Telexforum.de

Hallo,

eine Frage von einem Nichtelektriker an die Experten hier:

Wie schon im Beitrag zu meinem T100, bzw. zu den Problemen mit meinem Siemens-FSG angedeutet, möchte ich mir ein brauchbares Multimeter anschaffen, um bei Fernschreibern und Fernschaltgeräten genaue Messungen (Spannung, Stromstärke, Widerstände etc.) vornehmen zu können.

Ich habe mich gerade mal bei Reichelt umgsehen, da gehen die Preise von 14,95 € bis über 1500 €.

Welches Gerät in welcher Preisklasse wäre denn da geeignet?
Ist analog oder digital besser?

Ich möchte dafür ungerne mehrere 100 € ausgeben, wenn auch ein günstiges Multimeter den Job machen kann.

Meine persönliche Meinung:
Grundsätzlich reicht dein analoges Multimeter, wenn du damit umgehen kannst und zufrieden damit bist.
Das Messergebnis mit dem digitalen Multimeter ist nicht anders, sondern wird nur "ablesbarer" dargestellt.
Beides hat Vor- und Nachteile. Oft (insbesondere bei Strommessungen im Linienstromkreis) hat sogar ein analoges Ampermeter Vorteile, finde ich

Für ein digitales Multimeter für den Hobbygebrauch würde ich max 50 € ausgeben.

DF3OE hat geschrieben: ↑So 3. Apr 2022, 21:57 Grundsätzlich reicht dein analoges Multimeter, wenn du damit umgehen kannst und zufrieden damit bist.

Du meinst also, dieses Billigteil, gekauft vor über 30 Jahren für vielleicht 5 Deutsche Mark im Sonderangebot eines Gemischtwarenladens, reicht für diese Zwecke?

Hallo Thomas,

Multimeter sind eine Wissenschaft für sich... Es gibt viele Meinungen.

Ich würde Dir ein digitales Gerät empfehlen, da es in der Regel günstiger und robuster ist. Die Ablesbarkeit hat Henning schon erwähnt. Ein Vorteil ist auch der höhere Innenwiderstand ggü. analogen Meßgeräten.

Die Geräte von Uni-Trend kenne ich nicht, aber für Messungen an Fernschreibern würde das günstige Gerät völlig ausreichen. Falls Du aber auch im Sicherungsschrank zuhause messen möchtest, würde ich Dir ein Gerät mit höherem Spannungsbereich empfehlen. Ein explosionsgeschütztes Fluke ist völlig übertrieben, das leisten sich im Normalfall nicht einmal Firmen. Beim Preisrange stimme ich mit Henning überein.

Ich denke, daß Reichelt gar keinen totalen Schrott anbietet. Ich selber verwende Geräte von Peaktech und bin ganz zufrieden damit.
Dringend abraten muß ich von Geräten aus dem Baumarkt, Supermarkt, Tankstelle und großen Onlinekaufhäusern ... Je mehr Funktionen, desto größer der Schrott. Ich hatte mal eines, je schwächer die Batterie, desto höher war der angezeigte Spannungswert.

Ja, für unsere Bastlerzwecke auf jeden Fall.

Aber ich würde mir trotzdem ein modernes Multimeter zulegen, da es doch komfortabler, insbesondere in der Ablesung ist.

Aber 80 Volt sind 80 Volt, egal wie es angezeigt wird


PS: Habe einige Uni-Trend Geräte von Reichelt und bin sehr zufrieden damit. Das ist gute semiprofessionelle Qualität.

Kann über Uni-T auch nur gutes Berichten.

Wenn ich unterwegs bin und erkennen will, dass etwas an Spannung oder Strom schwankt, bevorzuge ich ein Zeigerinstrument. So kann man wenigstens schätzen von wo bis wo es schwankt.
In der Werkstatt nutze ich auch Peaktech und ein Oszilloskop oder was sonst so angemessen ist.

