Seite 1 von 3

T68d hat Eigenleben

Verfasst: Mi 1. Jun 2022, 23:33
von Telegrammophon
Hallo zusammen,
jetzt muß ich das Thema einmal wieder hier angehen. Mein T68d hat eine sehr merkwürdige Angewohnheit: Nach Monaten, Wochen oder Tagen des normalen Betriebes schaltet er irgendwie um, es macht "klick---klick-klick" (dieselben Geräusche wie beim Drücken der Anruftaste) und der T68 ist im Wählmodus (gelbe Lampe am I-Telex leuchtet), ohne daß ich die AT gedrückt hätte (Lokalbetrieb funktioniert davon unabhängig immer). Durch Ein/Ausschalten, Umstecken von HV und Telegrafenrelais etc. konnte ich das Problem bisher noch recht und schlecht beheben und ich habe eine echte Lösung des Problems immer verschoben. Interessanterweise lief die Maschine am I-Telex nur normal, wenn sie auf "HV" gesteckt war, also Handvermittlung... :scratch:
Nun aber kam ich gestern nach hause und wunderte mich, daß der Motor des T68 lief. Die Maschine war super heiß und offensichtlich seit Stunden gelaufen. Das FSG des T37 war ebenfalls in Betrieb (der T37 hingegen schaltet den Motor nach 30 Sek. ohne gesendetes Zeichen selbsttätig ab). Und nein, es war auch keiner zuhause der eine interne Verbindung hätte herstellen können. Der T68 muß also vollkommen selbständig diese Verbindung hergestellt haben. Die Maschine hat wahrlich ein Eigenleben! :o
Da die Maschine allerdings für den Telegrammdienst zuverlässig arbeiten und erreichbar sein muß, kann ich das nicht länger dulden. :D
Ich bin mir ziemlich sicher, daß es ein elektrischer Fehler ist und habe daher die Schaltungsplatte ausgebaut.
Dabei fiel mir etwas auf, das mir irgendwie seltsam vorkam: :suspect:
_DSC0172.JPG
Bei näherem Hinsehen und Recherchieren hier im Forum denke ich, daß es sich hierbei um den berüchtigten "Netzfilter" (laut Beschriftung EF2) des T68d handelt...
_DSC0174.JPG
Ausgebaut sieht er so aus:
_DSC0177.JPG
Jetzt würde ich ja davon ausgehen, daß die oben beschriebenen Probleme auf diesen nicht angeschlossenen Netzfilter zurückzuführen sind. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, sollte dieser allerdings komplett ausgewechselt werden, richtig?

Re: T68d hat Eigenleben

Verfasst: Do 2. Jun 2022, 00:26
von TEHA
Das gleiche Phänomen hatte ich bei meinem neuen T68d auch schon einmal.
Ich hatte ihn schon am i-Telex angeschlossen, aber die Nummer war noch nicht im Teilnehmerverzeichnis eingetragen, also von außen konnte den niemand anwählen.
Ist auf einmal ohne ersichtlichen Grund angelaufen, am i-Telex leuchtete eine LED, nach Ausschalten des FS und Reset des i-Telex war wieder Ruhe.
Ich habe da erst einmal eine vielleicht nicht richtige oder nicht vollständige Konfiguration des Anschlusses vermutet. :?
Ist seit dem Eintrag in's Teilnehmerverzeichnis und Konfiguration (gerade mal 1 Woche her) nicht wieder vorgekommen, aber ich werde das mal weiterbeobachten.

Re: T68d hat Eigenleben

Verfasst: Do 2. Jun 2022, 00:28
von Telegrammophon
Tja, nicht nur das, anscheinend ist auch der Plastik-Schalthebel der Anruftaste gebrochen... :/ Sollte sich aber ja einfach kleben lassen.
_DSC0185.JPG
Wo dieses Plastikteil abgebrochen sein soll, weiß ich allerdings nicht: :wat: Das fiel mir eben aus der Schaltungsplatte...
Plasteil.PNG

Re: T68d hat Eigenleben

Verfasst: Do 2. Jun 2022, 09:26
von xachsewag
Ich vermute es aus der gleichen Gegend. Plastik gibt es eigentlich nur bei den Kontakten für AT / ST.

Re: T68d hat Eigenleben

Verfasst: Do 2. Jun 2022, 18:18
von WolfgangH
Telegrammophon hat geschrieben: Mi 1. Jun 2022, 23:33 Nun aber kam ich gestern nach hause und wunderte mich, daß der Motor des T68 lief. Die Maschine war super heiß und offensichtlich seit Stunden gelaufen. Das FSG des T37 war ebenfalls in Betrieb (der T37 hingegen schaltet den Motor nach 30 Sek. ohne gesendetes Zeichen selbsttätig ab).
Gut, bei so alten Geräten kann schon mal ein Gebrechen auftreten. Die Stromsparschaltung kann dieses zwar nicht verhindern, ist aber auch in so einem Fall sehr nützlich. Spätestens nach 10 Minuten Inaktivität hätte das I-Telex abgeschaltet, wenn nicht schon der Verbindungsaufbau verhindert worden wäre. Nach einem 1/2 Jahr an allen aktiven Maschinen im Einsatz kann ich die Schaltung nur empfehlen. Spart Strom und erhöht die Sicherheit. ;)
viewtopic.php?t=2798&hilit=stromsparer&start=90#p26433

