Restauration eines T34 Streifenschreibers

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xachsewag
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Restauration eines T34 Streifenschreibers

#1

Beitrag: # 34930Beitrag xachsewag »

Hallo an alle in die Runde,
es wird kälter und irgendwie kommt die Lust wieder im Keller zu werkeln.

So bin ich nun endlich zu meinem T34 Streifenschreiber gekommen. Vermutlich wurde bei diesem Modell ein minderwertiges Zink genommen wie in der Zeit durchaus normal. Alle Teile aus Zink haben die Zinkpest. Gott sei Dank nicht so extrem das alles zerbröselt, aber dennoch so extrem das es überall stark ausblüht. Was wiederrum an vielen Stellen zum Problem wird.

Es ist also eine Komplettüberholung angesagt.

Der t34/t37 Aufbau ist mir nun schon recht geläufig, so das schnell alle Teile auseinander gebaut waren. Über die letzten drei Wochen dann alles geputzt, im fettlösenden Bad gereinigt, mit Spachtel und Zahnbürste das Zink gereinigt und alles Öl- und Fettfrei gemacht sowie wieder alles frisch geölt und gefettet.

Heute war es dann soweit und alles war wieder an Ort und Stelle.

Ich hatte ihn seit Kauf nicht an, kann also nicht sagen wie der Funktionszustand vorher war.

Folgende Probleme gleich am Anfang:
Der FI ist gleich wieder geflogen und es waren erneut die Durchführungskondensatoren im Netzfilter.

Folgendes ist nun noch offen:
-Aktuell schreibt er nur misst, bei RY kommt in der Regel RM raus. Drehzahl ist eingestellt. So ganz kann ich es noch nicht nachvollziehen, scheint aber am Empfänger zu liegen. Mechanisch scheint er zu passen, je nach Drehzahl steuert er alle Empfängerschienen an.
Warum sind denn an dem Empfangsmagnet Gleichrichter?
Das Kabel Linienstrom Kabel wird auch noch getauscht, das hat kurz vor dem Stecker ein Wackler.

-Metallhaube aufbereiten: die Haube muss noch komplett überarbeitet werden.

Nachfolgend noch ein paar Bilder vor der Kur:
Falls Fragen zum Alter aufkommen, das einzige was ich finden konnte war folgende Schrift auf der Unterseite der Grundplatte:
MAHLE
T.grpl.18.Tz.41
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Re: Restauration eines T34 Streifenschreibers

#2

Beitrag: # 34934Beitrag xachsewag »

Ich weiß nun das die Gleichrichter sowie der Winderstand zum Aufbau mit dem Papierende Signalgeber zusammenhängen. Die Schaltung ist hier beschreiben: viewtopic.php?t=1522

Mein gestriger Test hat am Siemens Testgerät stattgefunden. Ich werde heute mal eine Verbindung zu einem anderen FS aufbauen damit ich sehen kann ob Sender oder Empfänger ein Problem haben. Denke aber es ist der Empfänger, da die Testtexte Prüfgerätes auch nicht sauber ankommen.

Auch das Linienstrom Kabel wird dann gleich getauscht. Ebenfalls möchte ich noch die ein oder andere Litze am Empfänger tauschen. Die lassen sich überhaupt nicht verlöten und sind schon etwas beleidigt durch den Abbau.

Könnte der Fehler durch den Wackelkontakt im Kabel kommen? Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee.
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Re: Restauration eines T34 Streifenschreibers

#3

Beitrag: # 34953Beitrag xachsewag »

Leider kann ich noch keinen Erfolg vermelden.
Heute das Kabel getauscht sowie das Kabel vom Papierende Signalgeber. Das war auch hinüber und hat ab und zu schon einen Wackler gehabt.

Leider bleibt es bei meinem Fehler. Aktuell druckt er RX statt RY. Ab und zu kommt auch mal ein Y.

Einen weiteren Fehler konnte ich beheben bei der Farbband-Richtungswechsel-Mechanik. Diese war komplett fest, läuft nun aber auch wieder.

Alle Kontakte wurden erneut gereinigt.

Meiner Meinung nach funktioniert der Empfänger mechanisch korrekt. Für mich sieht es nach einem Timing Problem aus.
Kann ich evtl beim Zusammenbau etwas verdreht haben?

Eine Frage noch zu den Spulen:
Warum hat der Empfänger eigentlich zwei seperate Spulen?

Anbei boch Bilder der Arbeiten
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WolfgangH
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Re: Restauration eines T34 Streifenschreibers

#4

Beitrag: # 34989Beitrag WolfgangH »

Hallo Basti,

danke für den interessanten Bericht. Ich bin ja auch dabei meinen T38a Si zu überholen. Da der FS im Prinzip funktioniert, geht es nur um eine Reinigung und anschließender Neuschmierung. So ganz habe ich mir noch nicht getraut, alles auseinander zu nehmen, zu groß ist die Angst, daß ich ihn nicht mehr funktionsfähig zusammen bringe. Es gibt viele Gemeinsamkeiten, stammt doch der T38a Si vom T34 ab. Deine Bilder machen mir Mut.

Die Zinkpest ist übel, da bin ich sehr froh, daß meine Maschine da verschont blieb.

Den Papierendekontakt gibt es bei mir nicht, daher fehlt auch die Diode am Empfangsmagneten. Mich würde interessieren, wie der ausgeführt ist. Vielleicht kannst Du noch einmal ein Foto davon einstellen.

