Fernmeldekabel 1962

Alles, was nicht direkt mit dem i-Telex System oder technischem Support zu tun hat, im entferntesten Sinne aber noch zum Thema Fernschreiber passt.
Antworten

Topic author
DC8PP
Rank 1
Rank 1
Beiträge: 27
Registriert: Sa 27. Okt 2018, 10:20
Hauptanschluß:

Fernmeldekabel 1962

#1

Beitrag: # 38457Beitrag DC8PP »

Guten Abend,
ich habe eine Frage an die (ganz) alten Fernmelder unter Euch:
Durch Zufall bekam ich das Buch "Sturmflut über Hamburg" in die Hände, und da wurde so einiges bei mir (Jahrgang 1950) wieder lebendig.
Ich war während der Sturmflut 12 Jahre alt und wohnte in Hamburg Harburg. Allerdings in Heimfeld (wer's kennt) auf dem Geesthang. Ca nur 5 km aber ein Menschenleben von der Katastrophe weg, Mein Vater war Fernmelder, seinerzeit TFOI. Ich erinnere mich, daß bei uns das Telefon weg war, und nach Erzählungen meines Vaters die Telefon- und Fernschreibverbindung vom Zentrum Hamburgs in den Süden. Die mußte lange Zeit durch Richtfunk ersetzt werden.

Ich habe 1966 meine Lehre als El. Mech beim damaligen Flugzeugbau begonnen, und da mußten wir auch bei der Wartung der Werks-Telefonanlage mit ran. Ich erinnere mich, daß wir von aussen noch die alten Papierisolierten Kabel in die Fernmeldezentrale reinbekamen. Im inneren des Werkes war bereits alles Kunststpffisoliert.

Nun legte die (damalige) graue Post einen ungeheuren Wert auf handwerklich perfekte Spleiße. D.h. die Kabel waren zwar papierisoliert und in den Verbindungsstellen (Verbinder oder Abzweiger) wurden die Verbindungsstellen durch Papierröllchen isoliert, aber die Kabel waren Bleiummantelt und die Spleißbündel wurden durch Bleikappen umhüllt. Die wurden dann untereinander und mit dem Kabel verlötet. Das Ganze war also genauso Wasserdicht, wie die damalige Wasserinstallation mit Bleiröhren. (Nur daß dort das Wasser drinnen war.

Auch wenn die Kabel in Rohre verlegt waren und bei Überschwemmung vermutlich aufschwammen sollten die Kabel doch wasserdicht sein. Den einen oder anderen Ausfall kann ich mir durch "Pfusch" erklären, aber nicht den Flächendeckenden Ausfall.

Die Vermittlungsstellen waren doch hoffentlich so hoch, daß sie nicht abgesoffen sind (nach meiner Erinnerung war es so. Warum ist dann die komplette Nord-Süd Verbindung in Hamburg kaputt gewesen?

Gruß

Wolfgang
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor DC8PP für den Beitrag (Insgesamt 4):
Telegrammophonjan02ISBRANDWerner
Benutzeravatar

SAS
Rank 7
Rank 7
Beiträge: 673
Registriert: Mi 13. Jun 2018, 16:12
Wohnort: Berlin
Hauptanschluß: 30944750
Kontaktdaten:

Re: Fernmeldekabel 1962

#2

Beitrag: # 38458Beitrag SAS »

nAbend,

normalerweise werden Bleikabel mit getrockneter Luft, Durckluft, beaufschlagt.
Damit sind die Adern trocken. Ein Druckabfall, der angezeigt wird, signalisierte
das das Bleikabel -wie auch immer- an einer Stelle undicht war.

Desweiteren gehe ich davon aus das eine TF-Strecke unterbrochen war.
Damit ist alles was über diese Strecken liefen, TV -Fe- -Fs- Daten, nicht mehr vorhanden.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor SAS für den Beitrag:
ISBRAND

Topic author
DC8PP
Rank 1
Rank 1
Beiträge: 27
Registriert: Sa 27. Okt 2018, 10:20
Hauptanschluß:

Re: Fernmeldekabel 1962

#3

Beitrag: # 38860Beitrag DC8PP »

Moin,
danke für Deine Antwort, ich weiß, daß viele TF-Kanäle über ein Kabel laufen. Ich war nur überrascht, daß grosse Teile des Telefon und FS Verkehrs zwischen Hamburg(nördlich der Elbe) und Harburg (südlich der Elbe) unterbrochen waren und z.T durch Richtfunk ersetzt werden mußten.

Gruß
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor DC8PP für den Beitrag:
ISBRAND
Benutzeravatar

SAS
Rank 7
Rank 7
Beiträge: 673
Registriert: Mi 13. Jun 2018, 16:12
Wohnort: Berlin
Hauptanschluß: 30944750
Kontaktdaten:

Re: Fernmeldekabel 1962

#4

Beitrag: # 38862Beitrag SAS »

Schulungsmaterieal ;)
Fernmeldemuseum Dresden TF
12 Kanal
60/120 Kanal
1800 Kanal
TF-Systeme
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor SAS für den Beitrag:
ISBRAND
Antworten

Zurück zu „Talk-Café“