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Ideen für eine Missbrauchs-Sperre

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 08:45
von FredSonnenrein
Hallo zusammen,

es kann mal passieren, dass ein System unvorhersagbar arbeitet (z.B. ein Rundsendedienst), es könnte aber auch mal passieren, dass jemand einen i-Telex-Anwender ärgern oder schaden möchte. Um diese "Unannehmlichkeiten" zu beherrschen, habe ich folgende Idee und stelle die zur Diskussion.

Der Algorithmus wirkt nur bei kommenden Verbindungen. Er basiert auf einem Punktesystem. Punkte werden addiert, folgende Punktzahlen werden gewertet:
  1. Jedes druckbare Zeichen hat 1 Punkt
  2. Jedes nicht-druckbare Zeichen (Leerzeichen, Bu, Zi, NUL, WR) hat 0,25 Punkte [ZV siehe unten]
  3. Jedes druckbare Zeichen hinter Position 69 hat 10 Punkte (Drucken auf dem Zeilenende ist böse)
  4. Jedes druckbare Zeichen, das auf ein WR ohne ZL folgt (also auf der selben Zeile wie die vorherige gedruckt wird) hat 20 Punkte (gehört sich auch nicht)
  5. Jedes ZV hat 30 Punkte (hohe Punktzahl um Papierverschwendung zu ahnden, ist aber in der Gesamtsumme für normale Telexe berücksichtigt).
Jede Zeile eines "normalen" Fernschreibens hat also etwa 100 Punkte. Ein 2 DIN-A4 Seiten langer Text mit voll ausgenutzten Zeilen hat dann etwa 14000 Punkte. 2 Meter Papier ohne Inhalt übrigens ebenso.
(Gerechnet wurde mit 4,3 mm Zeilenabstand, gilt für T100 mit "einzeiligem" Zeilenvorschub)

Dieser Punktezähler wirkt wie folgt:
  1. Zunächst werden die Punkte für jede Verbindung gezählt, und jedes Mal bei 0 begonnen.
  2. Wenn von der eigenen Station mehr als 30 aufeinanderfolgende Zeichen gesendet werden, wird der Punktezähler auf 0 gesetzt (30 Zeichen, damit die Fernauslösung des Kennungsgebers nicht die Missbrauchssperre umgeht. Somit darf ein "echter" Dialog auch beliebig lang sein).
  3. Bei 15000 Punkten wird die Verbindung getrennt.
  4. Am Ende der Verbindung werden die Punkte auf einen "Tageszähler" addiert.
  5. Steht der Tageszähler über 15000, so werden neue Verbindungen abgewiesen.
  6. Der Tageszähler wird nie direkt auf Null gesetzt, sondern nur kontinuiertlich (einstellbar) in zeitlichen Intervallen reduiziert. Z.B. so, dass maximal 2 "Monsternachrichten" (=15000 gerade nicht erreicht) pro Tag angenommen werden.
Der Sinn des Tageszählers ist:
  • Die Missbrauchs-Sperre soll nicht durch "Teilen" des "Angriffs" auf mehrere Anrufe umgangen werden können.
  • Nach einer "Monster"-Nachricht soll das i-Telex wenigstens noch einen (hoffentlich normalen) Anruf entgegennehmen können, aufeinanderfolgende Monster-Nachrichten werden aber blockiert.
  • Wenn ein Anruf angenommen wird, dann soll auch der Grenzwert von 15000 in jedem Fall gelten.
Was haltet ihr von der Idee? Gibt es noch weitere sinnvolle Regeln, die hier mit berücksichtigt werden können?

Und vor allem die Frage: Ist es sinnvoll, diese Sperre in der Ethernetkarte zu implementieren (so dass alle Anrufe über einen Kamm geschert werden) oder besser in den Schnittstellenkarten?

Ich bin auf eure Reaktionen gespannt.

Fred

Re: Ideen für eine Missbrauchs-Sperre

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 09:09
von detlef
Ich halte das grundsätzlich für eine gute Idee. Gerade vor dem Hintergrund des gestrigen Rundsendefehlers.
Natürlich sollte das abschaltbar sein.
Beim Mehrfachdruck von Zeilen gebe ich noch zu bedenken, dass Baudot-Art das intensiv nutzt. Zum Beispiel der Pferdekopf oder der Olympiaturm druckt fast jede Zeile 2 oder 3-fach.

Die Details werde ich mir heute Abend noch mal anschauen.

Re: Ideen für eine Missbrauchs-Sperre

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 10:17
von FredSonnenrein
detlef hat geschrieben: Mi 14. Sep 2022, 09:09 Beim Mehrfachdruck von Zeilen gebe ich noch zu bedenken, dass Baudot-Art das intensiv nutzt. Zum Beispiel der Pferdekopf oder der Olympiaturm druckt fast jede Zeile 2 oder 3-fach.
Baudot-Art wird aber "aktiv" abgerufen, d.h. man ruft den Server an.
Und für selbst hergestellte Verbindungen wird nichts gezählt, da ja davon auszugehen ist, dass man den Ablauf der Verbindung auch überwacht.

