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LO3000 - Batterie-Ersatzspannung

Verfasst: So 11. Jul 2021, 20:36
von dk6zk
Hallo LO3000-Benutzer,

wer Strom sparen möchte und deshalb die Maschine von Hand oder durch Netz-Fernschalter komplett vom 230V-Netz nimmt, wenn kein Schreibbetrieb stattfindet, wird bemerkt haben, dass nach wenigen Wochen die Battrie in der blauen Box leer ist.
Dadurch gehen bis auf die Kennung und bestimmte Benutzerprogrammierungen (die stecken in einem EPROM) alle Speicherinhalte (Texte, Kurzwahl usw.) sowie Datum und Uhrzeit verloren.

Ich habe deshalb eine Schaltung entwickelt, die mit wenigen Modifikationen an Maschine und i-Telex Zentrale eine Batterie-Ersatzspannung zur Verfügung stellt, die quasi "unsichtbar" über die Anschlussleitung von der Zentrale zur ADo-Dose und dann über die normale Anschlussleitung des FS in die Maschine geführt wird.

Das Konzept und die praktische Umsetzung sind ausführlich und bebildert in einem Bericht zusammengefasst, den ihr als PDF herunterladen könnt (s. weiter unten).

Ich beschränke mich daher in diesem Thread ohne weitere Erklärungen auf ein paar Schaltbilder und Fotos, um die grundsätzlich Funktionsweise und praktische Ausführung darzustellen. Die Details dann bitte im Bericht anschauen.
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02_Schaltung_BTP-06.jpg
Schaltbild einer Blue-Box Variante
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03_Schaltung_Maschine.jpg
Schaltbild der Modifikationen in der Maschine
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14_Montage_03.jpg
Installation der modifizierten Komponenten
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15_Schaltung_Ersatzspannung_DC-DC.jpg
Schaltbild der Erzeugung der Batterie-Ersatzspannung
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16_Zusatzplatine_DC-DC.jpg
Praktische Ausführung der Spannungsquellen und Montage in der i-Telex Zentrale
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Und hier der Bericht als PDF zum Herunterladen:
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Bericht_LO3000_Batterie-Ersatzspannung.pdf
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Von den verwendeten DC/DC-Wandlern habe ich eine gewisse Menge günstig ersteigert und würde sie sie für 2€/Stück (plus Porto) verschicken.
Auf Anfrage kann ich auch gerne einen kompletten Teilesatz bereitstellen oder auch die Modifikationen an den Maschinenbaugruppen (LTU, LAU und BT) durchführen.

Und hier im ZIP noch eine Sammlung von Datenblättern möglicher DC/DC-Wandler verschiedener Hersteller:
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Datenblaetter_DC-DC_Wandler.zip
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Eine ähnliche Problematik gibt es auch beim T1000S, bei dem allerdings der NC-Akku betroffen ist.
Rein rechnerisch wird er durch Speichererhaltung und RTC-Chip mit ca. 500µA entladen und dürfte nach ca. 10-12 Tagen ohne Netzspannung leer sein. (140mAh/0,5mA=280h/24h=11,6 Tage)
Die Li-Batterie müsste theoretisch länger als 100 Jahre halten, da der Entladestrom nur ca. 1µA beträgt. :lol:
Darüber mache ich mir dann demnächst mal Gedanken... ;)

Passend zu diesem Thema werde ich in Kürze eine neue Version meines Netz-Fernschalters vorstellen.
(s. Thread "Stromsparer und Verschleissminderer", Link: viewtopic.php?f=232&t=2798 )

LO3000 - Uhr ohne Netzspannung

Verfasst: Mo 19. Jul 2021, 12:20
von dk6zk
In der Praxis hat sich gezeigt, dass Datum und Uhrzeit leider verloren gehen, wenn die Maschine, z.B. durch einen Netz-Fernschalter, vom Netz genommen wird.

Dies hängt damit zusammen, dass Datum und Uhrzeit beim LO3000 nicht, wie z.B. beim T1000S, mit einem separaten RTC-Chip (Uhren-IC) erzeugt werden, sondern dafür ein programmierbarer Timer (8253), ein bisschen Drumrum und der Takt eines der µC verwendet werden.
Der Betrieb dieser vielen Bausteine benötigt ordentlich Strom und kann deshalb nicht sinnvoll mittels Batterie gepuffert werden, sie wäre im Ernstfall in kürzester Zeit leer...

Wird die Maschine vom Netz genommen bleibt die Uhr stehen, bei vorhandener Batterie (oder Batterie-Ersatzspannung) wird der letzte Wert gespeichert.
Die Maschine meldet sich beim Wiedereinschalten dann mit diesem Wert, gefolgt von einem Fragezeichen und die Uhr läuft nun ab diesem Wert einfach weiter.

Ohne Batterie oder Batterie-Ersatzspannung gehen bei Netzausfall oder Abschaltung die Inhalte der RAMs verloren (Texte, Kurzwahlnummern u.ä.), Laufnummern werden auf den Anfangswert gesetzt und die Uhr startet beim "Urknall" des LO3000, bei den meisten Maschinen fand dieser wohl 80-00-00 00:00 statt! :lol:

Im praktischen Betrieb kann auf die Uhr eigentlich verzichtet werden da i-Telex Datum und Zeit automatisch einblendet.
Bei den Wahlfunktionen für den Bediener im Fernschreiber lässt sich die Einblendung im Nachrichtenkopf einfach abschalten.

