Beruflich bedingt konnte ich die Diskussion nicht mitverfolgen.
Das Thema Kondensatorentausch ist ein Thema das generell sehr kontroversiell diskutiert wird. Allein der Begriff „Kondensatorkur“ ist für mich ein Reizwort, aber hier geht es ja um eine sachliche und vernünftige Diskussion, an der ich mich gerne beteilige.
Ich selber pflege auch eher einen pragmatischen Zugang zu Dingen, mit zunehmenden Alter/Erfahrung wird man aber kritischer und vorsichtiger.
Ja, wir arbeiten mit alten Geräten, die sicherheitstechnisch nicht am Stand der Technik sind. Das heißt nicht, daß sie schlecht sind. Es ist auch nicht verboten, solche Geräte weiter zu betreiben. Es besteht Bestandsschutz. (Zumindest ist das in Österreich so und ich vermute auch in Deutschland ist das so.)
Problematisch wird es, wenn man an einem Gerät Veränderungen vornimmt. Ich bin kein Jurist, aber ich denke mit der Reparatur begeben wir uns in einen Graubereich. Ich stimme Jens zu, daß ein moderner Folienkondensator besser ist, als ein alter Papierkondensator, aber es ist eine Veränderung und entspricht nicht dem Stand der Technik… Im Schadensfall würde ich Diskussionen nicht ausschließen. Gerade mit fachlichem Hintergrund ist man da Vorwürfen stärker ausgesetzt, als ein Laie. Und als Laie dürfte man diese Reparaturen erst gar nicht vornehmen...
Und jetzt kommt wieder mein pragmatischer Ansatz: Warum nicht ein Bauteil nach aktuellem Stand einbauen und der ganzen Problematik aus dem Weg gehen, wenn es doch kaum Mehrkosten bedeutet oder wie in diesem Fall, sogar günstiger wird?
tasto hat geschrieben: ↑Fr 17. Jan 2025, 08:06
Hättest Du eine Quelle für einen geeigneteren Ersatz? Was könnte ich denn stattdessen verwenden?
Zum Beispiel eine Auswahl hier:
https://www.reichelt.at/at/de/shop/kate ... 57?&PAGE=0
Ja, heute haben die Bauteile einen anderen Formfaktor. Entstörkondensatoren mit axialen Anschlüssen sind eher selten. Daher sind die von Micha verlinkten Kondensatoren schon toll. Gerade wenn man einem auch die Ästhetik wichtig ist. Im konktreten Anwendungsfall läßt sich aber auch ein radialer Kondensator gut einbauen, ggf. muß ein Loch in die Platine gebohrt werden.
tasto hat geschrieben: ↑Fr 17. Jan 2025, 08:06
Ist die von Micha verlinkte Alternative besser?
Ja, definitiv! Es sind Markenkondensatoren nach entsprechender Spezifikation. Solche Teile würde ich immer Teilen ungewisser Spezifikation und Herkunft bevorzugen.
tasto hat geschrieben: ↑Fr 17. Jan 2025, 08:06
Worin unterscheiden die sich?
Entstörkondensatoren sind genau für den Einsatzzeck (Betrieb unter Netzspannung) gemacht. Der Hauptvorteil besteht darin, daß diese im Fehlerfall nicht abbrennen, brennbare Materialien freisetzen oder explodieren. Solche Kondensatoren werden auch diesbezüglich überprüft.
Eine Anmerkung zum Abschluß:
Die 253 Volt kommen wohl daher, daß die europäische Netzspannung mit 230 V +/- 10 % spezifiziert ist.
Das soll einfach heißen, daß der angebotene Kondensator für diese Spannung geeignet ist.