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Lorenz Lo15A

Verfasst: Sa 12. Jun 2021, 19:21
von TEHA
Eigentlich habe ich ja nur ein Fernschaltgerät für meinen Siemens T37h gesucht.
Da hat mich Henning darauf aufmerksam gemacht, daß da in meiner Nähe eines von Lorenz angeboten wird.
Na ja, in der Nähe. War gut 150 km entfernt.
Der Verkäufer hatte auch noch einen Lo15, aber den wollte ich eigentlich gar nicht.
Habe ihn angeschrieben, ob der das Fernschaltgerät auch einzenln verkaufen und dann auch verschicken würde, aber das hat er abgelehnt.

Also gestern einen Abholtermin ausgemacht und heute Nachmittag geholt.
So bin ich jetzt zusätzlich zum gewünschten FSG auch noch Besitzer eines Lo15A geworden.
Sowohl das FSG als auch der Lorenz brauchen aber noch einige Zuwendung.
Und beim Lorenz hat zusätzlich noch jemand die Anschlußkabel abgeschnitten. :(

Typenschild.jpg
Lorenz Lo15A.jpg
Verschmutzung.jpg
abgeschnittene Kabel.jpg

Ich hoffe mal auf eine Wiederholung des "Fernschreiber-Waschtags in Aschaffenburg", denn der Lo15 hätte den bitter nötig und ohne fachkundige Hilfe traue ich mir nicht zu, das Teil zu zerlegen (zerlegen eigentlich schon, aber dann auch wieder funktionsfähig zusammensetzen :/ ).

Oder kann ihn jemand brauchen, ich würde den auch wieder abgeben denn ich habe eigentlich gar keinen Platz dafür.

Re: Lorenz Lo15A

Verfasst: So 13. Jun 2021, 12:50
von duddsig
Habe einen 49er Lo15, da ist das grobe ausinandernehmen einfacher, als bei jedem anderen FS, den ich in den Händen hatte. Weiß nicht, ob das beim -A mit Lochstreifnanbauten viel anders ist. Müßte sich mal jemand mit -A-Erfahrung äußern. Ich denke das bekommst Du hin.
Nach dem groben auseinandernehmen, die Komponenten gut mit dem Kompressor ausblasen, und dann mit Spiritus waschen. Ich nehme normalses Benzin, das löst besser, aber entfettet auch mehr. Danach halt schön saftig mit Sprühöl88 behandeln.

Re: Lorenz Lo15A

Verfasst: So 13. Jun 2021, 16:30
von TEHA
Vor Wiederinbetriebnahme sollte sicherlich auch der Motorkondensator erneuert werden.
Paßt da der gleiche Typ wie bei meinem Lo15C?

Motorkondensator.jpg

Und für was ist dieser dicke hier? Sollte man den auch vorsorglich tauschen?

Kondensator-2.jpg

Gibt es sonst noch etwas zu beachten, bevor man den erstmalig laufen läßt?
Motor habe ich schon mal von Hand durchgedreht, klemmen tut eigentlich nichts.
Geschmiert worden ist er in der Vergangenheit scheinbar reichlich, alle Teile triefen nur so vor Öl.
Der Nachteil dabei ist halt, daß das der Staub und Schmutz im laufe der Jahre förmlich angezogen und festgehalten hat.

Re: Lorenz Lo15A

Verfasst: So 13. Jun 2021, 19:20
von duddsig
TEHA hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 16:30 Und für was ist dieser dicke hier?
Jetzt mußte ich wirlich lachen.
Ich weiß es nicht, aber da fällt mir sofort ein Spruch von Alex unserem Admin ein: "Im Zweifelsfall ist es immer der Dicke" :rofl:
Eas ging bei ihm aber um eine F2000, Pfeifton und einen dicken Übertrager, welcher letztlich tatsächlich verantwortlich war.

Zur Sache würde ich sagen beides prophylaktisch wechseln, die alten Kondis sind mehr oder weniger alle hinüber. Auch kleine, so vorhanden. Beim Motorkondensator mußt Du halt mal gucken, ob der die selbe Kapazität hat wie am Lo15C ansonsten sind die baugleich.
Ich habe beim 49er Lo sogar welche aus dem Netzfilter ausgeschmolzen und durch neue ersetzt. Die wären füher oder Später auch gekommen.
Man kann da im Vorfeld schon mal messen, ob die Kapazität merklich über dem Sollwert ist. Wenn ja, hat er Feuchtigkeit gezogen und kommt unter Last in Bälde.

Re: Lorenz Lo15A

Verfasst: Mo 14. Jun 2021, 00:45
von TEHA
Die Arbeit für heute: Abgeschnittene Anschlußkabel wieder anschließen.

vorher
abgeschnittene Kabel-1.jpg

Ich habe die beiden abgeschnittenen Enden ausgebaut und dann die (zum Glück noch vorhandenen Kabel) genau danach konfektioniert.
Für das Stromanschlußkabel konnte ich sogar noch die alten Lötkabelschuhe und die farbigen Isolierrschlauchstücke wiederverwenden.
Dieses habe ich auch wieder in die Mitte verlegt, damit der Deckel des Anschlußkastens auch wieder richtig schließt.
Vorher war das einfach hinten eingeführt (man sieht auf dem oberen Bild, wie sich da die Unterkante vom Deckel abgedrückt hat).

nachher
neuer Anschluß.jpg

Original waren am Telefonkabel die Drahtlitzenenden zu Schlaufen gebogen und kunstvoll mit feinem Kupferdraht umwickelt.

