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Frage an die Funkamateure - Antenne aber welche

Verfasst: Sa 16. Jan 2021, 17:40
von Patrick
Hallo zusammen,
scheint als wenn die meisten von euch sich mit Funktechnik auskennen, daher eine Frage bzgl. einer geeigneten Antenne.

Hintergrund:
Da ich im Keller keinen DCF77 Empfang bekomme, habe ich mir dies zu Testzwecken nachgebaut:

https://www.changpuak.ch/electronics/Arduino-DCF77.php

Es geht wenn ich einfach irgendein Stück Kabel dranstecke, das ist vielleicht aber Zufall und schlecht. Wie würde eine Antenne aussehen um es korrekt/besser zu machen?

Danke euch
Grüße
Patrick

Re: Frage an die Funkamateure - Antenne aber welche

Verfasst: Sa 16. Jan 2021, 18:16
von duddsig
Die reinen DCF77-Empfänger, die ich in der Hand hatte, hatten alle eine eingebaute Ferritantenne, die man dann auch genau auf den Sender ausrichten kann.
Hier einige Beispiele...

https://www.google.com/search?q=Ferrita ... 95&bih=867

Re: Frage an die Funkamateure - Antenne aber welche

Verfasst: Sa 16. Jan 2021, 18:26
von Patrick
Ja, die habe ich auch verwendet für den Empfänger (Uhr). Es geht mir aber um die Antenne für den Sender der in o.g. Homepage gezeigt ist.

Grüße
Patrick

Re: Frage an die Funkamateure - Antenne aber welche

Verfasst: Sa 16. Jan 2021, 19:22
von duddsig
Ach Sch*** das hab ich des englischen wegen nicht geschnallt. Aber prinzipiell sollte da auch eine Ferritantenne funzen. Die kann man dann wunderbar auf den Keller ausrichten. 2 alte Stern Elite schlachten und schon geht's los. Bei der Frequenz kann man das sicher auch wunderbar testen mit nem Oszi. Ist ja fast NF :D

Re: Frage an die Funkamateure - Antenne aber welche

Verfasst: Mo 18. Jan 2021, 08:29
von ProgBernie
Ist ein bisserl tricky. Die besseren DCF-Ferritantennen nutzen einen LC-Schwingkreis um eine hohe Güte zu erreichen, da ist meist ein Glimmer-C parallel zur Wicklung und das passt so einigermassen gut zur Frequenz. Die werden dann empfangsseitig hochohmig abgeschlossen um die Dämpfung relativ gering zu halten Damit kann man aber nicht sinnvoll einspeisen zum Senden, denn hochohmig bedeutet hohe Spannung. Da müsste man eigentlich eine Koppelwicklung mit auf den Ferritstab bringen damit man halbwegs in die Nähe von 50Ohm kommt, die Berechnung dürfte schwierig bis unmöglich bei ansonsten unbekannten Parametern der Ferritantenne sein, also einfach mit ein paar Windungen ausprobieren und die Spannung am Schwingkreis hochohmig messen. Die Anzahl der Windungen dann experimentell ermitteln, bis die Schwingkreisspannung am höchsten ist.
Ich würde mal mit 5 Windungen anfangen...

Keine Wunder von so einem Teil erwarten, auch ein Freund kam trotz ordentlicher Ansteuerung nicht auf größere Reichweiten, das ist nur in direkter Nähe zu gebrauchen.

Re: Frage an die Funkamateure - Antenne aber welche

Verfasst: Mi 3. Mär 2021, 23:32
von wjack
Hallo Patrick,
Einem Langwellensender die richtig Antenne zu spendieren ist auch bei den Funkamateuren ein größeres Thema - größer deshalb weil eine Antenne hier Groß ausfallen muss. Man möchte ja die EM-Welle in die Luft abgeben. Da fordert die Physik ihren Tribut und der besteht aus viel Draht.
Bedeutet konkret das eine Antenne für die 77,5 Khz min. in einem Viertel der Wellenlänge lang sein muss - das wird schwierig sind min. 960 Meter!!
Das geht in der Praxis so auch nicht und man bedient sich dem Prinzip einer T-Antenne um ein Maximum an "Antennenfläche" zu erreichen.
Dabei geht man sogar soweit das die Antenne, nicht wie sonst üblich gegen Erde isoliert wird sondern an Ihren Schenkelenden damit verbunden bleibt.
Für Deine in Haus Anwendung bleibt dir somit nur ein Konstrukt, der einem "Lastwiderstand" für den Senderausgang entspricht.
So wäre es möglich ein Rahmenantenne, Durchmesser min. 1 Meter besser 2 Meter, darauf einer großen Anzahl von Lagen Draht zu wickeln.
Natürlich gilt auch hier wie schon für die Ferritantennen das Prinzip eines Schwingkreises - will heißen das Teil muss in Resonanz zur Frequenz gebracht werden.
Es ist, wie eingehend schon gesagt, halt eine Sendefrequenz auf Lang- besser Längstwelle.
Bei den Funkamatueren ist die "Antennenbibel" der Rothammel - hierin wird zur Physik von Antennen viel beschrieben.

Re: Frage an die Funkamateure - Antenne aber welche

Verfasst: Mi 3. Mär 2021, 23:46
von wjack
So nun aber noch die Frage - für welchen Zweck soll den die über DCF77 gewonnen Zeit verwendet werden. :scratch:
Sollte es hier eventl. auch möglich sein eine alternativen Lösung in Betracht zu ziehen?

Sollte die "Zeit" für eine IT gestützte Anwendung benötigt werden, kann die Zeit der PTB auch Internet basierend genutzt/bezogen werden.
Zeitserver Eintrag: "Network Time Protocol" NTP = ptbtime1.ptb.de
:thumbup: