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Noch ein T68d.

Verfasst: Mo 13. Jun 2022, 20:35
von tasto
Heute hat der freundliche Hermes-Bote meinen vor kurzen gekauften T68d auf einer Sackkarre gebracht und vor meinen Augen abgekippt. :/

Weitere Details werde ich schnellstmöglich nachliefern. Vorab schon einmal Bilder vom Typen-Schild. Kann man an denen schon etwas zum Gerät ablesen?
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Wie gesagt eine detaillierte Beschreibung kommt bald.

Re: Noch ein T68d.

Verfasst: Mo 13. Jun 2022, 21:19
von DF3OE
Achtung! Die roten Generalüberholungsstempel sind sprituslöslich.. Nur mit Wasser und Spülmittel drangehen.

Generalüberholung heißt quasi auf Neuzustand bringen.

Re: Noch ein T68d.

Verfasst: Mo 13. Jun 2022, 21:48
von tasto
So, jetzt noch einmal ein etwas ausführlicher Bericht vom ersten Eindruck.

Über Kleinanzeigen habe ich mir nach Hennings Hinweis folgenden Zweistreifen-T68d gekauft:
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Dieser kam nun heute bei mir an und wurde mir, wie oben erwähnt, vom Hermes-Lieferanten mit der Sackkarre buchstäblich vor meine Füße gekippt, sodass der Karton noch über zwei Seiten weiter würfelte. Nun ja.

Die Umverpackung ließ zunächst nichts gutes erwarten. Genutzt wurde ein viel zu schwacher Karton von einem Rasenroboter, der offenbar viel, viel leichter war. Die Innenverpackung war hingegen hervorragend, sodass die Rollaktion bei der Lieferung keine Schäden verursacht hatte.
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Nach dem Auspacken macht das Gerät durchaus einen sehr erfreulichen Eindruck. Der Zustand scheint deutlich besser zu sein als der meines ersten Ferschreibers (T51) bei dessen Ankunft.
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ABER, und das trübt den Gesamteindruck leider erheblich: Das Ding *stinkt*! Der T68 muss (ohne Übertreibung!) Jahrzehnte als Dekoration in einem Hinterzimmer einer Kneipe o. ä. gestanden haben! Der Tabak-Geruch ist nahezu unerträglich und auf der gesamten Oberfläche -innen wie außen- ist eine dicke, Honig-artige klebrige, stinkende Schicht. :(

Mit warmen Seifenwasser habe ich nun einmal begonnen, die oberen Schichten zu lösen. Was sich da für einen orange-braune Schicht löst ist kaum zu glauben!
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Auf dem schwarzen Gehäuse ist das kaum zu sehen aber auf helleren Bereichen, wie hier:
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ist es gut zu erkennen. Das ist kein Rost und kein Öl. Das ist eine dicke Tabak-Ablagerung! Und entsprechend riecht das alles.
Ich habe mich auch über die orange-farbene Lampe im Inneren gewundert, bis ich nach deren Reinigung bemerkt habe, dass das normalerweise eine normale klare Lampe ist. Entsprechend ist dieser klebrige Film auch auf allen anderen (schwer zu reinigen) Stellen, wie Kabeln, Spulen usw.

Diese Reinigung wird mich wohl noch Wochen kosten, obwohl er äußerlich wie gesagt sehr gut aussieht.

Re: Noch ein T68d.

Verfasst: Mo 13. Jun 2022, 21:50
von tasto
DF3OE hat geschrieben: Mo 13. Jun 2022, 21:19 Achtung! Die roten Generalüberholungsstempel sind sprituslöslich.. Nur mit Wasser und Spülmittel drangehen.

Generalüberholung heißt quasi auf Neuzustand bringen.

Danke, die Warnung kam gerade noch rechtzeitig! Ich bin zwar noch mit warmen Seifenwasser an der Grobreinigung aber Spiritus und Isopropanol wären die nächsten Schritte gewesen. Mal sehen, mit was ich mich da vorsichtig rantaste (vielleicht Essig?). Mit Seifenwasser allein ist da jedenfalls nichts zu machen. :(

Re: Noch ein T68d.

