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Re: Jens / 7977457 / Fernschreibstelle Großpösna

Verfasst: Sa 22. Jan 2022, 14:40
von roliw
Und danach ei der daus, sieht die Welt gleich anders aus!
Super Arbeit, Jens! Hätte ich nie gedacht, dass man diesen Rostfrass wieder so gut hinkriegt!

Re: Jens / 7977457 / Fernschreibstelle Großpösna

Verfasst: Sa 22. Jan 2022, 16:43
von duddsig
roliw hat geschrieben: Sa 22. Jan 2022, 14:40 Hätte ich nie gedacht, dass man diesen Rostfrass wieder so gut hinkriegt!
Der Preis ist die Sache mit den feinen Stahldrähtchen von der Proxxon, die letztendlich überall sind (wie ich letztlich im Chat schrieb). Hatte letzte Nacht im Bett sogar eins im Handballen stecken, da merke ich es wenigstens sofort. Die stecken in den Klamotten und im Gelöck und verbreiten sich wie Zecken auf diese Weise überall hin...

Re: Jens / 7977457 / Fernschreibstelle Großpösna

Verfasst: So 23. Jan 2022, 10:16
von duddsig
Nun etwas zu Unterboden und Elektrik.
Wie man sieht fehlen die Filter für den Netz und Telegrafiestromkreis. Habe für Netz einen handelsüblichen Neuen eingebaut, für Telegrafie nehme ich entweder auch so einen, oder ich bastle etwas - Der hauptsächliche Funkenschlucker in Form eines Kondensators und Widerstandes ist vorhanden. Alle vorhandenen Kondensatoren, ausgenommen der im Regler, sind verlötete Blechbecher, also auch nach vielen Jahren recht ausfallsicher. Eine fehlende Keramikklemme ist verschwunden, wird aber bei wiederauftauchen nachgepflegt.

Die Unterseite:
IMG_20220118_135803.jpg
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Des Reglers Kondensator kam mir etwas verdächtig vor, die Gummidichtungen hatten Haarrisse und der Wert lag neben dem Verlust wie zu erwarten auch daneben.
IMG_20220122_131423.jpg
Wie zu erwarten hat er dann stark erhitzt nach ein paar Minuten Probelauf den Geist aufgegeben - Der Motor ging durch....
Der Wert schwankte jetzt zwischen Durchgang, 85µF und wenigen pF, also nicht mehr vorhanden.
IMG_20220122_203203.jpg
Jetzt galt es eine passende Rolle zu finden. Ob die gefundene von der Spannungsfestigkeit reicht wird sich zeigen. Zumindest hat sie die 0,47µ und hat einen 10 Minütigen Probelauf ohne Bürstenfeuer überlebt. Dafür hat die Bude in einer Qualmwolke gestanden - die Motorwiderstände habe sich von einem wohl 50 Jahre alten Belag entledigt :) . Der Probelauf erfolgte mit dem nackten Chassis, also nur die paar Wellen wie auf dem Foto oben.
IMG_20220123_094236.jpg

Re: Jens / 7977457 / Fernschreibstelle Großpösna

Verfasst: Fr 28. Jan 2022, 10:14
von duddsig
Habe nun den entgammelten Empfänger auf dem entgammelte Chassis montiert. Dann habe ich noch die vergammelte und zerdroschene Tastatur mit dem Sender gerichtet und entgammelt und ebenfalls montiert.

Tastatur/Sender vorher
IMG_20220125_094111.jpg
IMG_20220125_094133.jpg
IMG_20220125_094515.jpg
Tastatur/Sender nachher
IMG_20220125_155433.jpg
Im eingebauten Zustand mit eingebauten Empfänger
IMG_20220125_160636.jpg
Blick auf das eingebaute "Differential" mit dem "Regulator" (habe die Fachbegriffe grad nicht parat)
IMG_20220125_160649.jpg
Und davon noch mal die Seitenansicht mit dem Empfänger
IMG_20220125_160700.jpg
Nachdem das alles eigebaut und gerichtet war kam der Test ohne Drucker.
Am Sender war einiges verbogen und dejustiert und schwergängig. Außerdem hatte wie gewohnt nicht einer der Kontakte Durchgang. Eine Feder die ich gefunden hatte konnte ich dem Sender zuordnen, und nach deren Wiedereinbau und der Kontaktreinigung lief die Maschine nicht mehr durch.

Der Empfänger jedoch tut wie erwartet erst mal nichts :mad: , die Wählschinen bewegen sich nicht. Der Magnet zieht durch, ist also ist in Ordnung. Die grobe Einstellung habe ich wie aus der vagen Erinnerung gemacht. Das reicht scheinbar nicht aus, deshalb kommt jetzt der schwere Teil, wo ich mich zum wiederholten Male genauer in das olle Empfänger-Teil einlesen muß.

Re: Jens / 7977457 / Fernschreibstelle Großpösna

Verfasst: Fr 28. Jan 2022, 11:06
von FredSonnenrein
Respekt, die Tastatur wieder in den Zustand zu bringen, ist schon eine gute Leistung.

Dass man da ein gutes Deo braucht (vorletztes Bild) ist selbsterklärend.

Re: Jens / 7977457 / Fernschreibstelle Großpösna

Verfasst: Do 7. Apr 2022, 20:33
von duddsig
Weil ich nach längerer Wartezeit Material für ein anderes Projekt bekommen hatte, mußte der Fernschreiber vorerst den Basteltisch räumen. Nachdem ich den zerlegten T37 gesehen hatte, habe ich mal etwas weitergemacht.