Meine Grundplatte hat die gleiche Bezeichnung und wurde ebenfalls von der Fa. Mahle hergestellt. Mein FS wurde laut Typenschild 1942 hergestellt, ich denke, daß Dein Gerät jünger ist oder er wurde schon einmal generalüberholt. Hinweise auf das Alter könntest Du vielleicht durch Aufdrucke auf den Kondensatoren bekommen, wenn sie nicht schon einmal getauscht wurden.
xachsewag hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 23:17 Warum hat der Empfänger eigentlich zwei separate Spulen?
Laut Schaltplan kann man die beiden Spulen entweder in Serie (Standard) oder Parallel schalten. Ich vermute, daß die Parallelschaltung bei verringerter Linienspannung zum Einsatz kam.

Zu Deinem Fehler, den falsch gedruckten Zeichen:
Ich vermute, daß Du irgendwo ein Zahnrad um 180° verdreht hast. Davor habe auch ich die größte Angst.
Ich hatte beim T100S nämlich ein ähnliches Problem, als ich den Speichersender von der Lage nicht korrekt montiert hatte. Es war eine lange Suche.

Ich wünsche Dir baldigen Erfolg bei der Fehlersuche.
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Gruß
Wolfgang


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Re: Restauration eines T34 Streifenschreibers

#5

Beitrag: # 34990Beitrag xachsewag »

Hallo Wolfgang,

ich kann nur sagen trau dich. Es ist eigentlich nicht schlimm und besser wie auseinender gebaut bekommst Du ihn einfach nicht sauber. Aber ich hatte den gleichen Respekt davor beim ersten Schreiber. Mittlerweile wird jedes Teil was kein Kabel hat in starkem Industrie Fettlöser gewaschen. Und ich finde das lohnt sich. Wichtig ist nur das sofortige Trocknen - am besten mit Druckluft - und Ölen, sonst ist am nächsten tag der Rost da.

Und ich kann berichten: FEHLER GEFUNDEN!
Stichwort Daumenbuchse.
Habe den seitlich angebrachten Empfangssteller angeschraubt ohne auf die Position der Daumenbuchse zu achten. Werde hiervon noch Bilder machen.
Die Nockenwelle des Empfängers war somit nie richtig im Timing. Bin also selbst schuld. Steht übrigens auch so in der Serviceanleitung :whack: :grovel: .
Leider konnte ich nie etwas mit dem Wort Daumenbuchse anfangen.

Morgen wird er wieder zusammengeschraubt und dann funktioniert hoffentlich alles. Habe heute Abend nur geprüft ob die Schienen sauber schalten.

Papierend Kontakt:
Es wird händisch der Knopf gedrückt. Im Inneren wird der Zapfen arretiert und von der Feder die gegen das Papier drückt gehalten. Sollte kein Streifenpapier mehr da sein springt der Drücker heraus und schaltet den Kontakt um. Hakt aktuell leider noch etwas;)
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Re: Restauration eines T34 Streifenschreibers

#6

Beitrag: # 34991Beitrag xachsewag »

Hier nun ein Bild von der Beschriebenen Stelle bzw. Daumenbuchse.

Auf dem Bild sieht man das die beiden Teile schon 180 Grad gegenüberliegen. Sollten aber eigentlich zueinander stehen. Nach dem Aufsetzen des "Grad-Stellers" an der rechten Seite kann dann nur noch ein Kleiner Bereich geregelt werden. Das kann man auch ruhig mal versuchen: Den Empfangs Steller zwischen 0 und 120 bewegen und schauen wie sich die Mechanik verhält. In diesem Fall verändert sich das Teil 364. Der Winkel änderst sich also zum Mitnehmer 40. Die Nockenwelle ist nicht fest mit der Achse verbunden, sondern wird über die beiden Zahnräder im Empfangssteller mit der Antriebs-Achse verbunden.
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Re: Restauration eines T34 Streifenschreibers

#7

Beitrag: # 35000Beitrag WolfgangH »

Hallo Basti,

zuerst Danke für die ermutigenden Worte und dann für die Erklärung der Daumenbuchse. Ich habe bisher in dem Bereich genau noch nichts demontiert, weil mir die Funktion bislang nicht klar war. Ich habe mich beim Reinigen schon gefragt, ob da nicht eine Schraube fehlt? OK, die ist nur zum Einstellen gedacht. Wieder was dazu gelernt. Leider bin ich immer zu Faul die Anleitungen schon im Vorfeld zu lesen. Die Trennung von Bild und Text in den Anleitungen macht es mir leider auch nicht schmackhaft. :nono:
Gruß
Wolfgang


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Re: Restauration eines T34 Streifenschreibers

#8

Beitrag: # 35070Beitrag xachsewag »

Geschafft, fehlt nur noch die Haube.
Hier ein Viedeo vom ersten längeren Testlauf.

Alle Typenhebel laufen wieder, hat aber noch etwas Zeit gebraucht. Die Hebel sind im Zink Gehäuse befestigt und durch das Ausblühen waren diese relativ schwergängig.

Leider ist mir auf der Zielgeraden dann doch noch etwas passiert. Das Kabel zum Papierende Signalgeber hatte ich nicht in die Führungsöse geklemmt und beim ersten lauf hat sich das Kabel in der Welle aufgerollt und das 4er Anschlussterminal weggerissen. Leider ist es dabei kaputt gegangen. Da ich leider kein original Ersatzteil habe habe ich das nun erstmal in 3D Druck gemacht. Ich mich grün und blau geärgert.
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Re: Restauration eines T34 Streifenschreibers

#9

Beitrag: # 35161Beitrag xachsewag »

Nun ist er fertig. Es funktioniert alles, Haube ist auch drauf.
...Seht selbst..


Heute noch die letzten Kleinigkeiten geprüft und eingestellt. Macht sehr viel Spass das Gerät wieder rattern zu sehen und zu hören.
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