Aus meiner Sicht rechtfertigen 60-90€ pro Jahr und Maschine gesparte Stromkosten diese kleine Einschränkung. :yesyes:

Re: LO3000 - Batterie-Ersatzspannung

Verfasst: Mo 19. Jul 2021, 13:07
von DF3OE
Vielen Dank für all diese Stromspar-Modifikationen. Nur leider sind sie nur möglich, wenn die Maschine direkt neben der i-Telex Box
steht....
Bei mir, und auch bei einigen anderen, steht die i-Telex-Anlage an zentraler Stelle im Haus (Serverschrank) und die Maschinen sind über 2-Draht Leitungen angeschaltet (wie im Original ;) ).
Somit alles leider alles nicht brauchbar bei solcher Art Installation der Maschinen. :|

Re: LO3000 - Batterie-Ersatzspannung

Verfasst: Mo 19. Jul 2021, 13:23
von FredSonnenrein
Dann musst du mal den zweiten Beitrag im "Stromspar"-Thread lesen. Da ist eine Zusatzschaltung beschrieben, die ohne Extra-Adern auskommt.

Re: LO3000 - Batterie-Ersatzspannung

Verfasst: Mo 19. Jul 2021, 14:06
von dk6zk
Hallo Henning,

nur eine Zweidrahtleitung zu verlegen ist ist ja technisch fast unmöglich, außer man nimmt dafür Z-Draht (1 nacktes verdrilltes Paar) :nono:

Im "Normalfall" wird man JY(ST)Y 2x2x0,6 verwenden und hat somit zwei Paare, eins für's Fernschreibsignal und eins für den Netz-Fernschalter, alles andere ist aus meiner Sicht Quatsch!

Und bei größeren Festinstallationen mit Verteilern sieht der Fachplaner großzügig Redundanz für mögliche Erweiterungen vor, fährt also "hochpaarig" von einer Zentrale zu den Unterverteilern. Am Endgerät kommen dann mindestens 2 Paare an, weniger geht ja kaum, ich zumindest kenne keine einpaarige Verlegeleitung! ;)

Soll noch die Batterie-Ersatzspannung (LO3000, T1000S) von der Zentrale kommen nimmt man halt 4x2x0,6, hier werden ja normalerweise keine Kilometer verlegt...

Und eine Bedienung mit der Taste an der ED1000-Karte ist auch überflüssig, weil es am Anschlussfeld einen Schalter gibt, der das Halbleiterrelais überbrückt und die Maschine zum Erstellen und Versenden von Fernschreiben einschaltet.

Die von mir beschrieben Schaltungen zu Fernschalter und Batterie-Ersatzspannung laufen bei mir und nun auch bei Reinhold einwandfrei.

Und mal im Ernst Henning, würdest Du lieber 90€ pro Jahr und Maschine verpulvern, nur um den FS "original" an einen Z-Draht zu hängen?? :?

Für das Geld kannste 400m 4-paarige Leitung kaufen:
JYSTY.jpg

Re: LO3000 - Batterie-Ersatzspannung

Verfasst: Mo 19. Jul 2021, 14:08
von dk6zk
FredSonnenrein hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 13:23 Dann musst du mal den zweiten Beitrag im "Stromspar"-Thread lesen. Da ist eine Zusatzschaltung beschrieben, die ohne Extra-Adern auskommt.
Genau Fred,

Detlef macht alles drahtlos und mit Arduino! :lol:

Re: LO3000 - Batterie-Ersatzspannung

Verfasst: Mo 19. Jul 2021, 14:52
von DF3OE
Rainer,

klar, natürlich lege ich keine einzelnen Klingeldrähte zu den Fernschreibern. :D
Ich habe eine strukturierte Verkabelung mit mehrpaarigen JY(St)Y und CAT-Leitungen. ;) mit Hauptverteiler-Patchfeld und diversen Zwischenverteilern
über die die Telefon und Fernschreibleitungen verteilt werden.
Nur leider neigt sich die "Redundanz" an Aderpaaren an einigen Stellen langsam dem Ende entgegen.... :lol:

Re: LO3000 - Batterie-Ersatzspannung

Verfasst: Mo 19. Jul 2021, 15:06
von FredSonnenrein
Man kann es natürlich auch so betrachten: Jede 'verheizte' kWh Strom spart zumindest in der kalten Jahreszeit eine kWh fossile Heizenergie ein. Und da bald Heizen mit fossilen Energieträgern 'abgeschafft' wird, sind wir sehr fortschrittlich.

PS: Nein, das ist nicht alles mein Ernst, eine kleine prise Wahrheit ist aber dabei.

Re: LO3000 - Batterie-Ersatzspannung

Verfasst: Mo 19. Jul 2021, 15:49
von DF3OE
FredSonnenrein hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 15:06 Man kann es natürlich auch so betrachten: Jede 'verheizte' kWh Strom spart zumindest in der kalten Jahreszeit eine kWh fossile Heizenergie ein. Und da bald Heizen mit fossilen Energieträgern 'abgeschafft' wird, sind wir sehr fortschrittlich.

PS: Nein, das ist nicht alles mein Ernst, eine kleine prise Wahrheit ist aber dabei.
Im Bastelkeller als "Grundbeheizung" habe ich auch keine Probleme damit. ;)

Re: LO3000 - Batterie-Ersatzspannung

Verfasst: Mo 19. Jul 2021, 16:54
von detlef
Das ist tatsächlich so. In meinem Arbeitszimmer werden rund um die Uhr ca. 100 Watt verbruzzelt. Das reicht aus, dass in einem normalen Winter (Außemtemperatur > 0 Grad) die Heizung max. mal lauwarm wird. Meistens bleibt so kalt.

Im Sommer sieht das natürlich anders aus. Da habe ich schon darüber nachgedacht, die Abluft von meinem PC über einen Abluftschlauch nach draussen zu blasen. Denn da bin ich ganz schnell bei 30 Grad.