Hallo zusammen
Im Sommer 2018 ist in der Schweiz eine Ju 52 abgestürzt. 20 Personen kamen dabei ums Leben. Nun ist ein ausführlicher Untersuchungsbericht inkl einem kurzen Film erschienen. Sehr interessant anzuschauen, der Absturz war ein Pilotenfehler.
Da das Flugzeug keine Daten oder Sprachaufzeichnungen hatte, musste die Unfallursachen sehr aufwändig rekonstruiert werde.
Die letzte in Deutschland kommerziell betriebene Ju 52 — D-AQUI — wurde nach dem Absturz in der Schweiz stillgelegt und ist im Jahr 2020 in den Quax-Hangar am Flughafen Paderborn-Lippstadt (EDLP) verbracht worden.
Sie wird dort zukünftig in der Ausstellung zu finden sein.
Leider sind die Tragflächen nicht wieder montiert worden....Theoretisch könnte sie jedoch wieder „flugfähig“ gemacht werden....
Re: Absturz einer Ju 52 Sommer 2018
Verfasst: So 31. Jan 2021, 14:47
von Patrick
war das nicht die Lufthansa Maschine?
Re: Absturz einer Ju 52 Sommer 2018
Verfasst: So 31. Jan 2021, 16:07
von ReinholdKoch
Ja Patrick, genau das war die.
Die ist hier auch oft richtig Rundflügen gestartet. Sie war unüberhörbar.....
Re: Absturz einer Ju 52 Sommer 2018
Verfasst: So 31. Jan 2021, 16:42
von Franz
Hallo ihr beiden, die LH JU-52 ist vor Jahren hier auch oft von Egelsbach (EDFE) gestartet und hat Rundflüge im Rhein-Main-Gebiet gemacht. Die hatte einen hammerhaft dumpfen und tiefen Sound. Jedesmal wenn ich sie gehört habe, bin ich im Haus hochgelaufen um sie zu sehen. Der Sound hat sich deutlich von dem unterschieden, was ansonsten hier rumkreucht und fleucht ...
Re: Absturz einer Ju 52 Sommer 2018
Verfasst: So 31. Jan 2021, 20:59
von dh0jsv
Ich halte diese Maschine für sehr robust und finde es schade, dass sie einfach in den Ruhestand geschickt wird. Ich bin selber noch in einer Schweizer Ju52 mitgeflogen, die war regelmäßig hier in Zwickau zum Flugplatzfest. Ich bin sehr froh, dass ich das noch erlebt habe... Die Schweizter hatte den Charme, auch im Cockpit noch recht original zu sein, wogegen die LH-Maschine ja moderne Instrumente hatte. Sicher auch auf Grund von Zulassungsbedingungen, aber im fast Originalzustand natürlich noch reizvoller. Ja, das Geräusch war unüberhörbar. Ich würde jederzeit in so einer Maschine wieder einsteigen!
Re: Absturz einer Ju 52 Sommer 2018
Verfasst: Mo 1. Feb 2021, 15:04
von dk9rg
Hallo zusammen,
ja, die D-AQUI war schon ein Faß ohne Boden. Mir sagte mal ein Pilot, dass die LH hohe Zuschüsse zur Instandhaltung und zum Betrieb geleistet hat, sonst wären die Rundflüge überhaupt nicht bezahlbar gewesen. Auch ich konnte seinerzeit erst im zweiten Anlauf von Egelsbach aus mitfliegen, weil beim ersten Termin ein Triebwerk einen größeren Schaden aufwies und alle bereits versammelten Leute wieder nach Hause geschickt wurden.
Aus wirtschaftlichen Gründen wurden die Unterstützungen durch die LH 2018 eingestellt, damit war das Ende der Rundlüge mit der D-AQUI beschlossen.
Die LH hat übrigens auch die Unterstützungen zur Wiederherstellung einer Super Constellation (das schönste 3-motorige Flugzeug der Welt), die in den USA restauriert wurde, eingestellt. Derartige Projekte sind nun mal nicht wirtschaftlich, bei der jetzigen finanziellen Lage der LH durch Corona ist da auch nicht zu erwarten, dass diese Maschinen jemals wieder fliegen werden.
Gruß
Günter
Re: Absturz einer Ju 52 Sommer 2018
Verfasst: Mo 1. Feb 2021, 21:05
von ThomasCH
https://www.sust.admin.ch/inhalte/AV-be ... HOT_DE.pdf Hier übrigens alle Dokus zum Absturz. So gut war die Maschine allerdings auch nicht im Schuss wie immer behauptet wurde. Auch wurden auf den Rundflügen teils Sicherheitsregeln absichtlich nicht eingehalten. Wirft nicht gerade ein gutes Licht auf die Betreiber.
Gruss Thomas
Re: Absturz einer Ju 52 Sommer 2018
Verfasst: Di 2. Feb 2021, 09:32
von dk9rg
Vielen Dank für den Link zum Abschlußbericht der SUST.
Wenn man sich den Bericht ansieht, war die Maschine zum Unfallzeitpunkt in keinem besonders guten und sicheren technischen Zustand, dies hätte wohl in der Zukunft auch zu Problemen führen können. In Anlage A1.17 sind weiterhin alle bekannten "Fehlverhalten" der beiden Luftfahrzeugführer in der Vergangenheit detailliert aufgelistet. Die regelmäßige, vorsätzliche Mißachtung von Verfahren und Vorschriften gehörte wohl dazu, um den Passagieren den besonderen "Kick" zu bieten. Mir ist rätselhaft, warum die Ju-Air als Eigner und das BAZL als Aufsichtsbehörde nicht schon früher eingegriffen haben. Die Auflistungen lassen durchaus Zweifel an der charakterlichen Eignung der beiden Luftfahrzeugführer aufkommen.
Tragisch ist nur, dass bei dem Unfall 18 Paxe völlig arglos zu Tode kamen, sie hatten mit Sicherheit keine Kenntnis von diesen Zuständen.