Telexforum.de

Hallo,

Ich habe zwar schon einige Zeit lang privat mit Johannes gemailt, da er hier im Forum der einzige mit elektronischen Olivetti-Fernschreibern zu sein scheint, aber vielleicht ist meine Erfahrung irgendwann mal für jemanden nuetzlich.

Wie bereits beschrieben, der TE530 den ich bekommen habe funktioniert (nachdem ich alle Karten mal rausgezogen und wieder eingebaut habe) im Lokalmodus, einschliesslich Speicherfunktionen, problemlos. Die Speicherakkus sind selbstverständlich hinüber, aber da dürfte (Ni-CD 4x AA Akku-Pack) leicht Ersatz zu beschaffen sein.

Die Linienkarte war auf spanischen Standard, Doppelstrom +-70V konfiguriert. Auf der Website von Johannes habe ich Dokumentation gefunden, wie man die Karte auf verschiedene Standards umstellen kann. Dafuer sind einige Kabelbrücken und Jumper auf der Linienkarte umzustecken und DIP-Schalter dort und auf der EPROM-Karte zu setzen. Habe ich, und zwar wie auf folgenden Schema zu sehen (SImple Polaridad CCITT Telex):
Dann wollte ich testen, ob das Gerät auf das vorhandensein von Linienstrom reagiert. Also fix Konstantstromquelle mit 60V 40mA zurechtgemacht (Ja, und ich habe auch Spannung und Strom mehrfach akribisch gemessen, und sogar mit der guten Ohmschen Formel I=V/R nachgerechnet ob die von mir verwendeten Werte der Leistungswiderstände plausibel sind) und an Pin 1 und 4 angeschlossen. 2 und 3 habe ich nicht gebrückt, da diese ja auch intern, also laut Schaltbild / Anleitung im Jumper CP01 nirgendwo am Gerät angeschlossen sind. Und mit 2 und 3 gebrueckt habe ich es auch versucht.

Reaktion: Null, nichts, nothing, nada, niente, nichigo. Auch an den Messpunkten RC und TR an der Linienkarte (siehe Bild) liegen keine Ströme an.

Es kann natuerlich auch sein, dass die Doku falsch ist. Ich habe auch folgendes Schema fuer "Doble Polaridad" was mal an diser Stelle als "Doppelstrom" (Spanischer Standard) interpretiere. Das ist die Originalkonfiguration, also so wie ich der Gerät bekommen habe. Siehe hier:
Ich werde noch mal die Kabel vom ADo8 zur Linienkarte durchmessen, aber freue mich selbstverständlich über jegliche weiteren sachdienlichen Hinweise um auf Fehlersuche zu gehen.

Ich hoffe nur, die Linienkarte ist nicht im Eimer, dass wäre der GAU.

So, ich hoffe ich gehe euch mit meiner Telex-Anfänger-Unwissenheit nicht all zu sehr auf den Wecker.

Danke im Voraus und liebe Grüsse,

Hallo Volker,

ich kenne den Fernschreiber nicht, aber kann es sein, dass er eine Steckerüberwachung hat? D.h. der Fernschreiber überprüft, ob der ADo8-Stecker in der Dose ist. Versuche einmal Pin 5 und Pin 6 des Steckers zu brücken.

WolfgangH hat geschrieben: ↑Mi 11. Aug 2021, 14:36 Hallo Volker,

ich kenne den Fernschreiber nicht, aber kann es sein, dass er eine Steckerüberwachung hat? D.h. der Fernschreiber überprüft, ob der ADo8-Stecker in der Dose ist. Versuche einmal Pin 5 und Pin 6 des Steckers zu brücken.

Hallo Wolfgang,

Danke

Im ADo8-Stecker sind 5 und 6 bereits verbunden. Die Kabel vom Stecker zur Linienkarte habe ich auch durchgemessen, alles OK, und die Brücken auf der Linienkarte sind auch OK... Also weiter messen und Problem einkreisen. So eine Linienstromkarte sollte doch eine recht robuste Angelegengheit sein, oder? So schnell gebe ich nicht auf!

Gruß,

Guten Tag Volker,

wenn denn die Beschaltung/Konfiguration soweit IO ist und ein Linienstrom fließt, wäre es gut das Signal auf die Optokoppler nachzuverfolgen.
Sprich: Funktioniert der Wandler und gibt dieser dann entsprechend (TTL?) Impulse aus - wenn Du Impulse sendest bzw. empfängst?

Jörg

Hallo Joerg,

Der Fernschreiber erkennt den vorhandenen Linienstrom gar nicht, also das "offline-Zeichen" (Punkt ausserhalb des Kreises blinkt munter so als ob kein Linienstrom angeschlossen waere) und ein betaetigen der "Verbinden"-Taste bleibt komplett funktionslos.

Als die Karte noch auf Doppelstrom konfiguriert war, hat der Fernschreiber auch ohne Linienstrom wenigsten kurz versucht, eine Verbindung herzustellen, und ist dann wieder in den offline-Modus gegangen.

Wie gesagt, Lokalbetrieb funktioniert prima, ist aber auf die Dauer etwas langweilig.

Selbst auf die Gefahr hin, daß Du mich wegen der dummen Frage verprügeln möchtest ( ) : Hat Du die von der Linienspannung mal die Polarität gewechselt? Wenn ja, völlig gleiches Verhalten? Weiß leider nicht, wie sich elektronische Fernschreiber dahingehend verhalten, da ich nur mechanische habe, aber ein Unterschied im Betriebszustand sollte sichtbar werden.

duddsig hat geschrieben: ↑Do 12. Aug 2021, 15:47 Selbst auf die Gefahr hin, daß Du mich wegen der dummen Frage verprügeln möchtest ( ) : Hat Du die von der Linienspannung mal die Polarität gewechselt? Wenn ja, völlig gleiches Verhalten? Weiß leider nicht, wie sich elektronische Fernschreiber dahingehend verhalten, da ich nur mechanische habe, aber ein Unterschied im Betriebszustand sollte sichtbar werden.

Hallo,

Polaritaet umkehren habe ich schon versucht. Dumme Fragen gibt es nicht, und wenn dann hoechstens von mir, da ich bisher nur wenig Ahnung von Fernschreibern habe, ich gelobe jedoch soviel wie moeglich zu lernen (und immer brav die Suchfunktion im Forum zu benutzen).

Dazu kommt noch, dass mein Olivetti wohl nicht nur elektronisch, sondern auch ein Exot ist...

Ich werde mal den Stromlauf auf der Linienkarte versuchen nachzuvollziehen, mal sehen was ich herausfinde.

Danke,

Hallo,

Ich habe noch mal die Dokumentation die ich habe, unter anderem den Erslass zur technischen Beschreibung des spanischen Telex-Netzes studiert und habe folgende Tafel gefunden:
Laut Beschreibung ist dieses ein Schaltkeis zum prüfen der elektrischen Eigenschaften in Einzelstrom.

Mich wundert:

A: Auf meiner Linienkarte lassen sich für Einzelstrom nur 80V einstellen, hier ist jedoch von 120V die Rede.
B: Laut dem Schaltbid hat die Stromquelle ja einmal eine "Anzapfung" in der Mitte, die über einen Widerstand an einen der beiden Anschlüsse am "TELEX TERMINAL" angeschlossen ist. Dass wäre dann ja wohl 0V DC. Die beiden Anschluesse, wären die dann +60V und -60V (Lang ist +, kurz ist -, das ist mir noch geläufig) und bräuchte ich den Schalter an Punkt "C" um umzupolen? Oder sollte in der Position der "festen" Linie der Fernschreiber den Linienstrom bereits erkennen?

Ich bin verwirrt.

Ich werde mir am Dienstag auf dem Rückweg vom Wochenendtrip nach Valencia übrigens einen T-1000 ansehen. Gehe ich recht in der Annahme, dass Henning für diese Fernschreiber evtl. Einfachstrom-Linienkarten (wenn die verbaute nicht "universell" sein sollte) liefern kann?

150€ soll der Siemens kosten, ich hoffe aber noch etwas handeln zu können.
Danke und besten Gruss,

Mach dir wegen der Spannungen nicht so einen "Kopp". Die hohen Spannungen sind nur bei langen Leitungswegen und mechanischen
Maschinen mit Empfängerspule wichtig. Elektronische Maschinen haben nachgebildete "Empfangsspulen" und laufen oft schon mit
Spannungen ab 12 Volt... höher ist natürlich besser Ich habe eine Sagem TX21 mit Doppelstrominterface und modifizierter
TW39 Karte mit +/- 15 Volt in Betrieb.

Ansonsten ist der T1000 absolut okay vom Preis und hat einen "interessanten" Tisch. Die deutschen T1000 sind Kunststoff-Formtische und
keine Metallrohrkonstruktion. Hat Siemens sicherlich vor Ort bezogen.

kerk1v hat geschrieben: ↑Fr 13. Aug 2021, 09:27 Hallo,
Laut Beschreibung ist dieses ein Schaltkeis zum prüfen der elektrischen Eigenschaften in Einzelstrom.
Mich wundert:
A: Auf meiner Linienkarte lassen sich für Einzelstrom nur 80V einstellen, hier ist jedoch von 120V die Rede.
B: Laut dem Schaltbid hat die Stromquelle ja einmal eine "Anzapfung" in der Mitte, die über einen Widerstand an einen der beiden Anschlüsse am "TELEX TERMINAL" angeschlossen ist. Dass wäre dann ja wohl 0V DC. Die beiden Anschluesse, wären die dann +60V und -60V (Lang ist +, kurz ist -, das ist mir noch geläufig) und bräuchte ich den Schalter an Punkt "C" um umzupolen? Oder sollte in der Position der "festen" Linie der Fernschreiber den Linienstrom bereits erkennen?

Die Umpolung kann man auch mit zwei Wechsler, in einem Schalter oder auch Relais, und einer Batterie betrieben.
Die Umpolung dient dazu um bei Linie + ... Volt anzuzeigen Wählbetrieb.
Und bei - ... Volt Linie also verbunden mit Teilnehmer und schreibbereit.
Laut Norm maximal 80 V, masgeblich ist aber nur der Strom.
Keinstromschritt 0 mA, Stromschritt 40 mA, Bei Linienverkehr.
Im Wählbetrieb liegen die Ströme bei 5mA und 20 mA.
Die Umpolung wird von der TW39 durchgeführt.

Der Fernschreiber muß nur erkennen Wähl- oder Linienbetrieb und dann entsprechend reagieren.
Ein zusätzlicher Umschalter ist nicht notwendig!

Wichtig ist bei den elektronischen trotzdem das der Strom nicht zu hoch geht da auch die Schutzschaltungen versagen können.

Jörg