Re: Ideen für eine Missbrauchs-Sperre

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 10:24
von duddsig
FredSonnenrein hat geschrieben: Mi 14. Sep 2022, 10:17 Baudot-Art wird aber "aktiv" abgerufen, d.h. man ruft den Server an.
Es sei denn es kommen Weihnachtsbäume oder Osterhasen der aufwändigeren Art. Ist also nicht auszuschließen

Re: Ideen für eine Missbrauchs-Sperre

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 11:19
von detlef
FredSonnenrein hat geschrieben: Mi 14. Sep 2022, 10:17
detlef hat geschrieben: Mi 14. Sep 2022, 09:09 Beim Mehrfachdruck von Zeilen gebe ich noch zu bedenken, dass Baudot-Art das intensiv nutzt. Zum Beispiel der Pferdekopf oder der Olympiaturm druckt fast jede Zeile 2 oder 3-fach.
Baudot-Art wird aber "aktiv" abgerufen, d.h. man ruft den Server an.
Und für selbst hergestellte Verbindungen wird nichts gezählt, da ja davon auszugehen ist, dass man den Ablauf der Verbindung auch überwacht.
Ja, meistens. Aber es ist ja nicht ausgeschlossen, dass sich Teilnehmer gegenseitig Bilder schicken.

Re: Ideen für eine Missbrauchs-Sperre

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 11:46
von FredSonnenrein
detlef hat geschrieben: Mi 14. Sep 2022, 11:19 Ja, meistens. Aber es ist ja nicht ausgeschlossen, dass sich Teilnehmer gegenseitig Bilder schicken.
Stimmt. Lösung: Ein Tastendruck an der Ethernet-Karte setzt die Zähler zurück.
ODER: Wenn 30 Zeichen mal selbst geschrieben worden sind, dann wird die Zählung für diese Verbindung gänzlich abgeschaltet.

Re: Ideen für eine Missbrauchs-Sperre

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 16:33
von detlef
FredSonnenrein hat geschrieben: Mi 14. Sep 2022, 11:46
detlef hat geschrieben: Mi 14. Sep 2022, 11:19 Ja, meistens. Aber es ist ja nicht ausgeschlossen, dass sich Teilnehmer gegenseitig Bilder schicken.
Stimmt. Lösung: Ein Tastendruck an der Ethernet-Karte setzt die Zähler zurück.
ODER: Wenn 30 Zeichen mal selbst geschrieben worden sind, dann wird die Zählung für diese Verbindung gänzlich abgeschaltet.
Oder einfach WRU senden? Vom Angerufenen?

Re: Ideen für eine Missbrauchs-Sperre

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 16:41
von FredSonnenrein
Hallo Detlef,
detlef hat geschrieben: Mi 14. Sep 2022, 16:33 Oder einfach WRU senden? Vom Angerufenen?
Verstehe ich nicht. Du meinst, wenn der Angerufene ein "WerDa" sendet? Ja, das sollte im eigenen Kennungsgeber nicht vorkommen.
Ist aber komplizierter als einfach Zeichen zu zählen. Dann aber eher "Klingel", das sollte auch nicht im Kennungsgeber vorkommen.

Re: Ideen für eine Missbrauchs-Sperre

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 17:30
von DF3OE
FredSonnenrein hat geschrieben: Mi 14. Sep 2022, 16:41 Hallo Detlef,
detlef hat geschrieben: Mi 14. Sep 2022, 16:33 Oder einfach WRU senden? Vom Angerufenen?
Verstehe ich nicht. Du meinst, wenn der Angerufene ein "WerDa" sendet? Ja, das sollte im eigenen Kennungsgeber nicht vorkommen.
Ist aber komplizierter als einfach Zeichen zu zählen. Dann aber eher "Klingel", das sollte auch nicht im Kennungsgeber vorkommen.
Eine Klingel kommt im US-Kennungsgeber von Russ vor.
War für Western Union das Kennzeichen, dass die Maschine eine Model 28 und nicht 32 war, wie ich
das verstanden habe.

Re: Ideen für eine Missbrauchs-Sperre

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 17:41
von detlef
FredSonnenrein hat geschrieben: Mi 14. Sep 2022, 16:41 Hallo Detlef,
detlef hat geschrieben: Mi 14. Sep 2022, 16:33 Oder einfach WRU senden? Vom Angerufenen?
Verstehe ich nicht. Du meinst, wenn der Angerufene ein "WerDa" sendet? Ja, das sollte im eigenen Kennungsgeber nicht vorkommen.
Ist aber komplizierter als einfach Zeichen zu zählen. Dann aber eher "Klingel", das sollte auch nicht im Kennungsgeber vorkommen.
Genau. Klingel geht natürlich auch. WerDa ist noch etwas sicherer, weil das nun gar nicht in der Kennung verkommen sollte, weil das ja bei jedem Abruf sonst Chaos gibt.