MKS
Netzfilter und dessen Vergussmasse
Viel dieser Masse ist eigentlich nicht herausgeflossen. Erst hatte ich überlegt, eine Schicht Kerzenwachs einzufüllen, um das Abfließen zu stoppen. Wachs ist aber zu weich und nicht temperaturbeständig. Also habe ich einen Industriekleber (Acrifix 192) für Acrylglas genutzt. Der verläuft sehr gut (wie Gießharz) und härtet unter UV-Licht aus (optisch wie Acrylglas). Über der verbliebenen Vergussmasse befindet sich jetzt der gehärtete Klebstoff und dichtet (hoffentlich) dauerhaft ab.
Seltsamerweise ist der zweite Netzfilter (links im Bild) nicht betroffen. Dessen Vergussmasse ist hart und klebt nicht.

Re: Siemens T1000 von 1979

Verfasst: Mo 29. Mai 2023, 22:59
von MKS
Anbaulocher
Durch den jahrelangen Stillstand war das Ölfliz komplett trocken und die Mechanik schwergängig. Mit Universalöl ließ sich das sofort beseitigen. Kunststoffteile habe ich mit Silikonöl behandelt.
Die weggebogene Kunststoffrastnase des Rauchglasdeckels habe ich abgeschnitten. Sie ist für die Funktion des Locherdeckels entbehrlich.

Re: Siemens T1000 von 1979

Verfasst: Mo 29. Mai 2023, 23:01
von MKS
Drucker
Diesen habe ich nur gesäubert und die Schiene mit den Andruckrollen fürs Papier wieder eingebaut. Sie lag der Maschine lose bei, keine Ahnung, warum.

Re: Siemens T1000 von 1979

Verfasst: Mo 29. Mai 2023, 23:03
von MKS
Das Gröbste ist damit erst mal erledigt und jetzt kommt der elektronische Teil. Nachdem die Leiterplatten alle gesäubert sind, nehme ich jetzt die Kondensatoren unter die Lupe. Ich wollte sie vorbeugend gegen Neuteile tauschen. Hier brauche ich Hilfe und 'Begleitung', sodass es besser ist, wenn ich in der Kategorie „Technischer Support“ ein neues Thema aufmache.
Vielleicht gelingt es ja wieder, die Maschine in Gang zu setzen, ohne dass sie in Rauch aufgeht... ;)

Re: Siemens T1000 von 1979

Verfasst: Di 30. Mai 2023, 08:06
von Franz
WOW Marco, toll gemacht, herzlichen Dank dafür, ist ja eine richtige techn. Doktorarbeit, fast besser als jedes Service Manual :thumbup: :thumbup:

Sollte mir nocheinmal eine T1000 über den Weg laufen :hehe: werde ich nach diesen Anweisungen vorgehen ..... :sign: :sign: ;)

Und wenn ich es nicht schaffe, weiß ich ja jetzt, wo ich vorbeikommen kann ...... :D :D :D

Re: Siemens T1000 von 1979

Verfasst: Di 30. Mai 2023, 16:25
von jan02
Alle Achtung, damit wird die Maschine dann ja echt von Grund auf restauriert und ist hinterher in einem Art Neuzustand. Das muss unheimlich viel Arbeit sein.
Drücke dir die Daumen, dass alles weiterhin gut klappt und dass am Ende dann auch alles funktioniert. :sign:
Danke für den interessanten Beitrag.

Re: Siemens T1000 von 1979

Verfasst: So 4. Jun 2023, 23:13
von MKS
Die Kondensatoren sind mittlerweile getauscht und die Maschine läuft. :) Genaueres hier : viewtopic.php?t=4265
Vielen Dank an dieser Stelle für eure Hilfe, die mich sehr weitergebracht hat :thumbup: :)
Im Lokalbetrieb läuft der T1000 wieder (siehe Video). Allerdings müssten manche Tasten wohl durch mechanische Nutzung reaktiviert werden. Das ist schon besser geworden, nur die ‚3’ streikt noch häufig.

Als nächstes will ich mich der Gehäusekappe zuwenden und diese (soweit möglich) herrichten. Da sind leider einige Kunststoffteile abgebrochen, die ich in der Maschine gefundne habe. Grundsätzlich könnte man sie wieder ankleben, aber die Klebeflächen sind klein und die mechanische Belastung an diesen groß. Auch die Scharniernasen auf der rechten Seite in der Nähe des Deckelkontaktes sind leider abgebrochen. Auf den beigefügten Bildern habe ich die Stellen markiert.
Gibt es einen Klebstoff, der sich dafür eignet? Aus welchem Kunststoff ist die Gehäusekappe? ABS?

Wie wird eigentlich diese kleine Dokumentenhalterung mit der Haltefeder befestigt? :scratch: Bilder davon habe ich leider keine gefunden und (zugegebenermaßen) in die Serviceanleitung noch nicht geschaut.

Der Zahnriemen zeigt nun auch sichtbare Verschleißerscheinungen. Da sich vermutlich der Weichmacher verflüchtigt, hat der Kunststoff Risse bekommen, wird aber noch durch die Drahteinlage zusammengehalten.
Den Riemen werde ich demnächst auch tauschen müssen, fummelige und zeitraubende Arbeit, wie im Forum zu lesen ist.
Ersatz soll es bei folgender Quelle geben:
https://www.zahnriemen24.de/a/40002-zah ... quantity=1
Ist das der richtige Riemen (Art. 310436)?

:danke: für eure Hilfe!

Re: Siemens T1000 von 1979

Verfasst: Do 8. Jun 2023, 11:59
von MKS
Die vergangenen Tage habe ich mich mit der Gehäusekappe beschäftigt und diese etwas instand gesetzt.
Ohne jetzt eine Wissenschaft daraus zu machen, hat sich zum Ankleben abgebrochener Plastikteile ein Modellbaukleber auf n-Butylacetat bewährt, der durch eine Kanüle punktgenau dosierbar ist. („Pattex Special Modellbau“) Der Kleber löst den Kunststoff an, sodass die miteinander zu verklebenden Teile miteinander ‚verschweißen’. Die Aushärtung dauert 24 Stunden. Wie stark die mechanische Belastbarkeit ist, weiß ich nicht. :scratch:
Folgende Teile sind angeklebt: neuer Befestigungsbolzen für Haltefeder der Dokumentenklemme; Fixierungsstück für die Drähte der Leselampen; rechte Scharniere. Die Scharniere habe ich in deren Rillen zusätzlich mit KFZ-Spachtelmasse gefüllt, damit das Ganze stabiler wird. Bisher hält alles und ist mechanisch belastbar – hoffentlich dauerhaft. :grovel:

In den nächsten Tagen kommt eine Lieferung des i-Telexzeugamtes Blumenhagen, die u.a. einen Konfettibehälter als Ersatz für den fehlenden und eine ED1000-Karte enthält. Dann kann ich die Maschine vollständig testen. :)

Ersatzzahnriemen ist auch bestellt, welchen ich aber erst einbauen will, wenn der alte unbrauchbar ist.

Nun funktionieren alle Tasten bis auf die ‚3’. Diese löst nur aus, wenn sie beim Anschlagen gleichzeitig Richtung ‚2’ bewegt wird. :/ Wenn das nicht besser wird, überlege ich die Taste mal zu öffnen, um mir den Kontaktsatz anzusehen.

Re: Siemens T1000 von 1979

Verfasst: So 11. Jun 2023, 14:07
von MKS
Mittlerweile ist die Maschine um den fehlenden Konfettibehälter ergänzt. Vielen Dank für die Ersatzteillieferung an das Fernmeldezeugamt Blumenhagen! :)
Die ED1000-Karte ist nun zusammengelötet und ins i-Telex integriert. So konnte ich den T1000 daran anschalten, aber die Karte stellte keine Verbindung zur Maschine her und umgekehrt. Habe dann die Verdrahtung, Polarität und ADO8 geprüft, ohne einen Fehler zu finden. :scratch: Nach einigem Grübeln bin ich auf den Fehler gekommen, der durch meine Nachlässigkeit verursacht wurde. :whack: Auf der ED1000-Karte werden die Potis P5 und 6 nicht mehr bestückt. Daran hatte ich mich auch gehalten, aber nicht beachtet, dass auf der Platinenrückseite stattdessen eine Lötbrücke gesetzt werden muss. :whistle: Seitdem diese aufgebracht ist, funktioniert alles. ^^ Der T1000 ist über seine lokale Nebenstellennummer erreichbar und kommuniziert in allen Funktionen. Im Standby schwankt der Energieverbrauch zwischen 25 - 35 W. :rolleyes:

Derzeit steht er vorübergehend gegenüber vom T100S und ist provisorisch mit ‚fliegendem’ YR-Klingeldraht zum i-Telex (Keller) verbunden.
Gerne will ich wieder ungenutzte LAN-Kabel im Haus zur Anschaltung der Maschine nutzen, wenn diese dann ihren endgültigen Platz gefunden hat. Langfristig sollte der T1000 nicht in der Sonnne bzw. nicht in Heizkörpernähe stehen.

Ein Ersatzriemen für den Drucker liegt bereit, den will ich aber erst später wechseln.

Extern ist die Maschine noch nicht erreichbar, das wird bald soweit sein…