Telexforum.de

Hallo zuammen
Letzte Woche ein paar Tage in der Westschweiz am Genfersee verbracht. Einige Ausflüge gemacht und per Zufall auf das Schwerölkraftwerk gestossen. Ich wusste zwar dass es das gibt, wusste aber nicht, dass es schon seit über 20 Jahre stillgelegt ist. Alles verlassen, eine unheimliche Stimmung . Überall Schilder, dass das ganze Areal Videoüberwacht sei.. Naja, wers glaubt.
Allerdings, so ganz legal kommt man nicht aufs Gelände. Meine Frau meint, ich solls lieber bleiben lassen . So ganz alleine wollte ichs dann auch nicht erkunden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Chavalon



Eine spezielle Anlage, vor allem für die Schweiz. Ich wüsste nicht, wo nochmals etwas vergleichbares steht. Übrigens, die top Lage wurde gewählt, damit die Abgase sich besser verteilen...

Viele Grüsse aus der Schweiz

Thomas

ThomasCH hat geschrieben: ↑Sa 27. Feb 2021, 17:40 Eine spezielle Anlage, vor allem für die Schweiz. Ich wüsste nicht, wo nochmals etwas vergleichbares steht. Übrigens, die top Lage wurde gewählt, damit die Abgase sich besser verteilen...

Hat die Schweiz Kreuzfahrtschiffe? Wir verbrennen unser Schweröl auf See und lassen die Touris auch noch dafür bezahlen.

detlef hat geschrieben: ↑Sa 27. Feb 2021, 21:20

ThomasCH hat geschrieben: ↑Sa 27. Feb 2021, 17:40 Eine spezielle Anlage, vor allem für die Schweiz. Ich wüsste nicht, wo nochmals etwas vergleichbares steht. Übrigens, die top Lage wurde gewählt, damit die Abgase sich besser verteilen...

Hat die Schweiz Kreuzfahrtschiffe? Wir verbrennen unser Schweröl auf See und lassen die Touris auch noch dafür bezahlen.

Die Idee war ja eigentlich gut, im Talboden war eine Raffinerie und da blieb das Schweröl übrig. Das Rohöl kam übrigens über eine Pipeline von Genua bis hier hin! Warum aber das Kraftwerk geschlossen wurde, die Raffinerie erst 15 Jahre später ist mir nicht bekannt. Krass aber auch der Leistungsvergleich zu einem AKW. Das Funktionsprinzip ist ja fast das gleiche, nur die Wärmeerzeugung ist anders.
Übrigens, der See im Video (im Hintergrund) ist der Genfersee, der Fluss im Talboden die Rhone. Das grau/braune Wasser der Rhone ist nicht schmutzig, es ist sandhaltig aus den Gletschern. Für Wasserkraftwerke nicht so toll, da wird die Turbine sandgestrahlt... Kein Witz.

Die Raffinerie gehört(e) dem Lybischen Staat. Die dazugehörenden Tankstellen sind in der ganzen Schweiz verteilt. Da die Raffinerie kaum rentabel wirtschaftete und ausserdem zwingend (ein wunderschönes Wort) auf einen umweltverträglichen Stand hätte gebracht werden müssen, andereseits der Lybische Staat kein Geld hat, wurde sie halt geschlossen. Vouvry allerdings wurde schon vorher abgestellt. Das Verbrennen von Schweröl ist schon auf den Weltmeeren ein Riesenproblem, dem man sich dringend annehmen muss geschweige denn bei unseren lieben Üsserschwizer am Bergrand!

Schweröl ist ja was ganz Feines. Schön günstig. Aber die Kollegen von mir, die sich mit der Genehmigung von Seeschiffen beschäftigen, sagen immer, an Land müsste man das Zeug als Sondermüll entsorgen. Voll mit Schwermetallen und anderem häßlichen Chemiekram…

Seid froh, dass das Kraftwerk abgeschaltet ist und nicht mehr die Bergluft verpestet.

Mit der momentanen Energieproblematik kommt diesem Thema aus heiterem Himmel eine absolut neue Bedeutung zu.
Die Politik rudert durch eine Situation, die sie 30 Jahre lang verschlafen hat. Es wird hier neuerdings sogar über die
Verlängerung der Betriebslizenzen von AKW's diskutiert. Unsere alte Dreckschleuder, das AKW von Mühleberg, das sich
nun im Rückbau befindet hätte man wohl auch weiterlaufen lassen aufgrund des Mankos. Nun werden Subventions-
programme für Solar- und Windernergie aus der Schublade gezogen, um diese schmackhaft zu machen. Keine Ahnung
wie und in welchem Umfang das hilft. Ich bin gestern durch den Windenergiepark Jura gefahren. Von den etwa ein
Dutzend Windrädern, an denen ich vorbeigefahren bin, sind gerade einmal 2 Stück gelaufen. Lustig dies zu sehen im
Wissen, dass die Leute hier gerade von fossilen Brennstoffen auf elektrische Energie für ihre Fortbewegung umsteigen.
Ich bin gespannt, welche Kapriolen diese Sache noch nimmt.