Drahtschlaufen.jpg

Diese Arbeit wollte ich mir aber nicht antun und habe deshalb einfach neue Kabelschuhe aufgepreßt.
Die vorhandenen farbigen Isolierschläuche habe ich aber auch wiederverwendet.

Ob ich mich jetzt trauen sollte, trotz der alten Kondensatoren, den Lorenz mal am Strom anzuschließen? :scratch:

Re: Lorenz Lo15A

Verfasst: Mo 14. Jun 2021, 07:43
von ThomasCH
Ich würde nicht.... . Gewechselt müssen sie sowieso werden. Wenn der Rest der Maschine io ist, sich alles leicht dreht, dann wird sie mit neuen Kondensatoren auch laufen und ist keine Zeitbombe mehr.
Ich habe es bei meinem Lo 36 Streifenschreiber gewagt ihn nach einer gründlich Reinigung einzustecken. Da er einen Synchronmotor hat, läuft im schlechtesten Fall der Motor nicht oder nicht richtig. Schon nach kurzer Zeit war’s dann so.... und ich muss sie (noch) wechseln.
Für mich ist es der „Supergau“, wenns knallt. Das mag ich gar nicht..... und dann noch diese sauerei und der Gestank..... :mad:

Re: Lorenz Lo15A

Verfasst: So 20. Jun 2021, 14:04
von TEHA
Erster Versuch, ihn auszuprobieren:
Also mit Rücksicht darauf, daß sich einer der alten Kondensatoren verabschieden könnte, lieber mal ins Freie auf die Terasse gebracht.
Linienstrom angeschlossen, Brücke gesetzt und mutig den Netzstecker angeschlossen.
Der Motor lief etwas schwerfällig an, aber dann konnte ich schon mal die ersten Tasten drücken.
Natürlich hat er alles mögliche geschrieben, nur nicht das, was getippt wurde.
Aber das kannte ich ja schon von meinem anderen Lorenz, wenn erst mal die verharzte Ölstellen wieder beweglich werden müssen.
Nach ca. 2 bis 3 Minuten ist die Sicherung geflogen und auf der Rückseite des Lo15A waren ein paar Rauchwölkchen zu sehen.
Woher die jetzt genau kamen, kann ich nicht sagen, tippe aber auf das schwarze Kästchen hintendrin.
Das war auch das einzige Bauteil, bei dem ich eine fühlbare Erwärmung feststellen konnte.

IMG_3488.JPG

Was ist das, bzw. was ist da drin und kann das die Ursache sein?
Ich habe todesmutig nach einer Abkühlpause den Stecker noch mal eingesteckt, aber da ist dann sofort die Sicherung geflogen.
Also irgendwo ein massiver Kurzschluß.

Re: Lorenz Lo15A

Verfasst: So 20. Jun 2021, 14:26
von xachsewag
Das ist das Netzfilter.
dort sind Spulen und ein Kondensator in eine Masse eingegossen.
Der Kondensator sollte ersetzt werden. War bei meinem auch problematisch, hier ist immer der FI geflogen.
Siehe hier: viewtopic.php?f=213&t=1060&p=7536&hilit ... ator#p7536
und hier
viewtopic.php?f=40&t=2621&p=19969&hilit ... ter#p19969

Re: Lorenz Lo15A

Verfasst: Do 24. Jun 2021, 19:40
von TEHA
xachsewag hat geschrieben: So 20. Jun 2021, 14:26 Das ist das Netzfilter.
dort sind Spulen und ein Kondensator in eine Masse eingegossen.
Ich habe den Lo15a jetzt mal in seine Hauptbaugruppen zerlegt und das Kästchen abgelötet.
Da ist nichts eingegossen, darin befindet sich nur ein Funk-Entstörfilter.
Den hat's wahrscheinlich innerlich zerrissen, zumindest riecht er sehr streng nach verbrannten Innereien.
Seitlich scheint auch irgendeine Masse rausgelaufen zu sein.

Wo bekommt man so ein Teil her?
Evtl. der hier, obwohl er nicht genau die gleichen Werte hat? https://www.netzgeraet.de/abschirmmater ... 92EALw_wcB
Oder bei anderen, einschlägigen Elektronikfirmen wie Conrad, Reichelt, Pollin, Bürklin etc.?
Ich bin nicht so der große Elektroniker, als daß ich weiß, wo ich da genau suchen muß. :shame:

Funk-Entstörfilter.jpg

Re: Lorenz Lo15A

Verfasst: Do 24. Jun 2021, 20:34
von duddsig
Als ich die Schachtel auf Deinem Bild gesehen hatte, hatte ich mich schon über die Schraube gewundert, die mir unbekannt war. Jetzt ist das Geheimnis gelüftet. Da hat wohl schon mal jemand für saubere Verhältnisse in der Schachtel gesorgt, und einen moderneren Filter eingebaut.