Verfasst: Mo 13. Jun 2022, 21:55
von DF3OE
So einen Nikotin Lo15 aus einer Kneipe hatte ich auch mal. :-) Die braunen Ablagerungen auf der Maschinen waren kein verharztes Öl,
sondern Nikotin. :D

Re: Noch ein T68d.

Verfasst: Mo 13. Jun 2022, 22:06
von tasto
Ich habe da auch schon einiges durch (hauptsächlich bei historischen Computern). Von daher weiß ich, dass das mit viel Zeit und Mühe durchaus zu bewältigen ist aber die Ernüchterung ist groß. Das wird richtig, richtig viel Arbeit :(, Jedes einzelne Kabel, jede Gummiwalze, einfach alles hat diesen klebrigen, stinkenden Belag. Es ist momentan wirklich unangenehm da auch nur irgendetwas anzufassen.

Re: Noch ein T68d.

Verfasst: Di 14. Jun 2022, 08:22
von duddsig
DF3OE hat geschrieben: Mo 13. Jun 2022, 21:55 sondern Nikotin. :D
Eigentlich eher Teer, und der konserviert bekanntlich :oldno: :crack:
Aber das ist alles noch garnichhts: Ich habe einen Röhrentuner von Kenwood, der muß in einer Frittenbude gestanden haben :| :thumbdown: :fiesg: . Konserviert zwar auch, aber das war vielleicht ne Sauerei. Das eklig stinkend/klebrige Zeuch war überall von oben auf dem Chassis. Wenn man das Teil Erwärmt hat, wenigstens grob mit der Spachtel entfernbar. Für den Rest mußte dann wieder Sprit herhalten...

Re: Noch ein T68d.

Verfasst: Di 14. Jun 2022, 09:15
von Philip
DF3OE hat geschrieben: Mo 13. Jun 2022, 21:55 So einen Nikotin Lo15 aus einer Kneipe hatte ich auch mal. :-) Die braunen Ablagerungen auf der Maschinen waren kein verharztes Öl,
sondern Nikotin. :D
Am meisten Nikotin verseucht sind bei mir immer Geräte von Sony. Tabak in Geräten ist wirklich widerlich

Re: Noch ein T68d.

Verfasst: Di 14. Jun 2022, 14:38
von tasto
Tag 2 stand bisher ganz im Zeichen der ersten Grobreinigung. :)
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Insgesamt bin ich etwas optimistischer als noch gestern. Das Gerät sieht wirklich sehr vielversprechend aus. Der Geruch ist -natürlich- noch vorhanden aber am kommt überall gut ran und das wird schon werden.

Natürlich sind auch gleich die ersten Baustellen aufgefallen, sobald man sich das mal etwas genauer ansieht.

So war die Wählscheibe beispielsweise nur mit Heißleim befestigt, der bei der ersten Reinigung natürlich sofort abging.
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Für mich sieht es so aus, als würde hier nur eine Schraube der entsprechenden Größe fehlen und dann ist alles wieder OK. Oder fehlt da zusätzlich noch ein Distanzstück o. ä.?
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Der zu wechselnde Netzfilter ist der C3 ganz links im Bild, oder? Ich glaube, ich habe hier irgendwo im Forum auch schon mal gelesen, wie man an den ran kommen kann, finde den Beitrag aber gerade nicht wieder. Aber ich kann ja in Ruhe suchen. Ohne Zubehör (Netzkabel) kann ich derzeit sowieso nicht testen aber ich habe schon per PN bei Henning angefragt. :-)

Re: Noch ein T68d.

Verfasst: Di 14. Jun 2022, 16:38
von wyssby
Zum Entnehmen des "Elektronikboards" hat es zwei unverlierbare Schrauben von unten (wenn ich mich recht erinnere) und die Schraube im Netzstecker dann sollte die ganze Einheit eigentlich nach unten rauskommen. Die Verbindungen zum Rest der Maschine sind über Stecker geführt (z.B Motor), daher vorsichtig entnehmen. Ich habe momentan leider nur eine Maschine der Schweizer Armee auf der Werkbank, die ohne FSG ist, und kann somit nicht alles direkt nachvollziehen.