Ist zwar schon etwas her, aber du wirst nicht der Letzte sein der sich diese Frage stellt.

Folgende Geräte kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen.

Fluke 115: Sehr solides preiswertes Gerät, sehr Zuverlässig, recht genau und misst eigentlich alles was man mal schnell im Service braucht.
Ganz wichtig! Es hat einen sehr schnellen Durchgangsprüfer, der auch in seiner Ansprech- und Abfallzeit definiert ist!
Und das ist sehr sehr wichtig bei all den typischen Kontaktproblemen die einem so in älterer Technik begegnen.
Das Display ist gross, gut ablesbar, es gibt eine gut fühlbare Hold Taste und bei Bedarf kann das Display beleuchtet werden.
Das einzige was es nicht hat ist eine Trendanzeige, also einen Bargraph, den gibt es nur bei der grösseren und auch deutlich teureren Serie, vermisse ich aber auch nicht durch die sinnvoll gewählte Aktualisierungsrate. Ich verwende es lieber als mein FLuke 85 oder 87, weil es kompakter ist und ich nichts vermisse. Echt Effektivwertmessung hat es auch, man kann also auch mal den Pegel eines Pegeltons messen, wenn dieser nicht gerade bei -60dBu liegt. Leider hat es keine dBu oder dBm Anzeige, man muss die Spannung also selber umrechnen.

Uni-T UT210E: Etwas einfacher, nicht so schnell und haptisch bedienbar, dafür mit einem sehr empfindlichen AC DC Zangenamperemeter. Ich möchte das Gerät nicht mehr missen, ist doch Strommessung immer etwas ärgerliches durch die Notwendigkeit den Stromkreis zu unterbrechen, was oftmals die Messung als solches schon wieder zunichte macht. Durch die Messung des Stromes mittels der magnetischen Feldkomponente reagiert das Gerät natürlich auch aufs Erdmagnetfeld, man kann es also auch gut als Kompasss missbrauchen Man merkt natürlich das es kein Fluke ist, aber für den gelegentlichen Bedarf ein sehr gutes Gerät das auch so gut wie alles abdeckt das man im Service so benötigt.

Beide können natürlich neben Spannung Strom und Widerstand auch Kapazität, Durchgang und Diodenmessung. Beide Geräte haben im Vergleich zu meinem HP 6,5 Stellen Tischmultimeter einen guten Eindruck gemacht.


Viele Grüsse,

Isidro

Hallo Isidro,

danke für den Erfahrungsbericht. Ich kenne Fluke Geräte durchaus von der Arbeit und kann Dir hinsichtlich der positiven Eigenschaften nur zustimmen. Ich fürchte aber, Du bist da in einer anderen Liga unterwegs. Für den Privatgebrauch und das Hobby sind mir die Geräte zu teuer, bzw. brauche ich sie zu wenig oft. Für den Preis des Fluke 115 kauft sich unsereins gleich mehrere Fernschreiber.

Hallo Wolfgang,

du hast schon recht, die Fluke Geräte sind nicht so ganz preiswert. Aber mir geht das so was von unsäglich auf den Zeiger wenn ein Messgerät nicht richtig funktioniert, da könnt ich ausrasten. Und Durrchgangsprüfer mit fühlbarer Verzögerung sind das schlimmste. Aber das weis ich auch das ich da ein bisschen eigen bin. Ich gebe mein Geld halt lieber für ein Multimeter als für einen Urlaub aus. Von dem Multimeter habe ich viel länger was.

Deshalb habe ich ja auch das preiswerte, aber trotzdem sehr gut verwendbare Uni-T Gerät angesprochen.
https://www.reichelt.de/index.html?ACTI ... 1&q=ut210e
Und da bekommt man wirklich was fürs Geld, die knapp 60 Euro sollten auch im Hobby Bereich einen Gedanken Wert sein können.
Zumal das Gerät wirklich nicht schlecht misst.

Viele Grüsse,

Isidro