Telexforum.de

Falls sich jemand mal austoben will, hier wäre die Idee für ein historisch stimmiges "Social-Plugin" für iTelex:
Quelle: How to Operate the No.35 Teletypewriter on Teletypewriter Exchange Service
viewtopic.php?f=182&t=2056&p=14599&hilit=TWX#p14599

Gibt's doch schon fast so ähnlich... Nummer 11150.

Das funktioniert aber nur mit USTTY Alphabet, da die dort keine Kennungsgeber und schon
gar kein "Wer da?" kennen.

Ist das die Nummer für Rundschreiben? Das wäre m. E. schon was deutlich anderes, als eine interaktive Fernschreiberkonferenz, bei der jeder Tastendruck sofort an alle anderen beigetreten Teilnehmer übermittelt wird... ich stell mir das lustig vor... Vor allem, wenn dann jemand die Empfehlung aus dem TWX-Handbuch ignoriert, und ein "Werda" sendet.....

mcleinn hat geschrieben: ↑Do 26. Sep 2019, 02:25 als eine interaktive Fernschreiberkonferenz, bei der jeder Tastendruck sofort an alle anderen beigetreten Teilnehmer übermittelt wird... ich stell mir das lustig vor...

Der Aufruf "Funkdisziplin!" ist ja bekannt, aber dort benötigt man dann auch eine Schreibdisziplin! Das funktioniert ja nur wenn immer nur einer zum schreiben aufgefordert wird und das Schreibtoken umhergereicht wird. Aber ja, so ein Telex-Chat hätte auch einen gewissen Reiz.

Die Frage ist, implementiert man das zeilenweise wie im Chat und stellt automatisch immer den Absender voran (dann gäbe das kein Chaos).
Oder schickt man jedes Zeichen sofort an alle Teilnehmer (was mit Sicherheit immer im totalen Chaos endet).

ProgBernie hat geschrieben: ↑Do 26. Sep 2019, 09:30 Der Aufruf "Funkdisziplin!" ist ja bekannt, aber dort benötigt man dann auch eine Schreibdisziplin! Das funktioniert ja nur wenn immer nur einer zum schreiben aufgefordert wird und das Schreibtoken umhergereicht wird. Aber ja, so ein Telex-Chat hätte auch einen gewissen Reiz.

Ich hatte ja in meiner Fernschreibstelle auch so eine Rundchreibeinrichtung, nannte sich bei uns Sammelfernschreiber. Da konnte theoretisch wirklich jeder schreiben. Das hat aber erstaunlicher Weise mit der Disziplin wunderbar funktioniert. Lag vielleicht daran, daß es Armee war und dem "Zwischenschreiber" die Haftstrafe gedroht hätte . Es wurden mit dieser Einrichtung meist irgendwelche Befehle / Einsätze / Alarme / oder wie auch immer, an die untergeordneten Regimente versendet. Meist sogar mit der höchsten Dringlichkeit und einem verschlüsselten Lochstreifen. Wenn da einer reingeschrieben hätte, wäre der Streifen für alle unbrauchbar geworden.

Diese Disziplin halte ich aber hier und jetzt für fragwürdig. Aber ja, es hätte dennoch einen gewissen Reiz...

Also wenn grundsätzliches Interesse besteht, dann überlege ich mir mal, wie man das als Chat-Ersatz implementieren könnte.
Das würde dann so ablaufen, dass zeilenweise empfangen und erst nach ZL an alle gesendet wird, mit vorangestellter Nummer, so dass alle wissen, von wem die Nachricht kommt.
Also ein IRC für Fernschreiber.

Die Anmeldung am Chat könnte man so implementieren, dass man auf einer Nummer anruft und sich mit der eigenen Nummer anmeldet, Die Verbindung wird dann beendet und der Chat-Server ruft zurück und die Verbindung steht, ohne dass die Anmeldenummer belegt wird.

Ich bin durchaus offen für solch eine Spielerei.
Aber nur, wenn die Teilnehmer Maschinen mit abschaltbarem Kennungsgeber verwenden, wie sie bei
Bundeswehr & Polizei üblich waren. Auch bei T1000 kann man einen Schalter am Variantenboard einfügen
und eine Diode ein- oder ausschalten.
Vor ca. 15 Jahren, als ich Richard aus Australien kennengelernt habe, haben wir öfters solche Mehrfachchatsessions
gestartet.
Wir haben damals unsere beiden "Telexphone-Landesnetze" über ein Gateway bei mir zusammengeschaltet.
Richard hatte dort ein eigenes manuelles System über alte Modems aufgebaut und ich habe hier ins TelexPhone-Netz
vermittelt. Er hatte mir solch ein Modem geschickt, damit ich mit ihm kommunizieren konnte.
Ich habe dann über einen 010x Telefonprovider für ca. 1 cent/Minute, (teilweise sogar kostenlos...dann habe ich den
ganzen Tag die Leitung nach Australien stehen lassen ), eine Verbindung zu Richard aufgebaut und er hat einen
weiteren Mitspieler in Austalien angerufen und ich einen in Deutschland. Wir haben dann ab und zu mit 4 Teilnehmern
gechattet. Dafür hatte ich an meinem T1000 den Kennungsgeber per Schalter deaktiviert. Der Schalter ist
immer noch drin.

Hier mal ein Bild meines "Fernplatzes" von 2004.
Maschine ist eine Hasler SP300 mit V.21 Schnittstelle und oben auf dem Regal steht Richards Modem mit
der Tupperdose oben drauf, wo die RS232-Linienstromschnittstelle eingebaut ist.

Das würde dann so ablaufen, dass zeilenweise empfangen und erst nach ZL an alle gesendet wird, mit vorangestellter Nummer, so dass alle wissen, von wem die Nachricht kommt.

...das ist dann aber halt wie ein klassischer Internetchat/Messenger. Wäre zwar nett, aber nicht so lustig, wie das System, so wie es im TWX-Handbuch oben beschrieben wird. Ich meine, Messenger gibt es nun schon genug, weiß nicht, ob man die unbedingt auf dem FS haben muss. Das "Prickelnde" an der zeichenweisen Konferenz ohne Zwischenspeicher wäre ja m.E. gerade, dass es ziemlich leicht im Chaos enden kann, wenn man sich nicht an die Disziplin hält. Ich denke, deswegen wurde es de-facto auch nicht interaktiv genutzt, zurück kamen üblicherweise nur Empfangsbestätigungen (wenn ich den Text aus dem Handbuch richtig verstehe)

Man könnte aber natürlich auch erst mit dem zweilenweisen Chat anfangen, und dann eine speicherlose Variante erstellen.