Wie ich schrob ging der Empfänger nicht, obwohl alle Einstellungen nach bestem Wissen ohne die Unterlagen zu bemühen gemacht wurden. Dann doch wieder die Unterlagen gewälzt und alles Schritt für Schritt so wie beschrieben eingestellt. Ging nicht :mad: . Letztendlich habe ich das Drecksding noch mal ausgebaut und einStück abgebrochenen Federring aus einem Loch geholt, welches eine Einstellung quasi begrenzt hat. Genau das war der Fehler. Nachdem der Empfänger sich etwas weiter verstellen ließ ging er dann auch :dance4: .

Nächstes Bauteil > der kyrillische 3-Ebenen Drucker.
NaturalHDR.jpg
NaturalHDR (5).jpg
NaturalHDR (4).jpg
NaturalHDR (3).jpg
NaturalHDR (2).jpg
Das Gute Stück ist durch den Containerwurf stark in Mitleidenschaft gezogen. Farbbandmechanik zerdroschen, wie einiges anderes im Hinteren Bereich auch. Rost > der Drucker ist erheblich neueren Datums als der Rest der Maschine, deshalb ist dieser stärker von Rost befallen (billiger produziert).

Drucker gewaschen und geölt, Farbbandzeuch gerichtet, einiges im hinteren Teil geichtet, und das Teil mal auf das Chassis gewuchtet...
So sieht er nach der Behandlung aus
WP_20220407_19_09_16_Rich.jpg
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Re: Jens / 7977457 / Fernschreibstelle Großpösna

Verfasst: Fr 8. Apr 2022, 11:30
von duddsig
Die heutigen Tests mit waren vielversprechend. Habe die Maschine etwa 1h mit viel Öl "eingeschrieben" Einzig das X bleibs störrisch auf dem Rückweg hängen. Das Ganze wurde ohne Wagen und Walze gemacht. Ich hoffe, daß mit einer Walze ein gewisser Rückpralleffekt auch das X noch geschmeidig macht. Die Maschine war ja ohne Wagen/Walze. Jetzt hoffe ich, daß eine Walze von einem alten T51 Drucker auf einen neueren T63 Drucker paßt. Dazu muß ich einen weiteren noch erbärmlicheren Containerwurf schlachten.

Hier noch mal die Gesamtansicht vom aktuellen Zustand.
WP_20220407_19_08_51_Rich.jpg
Dieses Teil scheint ein wesentliches reinrassiges T63 Teil zu sein. Mal sehen, ob es noch eine Weile im defekten Zustand funktioniert, aber dazu brauche ich erst mal besagten Wagen nebst Walze.
WP_20220407_19_13_18_Rich.jpg
Das Teil ist unten auf einer Seite eingebrochen und auf der anderen sind die beiden Führungen abgebrochen
Bandführung.jpg
So, gehe nun zum weiternen Maschinenschlachten....

Re: Jens / 7977457 / Fernschreibstelle Großpösna

Verfasst: Fr 8. Apr 2022, 19:01
von duddsig
So, bin zurück vom Schlachtfest. Das Objekt der Begierde, was eigentlich auch restaurierungswürdig wäre...
WP_20220408_11_45_24_Rich.jpg
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WP_20220408_11_43_39_Rich.jpg
:crack:
Hier nun der abgebaute Waggon...
WP_20220408_11_50_36_Rich.jpg
WP_20220408_11_50_50_Rich.jpg
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Wie man sieht, brauche ich gar nicht erst anzufangen, die Papierführung zu entbeulen. Die Gußschienen haben den Containerwurf leider nicht überlebt. Die Zahnstange für den Wagentransport ist auch verbogen, bekommt man nie wieder richtig gerade.
Damit stirbt das Projekt mit dem begehrten kyrillischen 3-Ebenen-Drucker. Wenigstens konnte ich dem Drucker das Blech aus dem vorhergehenden Beitrag spendieren. Es ist das gleiche, das hatte ich anders in Erinnerung, dachte das vom T63 war länger. Ob der Wagen überhaupt gegangen wäre ist auch fraglich, da es mMn Unterschiede geben sollte. Aber der Versuch wäre es wert gewesen.

Nun habe ich 2 Fernschreiber ohne Wagen.
:wat: :( :cry: :blabla:

Von dem unrestaurierten werde ich einige Ersatzteile behalten

Re: Jens / 7977457 / Fernschreibstelle Großpösna

Verfasst: Fr 8. Apr 2022, 19:46
von DF3OE
Ich habe etliche T37 Ersatzteilträger auf Lager.
Wird ein Wagen davon wohl passen können?

Re: Jens / 7977457 / Fernschreibstelle Großpösna

Verfasst: Fr 8. Apr 2022, 20:22
von duddsig
Der wird wohl mechanisch grob passen, nur ob das ganze mit der 3-Ebenen-Geschichte dann funzt :wat: Die Anzahl der Spalten wurde auch mal verändert, da könnte man die Zahnstange und diversen Kleinkram sicher tauschen. Die alten T37 sind eigentlich baugleich mit den T51 bis 1960 würde ich schätzen. Danach lief die Entwicklung schon etwas auseinander.

Ach, die Neugier und der Spieltrieb sind schon groß. Deshalb werde ich wohl morgen einer meiner restaurierten Maschinen mal einen Wagen entleihen. Da werden wir sehen, ob der Wagen einer 2-Ebenen-Maschine auf einer 3-Ebenen-Maschine läuft. Dann können wir auch mit T37-Teilen arbeiten.
Dann wird das die ultimative Mexikanische Würfelbude :crack: : Chassis T51a Bj60, Empfänger ebenfalls aber mit Empfangswahlschienen vom T63, Sender T63 mit russischem Tastatur-Layout, Drucker T63, Wagen T37 :rofl: