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T1000 Netzteil- fast doppelte Ausgangsspannung

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 09:20
von FelixF
Hallo,
Ich und Philip sind seit längerem mit meinem T1000 Netzteil beschäftigt, nach vielen getauschten Bauteilen geht es nun wieder an und der T1000 läuft auch kurz. Ohne Last produziert es anstatt 40V 80V, und aus -12V werdrn -24V. Die 5V bleiben dank extra Regelung 5V. Im Betrieb konnte ich die 40V noch nicht messen, da ich noch keinen geeigneten Messpunkt dafür gefunden habe.
Im Stand-by macht der Druckkopf unkontrollierte Bewegungen, im Lokalbetrieb hört es wieder auf.
Auch zieht das Natzteil im T1000 nach ein paar Minuten fast das doppelte an Strom ( ca. 150W) und es gibt lautere, piepsende Geräusche von sich. Normal kann das doch nicht sein. :suspect:
Auch der Lüfter gibt kein Ton oder besser gesagt keine Bewegung von sich, auch nach kurzem Betrieb.
Die Netzteile Version ist die - S302.

Schon getauschte Bauteile im NT:
- 4 Elkos, alle außer die Filter-Elkos
- ein Lasttransistor auf der Netzseite
- dessen Wiederstand am Emitter (1,8 Ohm)
- Zenerdiode von der Basis des Transistors
- Einschaltstrom- begrenzungsrelais
Noch nicht ersetzt ist die Zenerdiode an den 40V, dann startet das Netzteil nämlich nicht mehr, wegen der zu hohen Spannung (denke ich).
Vielleicht kann mir da jemand helfen.

LG Felix

Re: T1000 Netzteil- fast doppelte Ausgangsspannung

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 10:04
von SAS
Mojen,

Schaltnetzteile sollten immer mit einer Last geprüft werden, also einen Schön kleinen Widerstand mit mindestens 50 W und mehr Leistung!

Re: T1000 Netzteil- fast doppelte Ausgangsspannung

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 10:05
von FelixF
Reicht es da, eine Spannung zu belasten?

Re: T1000 Netzteil- fast doppelte Ausgangsspannung

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 11:25
von FredSonnenrein
Nein, das reicht nicht. Aber 50 W muss man auch nicht verbraten. Jedenfalls nicht, wenn man prüfen will, ob das SNT überhaupt Spannungen liefert. Für einen "richtigen" Test wäre natürlich ein Last bis zur Nenn-Last des SNT erforderlich.

Re: T1000 Netzteil- fast doppelte Ausgangsspannung

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 11:53
von dk9rg
Hallo Felix,
wie schon von meinen Vorrednern gesagt, darf man ein Schaltnetzteil (wenn es nicht speziell dafür ausgelegt ist) nie (!!) ohne Last betreiben. Es kann hierbei zu Ausfällen von Bauteilen kommen und die Spannungsregelung funktioniert im Allgemeinen auch nicht richtig.
Zur Fehlersuche sollten die Spannungen für das T1000 NT wie folgt minimal belastet werden:
+40V: 90mA
-12V: 250mA
+12V: 250mA
+5V: 600mA
Ohne diese Lasten ist eine Fehlersuche und Instandsetzung nicht zielführend.
In jedem Fall solltest Du auch Kapazität und Isolationswiderstand des Beruhigungskondensators (neudeutsch Snubber-Kondensator) messen, die verabschieden sich wegen hoher Belastung auch gerne.
Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen: Du hast einen Schalttransistor gewechselt; bitte beachte, dass hier nur gepaarte Transistoren eingesetzt werden dürfen.
Gruß
Günter

Re: T1000 Netzteil- fast doppelte Ausgangsspannung

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 12:28
von FelixF
Hallo Günter,
Woher bekommt man denn noch die gepparten Transistoren? Philip hatte nur noch einzelne da.

Re: T1000 Netzteil- fast doppelte Ausgangsspannung

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 12:44
von dk9rg
Hallo Felix,
ich weiss da auch nur eine Möglichkeit (so mache ich das immer):
Eine größere Stückzahl kaufen und dann ausmessen. Dabei ist zu beachten: Nur aus zuverlässiger Quelle kaufen, da gefakte Bauelemente, gerade aus China, sehr oft im Handel (Internet) sind. Auf denen ist in der Regel der Hersteller nicht aufgedruckt. Ich habe mich früher oft gewundert, warum die Bauteile sofort wieder ausfallen; Qualitätsbauteile von z.B. Digikey, Mouser etc. arbeiteten einwandfrei.
Beim Ausmessen reicht es, wenn man auf möglichst gleiche hfe-Werte selektiert (> 30).
Gruß
Günter

Re: T1000 Netzteil- fast doppelte Ausgangsspannung

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 14:43
von Philip
Hallo Felix,
man muss nicht unbedingt direkt mehrere neue Transistoren kaufen, um auf dieselben HFE werte zu kommen. Kleiner Tipp: Beim Transistor steht hinter der Typenbezeichnung noch ein kleiner Buchstabe, der meist Auskunft über die HFE also die Spannungsverstärkung gib. Zum Beispiel typ A, B oder C meistens wie bei dem Küchentransistor BC547 ect.
Ich habe ja auch immer gesagt, dass ohne eine Last am Ausgang eine höhere Spannung anliegt. Das ist völlig normal. Da liegt dann bestenfalls die Spitzenspannung an. Das erklärt dann auch die 70V. Nur ein T1000 sollte ja auch im Normalbetrieb auch unberührt keine 150 Watt aufnehmen.
Das bereitet mir am meisten Kopfzerbrechen. Ich tippe auf kaputten Tantal oder ähnliches.
Ein 7404 haben wir ja schon ausfindig machen können, was einfach einen Ausgang nicht schalten wollte, wo jedoch am Eingang ein Signal anlag.

Re: T1000 Netzteil- fast doppelte Ausgangsspannung

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 14:45
von Philip
Notfalls könnte man ja auch ein neues Netzteil mit Trafobasis bauen. Denke das wäre einfacher, als die roten vergossenen Bausteine darauf zu besorgen. Das schwierige daran ist ja, dass Siemens leider keinerlei Informationen über den genauen Inhalt in den in rot vergossenen ''SMD'' Platinchen hinterlassen hat... Es sing einige OP amps darauf plus minus ein paar Bauteile. Ich schließe daraus, dass man auch mit einem handelsüblichen 741 OP amp die Schaltung ganz leicht realisieren kann.

Re: T1000 Netzteil- fast doppelte Ausgangsspannung

Verfasst: Mi 9. Mär 2022, 16:02
von DF3OE
Ich "plaudere" mal ein wenig aus dem Entwicklungslabor Dr.T1000. :)
Ein "neues" Netzteil ist bereits fertig konstruiert. Laboraufbau funktioniert schon.
Neben Betriebssicherheit wird ein weiterer Vorteil der Standby-Stromverbrauch von nur ca. 20 Watt sein.

Konstruktiv und funktionstechnisch orientiert es sich 100% an dem Original.