Kupplung SEL Lo200X
Verfasst: Mo 5. Sep 2022, 22:01
Hallo Miteinander,
... das leidige Thema der Rutschung Druckwerkkupplung am Lo200X hat mich nicht in Ruhe gelassen.
Um den Erflog der jeweiligen Maßnahmen objektiv bewerten zu können, habe ich mir einen Prüfstand gebaut, auf den ich die komplette Kupplung montieren und die übertragbare Kraft via Federwaage ablesen kann.
Freundlicherweise hat mir Werner eine Kupplung aus einem Ersatzteilspender zukommen lassen - hierfür möchte ich an dieser Stelle explizit meinen großen Dank aussprechen - ebenso an Franz, der die Kupplung aus dem Gerät ausgebaut hat!
Die Kupplung aus dem Schlachtgerät war "in gewöhnlichem Zustand" -also mit verdrecktem Kupplungsbelag und einseitig "polierter" Ankerscheibe - also das gewohnte Bild.
Bei Durchsicht der Unterlagen, welche mir vorliegen, fiel mir nachfolgende Schnittdarstellung der Kupplung auf. Deutlich ist zwischen Sperrrad und Magnetspule ein Abstand zu erkennen (Rot). Nach Prüfung der Teile mittels Tiefenmaß war klar: Da ist verdammt viel Spiel!
Also flux die Spule vermessen, das CAD sowie den Laser angeworfen und Distanzscheiben in unterschiedlichen Stärken ausgeschnitten: (Die Langlöcher sind zur Abdeckung der verschiedenen Lorenz-Kupplungsversionen nach Handbuchdarstellungen).
Die Scheiben dienen der exakten Spieleinstellung und werden zwischen Magnetspule und Aluhalter verbaut.
Um die ganze Sache bewerten zu können, wurden einige Testläufe durchgeführt und jeweils die Durchschnitts-Zugkraft in kg (jaja, ich weiß - Kraft und kg...) notiert. Der Kupplungsmagnet wurde für die Tests kurzzeitig mit 30V/1A bestromt. Im Realbetrieb wird die Spule im Einzelschrittbetrieb (ges. ~76ms) für ca. 40ms mit 40V übererregt um anschließend mit 12V bestromt zu werden. Werden kontinuierlich Zeichen gedruckt, wird die Kupplung erst übererregt und dann mit 12V dauerversorgt.
Testaufbau:
Ergebnisse:
Wie eindeutig ersichtlich, sind die allein durch die geringere Distanz zwischen Spule und Ankerplatte erzielten Kraftzugewinne recht eindeutig. Theoretisch (!) wären noch ca. 0,8-1mm Annäherungsmöglichkeit mehr drin, wenn man das Sperrrad innen etwas ausdrehen würde.
Ich werde nun meinen Lo2001 ebenfalls sauber "Ausshimmen" und die Lösung im Alltag testen.
Zusätzlich werde ich die Testkupplung mit Bremsband neu belegen - Bericht folgt.
Einen ausdistanzierten Abend wünscht,
Simon
Edit/P.S. In meinem Lorenz ist aktuell (05.09.'22) eine "blanke", ausschließlich geschliffene Kupplung, ohne Spielausgleich verbaut, die Spannung der Wagenrücklauffeder wurde etwas heruntergenommen.
... das leidige Thema der Rutschung Druckwerkkupplung am Lo200X hat mich nicht in Ruhe gelassen.
Um den Erflog der jeweiligen Maßnahmen objektiv bewerten zu können, habe ich mir einen Prüfstand gebaut, auf den ich die komplette Kupplung montieren und die übertragbare Kraft via Federwaage ablesen kann.
Freundlicherweise hat mir Werner eine Kupplung aus einem Ersatzteilspender zukommen lassen - hierfür möchte ich an dieser Stelle explizit meinen großen Dank aussprechen - ebenso an Franz, der die Kupplung aus dem Gerät ausgebaut hat!
Die Kupplung aus dem Schlachtgerät war "in gewöhnlichem Zustand" -also mit verdrecktem Kupplungsbelag und einseitig "polierter" Ankerscheibe - also das gewohnte Bild.
Bei Durchsicht der Unterlagen, welche mir vorliegen, fiel mir nachfolgende Schnittdarstellung der Kupplung auf. Deutlich ist zwischen Sperrrad und Magnetspule ein Abstand zu erkennen (Rot). Nach Prüfung der Teile mittels Tiefenmaß war klar: Da ist verdammt viel Spiel!
Also flux die Spule vermessen, das CAD sowie den Laser angeworfen und Distanzscheiben in unterschiedlichen Stärken ausgeschnitten: (Die Langlöcher sind zur Abdeckung der verschiedenen Lorenz-Kupplungsversionen nach Handbuchdarstellungen).
Die Scheiben dienen der exakten Spieleinstellung und werden zwischen Magnetspule und Aluhalter verbaut.
Um die ganze Sache bewerten zu können, wurden einige Testläufe durchgeführt und jeweils die Durchschnitts-Zugkraft in kg (jaja, ich weiß - Kraft und kg...) notiert. Der Kupplungsmagnet wurde für die Tests kurzzeitig mit 30V/1A bestromt. Im Realbetrieb wird die Spule im Einzelschrittbetrieb (ges. ~76ms) für ca. 40ms mit 40V übererregt um anschließend mit 12V bestromt zu werden. Werden kontinuierlich Zeichen gedruckt, wird die Kupplung erst übererregt und dann mit 12V dauerversorgt.
Testaufbau:
Ergebnisse:
Wie eindeutig ersichtlich, sind die allein durch die geringere Distanz zwischen Spule und Ankerplatte erzielten Kraftzugewinne recht eindeutig. Theoretisch (!) wären noch ca. 0,8-1mm Annäherungsmöglichkeit mehr drin, wenn man das Sperrrad innen etwas ausdrehen würde.
Ich werde nun meinen Lo2001 ebenfalls sauber "Ausshimmen" und die Lösung im Alltag testen.
Zusätzlich werde ich die Testkupplung mit Bremsband neu belegen - Bericht folgt.
Einen ausdistanzierten Abend wünscht,
Simon
Edit/P.S. In meinem Lorenz ist aktuell (05.09.'22) eine "blanke", ausschließlich geschliffene Kupplung, ohne Spielausgleich verbaut, die Spannung der Wagenrücklauffeder wurde etwas heruntergenommen.