Re: T68d hat Eigenleben

Verfasst: Do 2. Jun 2022, 21:01
von Andreasankl
Telegrammophon hat geschrieben: Mi 1. Jun 2022, 23:33
Nun aber kam ich gestern nach hause und wunderte mich, daß der Motor des T68 lief. Die Maschine war super heiß und offensichtlich seit Stunden gelaufen. Das FSG des T37 war ebenfalls in Betrieb (der T37 hingegen schaltet den Motor nach 30 Sek. ohne gesendetes Zeichen selbsttätig ab). Und nein, es war auch keiner zuhause der eine interne Verbindung hätte herstellen können. Der T68 muß also vollkommen selbständig diese Verbindung hergestellt haben. Die Maschine hat wahrlich ein Eigenleben!
Hallo Finn,
die Fs bzw FSG werden nur durch die Umpolung der Spannung auf der Telegrafenleitung
eingeschaltet, das kann nur passieren wenn an den TW39 Ports eine a/b Umpolung stattgefunden hat.
Also irgend etwas mit i-telex, eventuell kann Fred mehr dazu schreiben.
Telegrammophon hat geschrieben: Mi 1. Jun 2022, 23:33
Ich bin mir ziemlich sicher, daß es ein elektrischer Fehler ist und habe daher die Schaltungsplatte ausgebaut.
Dabei fiel mir etwas auf, das mir irgendwie seltsam vorkam:
Bei näherem Hinsehen und Recherchieren hier im Forum denke ich, daß es sich hierbei um den berüchtigten "Netzfilter" (laut Beschriftung EF2) des T68d handelt...
Jetzt würde ich ja davon ausgehen, daß die oben beschriebenen Probleme auf diesen nicht angeschlossenen Netzfilter zurückzuführen sind. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, sollte dieser allerdings komplett ausgewechselt werden, richtig?
Der Netzfilter FE2 ist nur für den Motor zuständig er dient zur Funkentstörung, das hat mit deinem Problem nichts zu tun. Ich würde ihn aber trotzdem ersetzen, bislang sind die alle mit einem Knall gekommen.
Telegrammophon hat geschrieben: Do 2. Jun 2022, 00:28
Tja, nicht nur das, anscheinend ist auch der Plastik-Schalthebel der Anruftaste gebrochen. Sollte sich aber ja einfach kleben lassen.
Der Plasik-Schalthebel wirkt auf die Kontakte der Anruftaste, das funktioniert wohl noch. Allerdings wird durch die Verlängerung des Hebels die Anruftaste mechanisch verriegelt,
das kann dann nicht mehr funktionieren .
Telegrammophon hat geschrieben: Do 2. Jun 2022, 00:28
Wo dieses Plastikteil abgebrochen sein soll, weiß ich allerdings nicht: Das fiel mir eben aus der Schaltungsplatte...
Ich gehe davon aus, daß das Plastikteil an den Hebel gehört der den fs-Kontakt betätigt.
Der liegt ganz versteckt hinter den AT- St-Kontakten und wird gesteuert über einen Hebel durch
den Fliehkraftregler des Motors. Der fs-Kontakt schließt je nach Stellung entweder den nsi-Kontakt oder die Sendekontakte kurz. Deswegen funktioniert bei Dir TW39 nicht.

Re: T68d hat Eigenleben

Verfasst: Do 2. Jun 2022, 21:36
von Telegrammophon
Hallo Andreas, herzlichen Dank für die Erläuterungen!
Der Plastik-Schalthebel für die AT ist schon wieder geklebt und eingebaut, die mechanische Verriegelung funktioniert wieder. Ich werde beim Einbauen sehr vorsichtig sein müssen, daß mir das nicht wieder passiert.
Dann werde ich wohl oder übel die Schaltungsplatte noch weiter zerlegen müssen, um an den fs-Kontakt-Hebel zu kommen. Vielleicht liegt da schon das ganze Problem. Kann man diesen Hebel irgendwo sehen in den Unterlagen zum T68?

Re: T68d hat Eigenleben

Verfasst: Do 2. Jun 2022, 21:56
von Andreasankl
hier ein Bild:

Re: T68d hat Eigenleben

Verfasst: Do 2. Jun 2022, 22:55
von Telegrammophon
Danke! Ja, da fehlt was, das wird es sein.

Re: T68d hat Eigenleben

Verfasst: Fr 3. Jun 2022, 00:01
von Telegrammophon
Tja, jetzt ist alles wieder zusammengebaut. Wenn ich jetzt Strom- und Telegraphiestecker einstecke, leuchtet am I-Telex allerdings wieder die gelbe Lampe und der T68 ist in Wählbereitschaft. Wenn das HV-Kästchen auf TW steht, leuchtet die Lampe (mittig über der Tastatur) dauerhaft, wenn es auf HV steht, leuchtet die Lampe nur bei bestehender Verbindung (beide Male in Wählbereitschaft). An der I-Telex-Karte liegt es nicht, da das Phänomen bei allen Anschlüssen meiner beiden TW39-Karten auftritt. Die Belegung der Stecker habe ich wiederholt überprüft. Jetzt bin ich etwas ratlos, was das Problem hier sein könnte... :scratch: