Werner hat geschrieben: ↑Di 10. Jul 2018, 20:02
Fred: Liege ich richtig in der Vermutung: Die vorderen beiden Potis verstellen die obere bzw. die untere Tonlage (Frequenz) und das hintere Poti verändert den Pegel?
Ist das so richtig?
Völlig falsch. Fast.
Die Frequenzen sind sowohl bei der Erzeugung als auch bei der Demodulation direkt vom Quarz abhängig.
Die Tonerzeugung und die Filterung sind voll digital! (Ein kleines Wunder was die Dinger können).
Aber hier ein Auszug aus der Anleitung bezüglich ED1000-Justierung:
In den seltensten Fällen muss die ED1000-Karte auf die Leitung und die Charakteristik der Gegenstelle eingestellt werden.
Folgende Einstellung zum Einstieg benutzt werden:
Poti Kanal A/B Grundeinstellung Hinweis
P1 P2 Mittelstellung Vorderste Reihe
P3 P4 Rechtsanschlag Zurückgesetzt gegenüber P1 bzw. P2
P5 P6 Linksanschlag Nähe Steckverbindung, bei neueren Platinen nicht mehr bestückt.
Tabelle 8: Grundeinstellung Potis ED1000
Rechtsanschlag bedeutet, das Poti von der Vorderseite (LED) der Platine aus betrachtet, rechtsherum (im Uhrzeigersinn) bis zum Anschlag zu drehen (mit kleinem Schraubendreher).
Sollte mit dieser Einstellung die Verbindung nicht einwandfrei funktionieren, so ist in erster Linie durch Poti P1 bzw. P2 eine Verbesserung zu versuchen. Für die Tests und Einstellungen muss die Platine in Betrieb sein und auch der Fernschreiber (bzw. der ED1000-Umsetzer) in Betrieb (aber Grundstellung) sein.
Dann kann eine der drei folgenden Methoden angewendet werden (je nach persönlicher Ausstattung). Die Potis P5 bzw. P6 brauchen nicht verstellt zu werden.
Für die (seltene) Variante V.21 Schnittstelle gelten die gleichen Aussagen, nur dass die im folgenden erwähnten Frequenzen 500 Hz und 2250 Hz durch 1180 Hz bzw. 1850 Hz ersetzt sind.
6.5.2.1 Einstellung mit Oszilloskop
Dazu ein Oszilloskop (einkanalig genügt) an die Anschlusspunkte hinter der Taste der ED1000-Karte anschließen (SV3 bzw. SV5). Den Masse-Anschluss dabei auf den oberen Pin, aber Achtung, dieser hat +5V-Potenzial, also nicht Gehäuse des Oszilloskops mit Masse der i-Telex-Anlage berühren. Den Signaleingang auf den unteren Pin anschließen.
Durch Verstellen von P1 bzw. P2 nun versuchen, die Amplitude der tieferen Frequenz auf möglichst geringe Werte zu bringen. Es verbleibt der 2250 Hz Frequenz von dem Fernschreiber bzw. ED1000-Adapter. Dies ist das Nutzsignal und muss daher so „rein“ wie möglich sein. Sollte diese Schwingung an den Spitzen „gekappt“ sein, so ist durch leichtes Verstellen von P3 bzw. P4 (nach links) eine Verbesserung zu versuchen. Danach muss aber die Einstellung von P1 bzw. P2 wiederholt werden.
Wer ganz edel ausgestattet ist, kann natürlich auch einen Spektrum-Analyzer anschließen, für diesen Fall wird aber auf eine Beschreibung verzichtet.
6.5.2.2 Einstellung mit Kopfhörer
Dazu einen möglichst hochohmigen Kopfhörer an die Anschlusspunkte direkt hinter der Taste auf der ED1000 Karte anschließen (SV3 bzw. SV5). Durch Verstellen von P1 bzw. P2 nun versuchen, den tiefen Ton (500 Hz) des zu hörenden Tongemischs so leise wie möglich zu hören. Es verbleibt der 2250 Hz Ton von dem Fernschreiber bzw. ED1000-Adapter.
Sollte dieser Ton sehr verzerrt klingen, kann ein leichtes Verstellen von P3 bzw. P4 (nach links) eine Verbesserung bringen (Dieses Poti dämpft die Signalübertragung in beide Richtungen). Danach muss aber die Einstellung von P1 bzw. P2 wiederholt werden.
6.5.2.3 Einstellung ohne Messgeräte und Zubehör
Da hilft nur probieren. So lange durch verschiedene Einstellung des P1 bzw. P2 die Verbindungsqualität prüfen, bis ein Optimum erreicht ist. Falls dies nicht zum Ziel führt, P3 bzw. P4 etwas nach links drehen und erneut mit P1 bzw. P2 eine gute Einstellung versuchen zu finden.
Erläuterung:
P1 und P2 justieren die Gabelschaltung, P3 und P4 machen eine zusätzliche Dämpfung in die Leitung (die aber nur in viel früheren SW-Varianten erforderlich war, wo die digitalen Filter bei zu starkem Signal überliefen). P5 und P6 sind auch reine "Vorwiderstände" aber "hinter" den Leitungsübertrager statt davor.