Fernmeldekabel 1962
Verfasst: Mo 17. Jul 2023, 20:22
Guten Abend,
ich habe eine Frage an die (ganz) alten Fernmelder unter Euch:
Durch Zufall bekam ich das Buch "Sturmflut über Hamburg" in die Hände, und da wurde so einiges bei mir (Jahrgang 1950) wieder lebendig.
Ich war während der Sturmflut 12 Jahre alt und wohnte in Hamburg Harburg. Allerdings in Heimfeld (wer's kennt) auf dem Geesthang. Ca nur 5 km aber ein Menschenleben von der Katastrophe weg, Mein Vater war Fernmelder, seinerzeit TFOI. Ich erinnere mich, daß bei uns das Telefon weg war, und nach Erzählungen meines Vaters die Telefon- und Fernschreibverbindung vom Zentrum Hamburgs in den Süden. Die mußte lange Zeit durch Richtfunk ersetzt werden.
Ich habe 1966 meine Lehre als El. Mech beim damaligen Flugzeugbau begonnen, und da mußten wir auch bei der Wartung der Werks-Telefonanlage mit ran. Ich erinnere mich, daß wir von aussen noch die alten Papierisolierten Kabel in die Fernmeldezentrale reinbekamen. Im inneren des Werkes war bereits alles Kunststpffisoliert.
Nun legte die (damalige) graue Post einen ungeheuren Wert auf handwerklich perfekte Spleiße. D.h. die Kabel waren zwar papierisoliert und in den Verbindungsstellen (Verbinder oder Abzweiger) wurden die Verbindungsstellen durch Papierröllchen isoliert, aber die Kabel waren Bleiummantelt und die Spleißbündel wurden durch Bleikappen umhüllt. Die wurden dann untereinander und mit dem Kabel verlötet. Das Ganze war also genauso Wasserdicht, wie die damalige Wasserinstallation mit Bleiröhren. (Nur daß dort das Wasser drinnen war.
Auch wenn die Kabel in Rohre verlegt waren und bei Überschwemmung vermutlich aufschwammen sollten die Kabel doch wasserdicht sein. Den einen oder anderen Ausfall kann ich mir durch "Pfusch" erklären, aber nicht den Flächendeckenden Ausfall.
Die Vermittlungsstellen waren doch hoffentlich so hoch, daß sie nicht abgesoffen sind (nach meiner Erinnerung war es so. Warum ist dann die komplette Nord-Süd Verbindung in Hamburg kaputt gewesen?
Gruß
Wolfgang
ich habe eine Frage an die (ganz) alten Fernmelder unter Euch:
Durch Zufall bekam ich das Buch "Sturmflut über Hamburg" in die Hände, und da wurde so einiges bei mir (Jahrgang 1950) wieder lebendig.
Ich war während der Sturmflut 12 Jahre alt und wohnte in Hamburg Harburg. Allerdings in Heimfeld (wer's kennt) auf dem Geesthang. Ca nur 5 km aber ein Menschenleben von der Katastrophe weg, Mein Vater war Fernmelder, seinerzeit TFOI. Ich erinnere mich, daß bei uns das Telefon weg war, und nach Erzählungen meines Vaters die Telefon- und Fernschreibverbindung vom Zentrum Hamburgs in den Süden. Die mußte lange Zeit durch Richtfunk ersetzt werden.
Ich habe 1966 meine Lehre als El. Mech beim damaligen Flugzeugbau begonnen, und da mußten wir auch bei der Wartung der Werks-Telefonanlage mit ran. Ich erinnere mich, daß wir von aussen noch die alten Papierisolierten Kabel in die Fernmeldezentrale reinbekamen. Im inneren des Werkes war bereits alles Kunststpffisoliert.
Nun legte die (damalige) graue Post einen ungeheuren Wert auf handwerklich perfekte Spleiße. D.h. die Kabel waren zwar papierisoliert und in den Verbindungsstellen (Verbinder oder Abzweiger) wurden die Verbindungsstellen durch Papierröllchen isoliert, aber die Kabel waren Bleiummantelt und die Spleißbündel wurden durch Bleikappen umhüllt. Die wurden dann untereinander und mit dem Kabel verlötet. Das Ganze war also genauso Wasserdicht, wie die damalige Wasserinstallation mit Bleiröhren. (Nur daß dort das Wasser drinnen war.
Auch wenn die Kabel in Rohre verlegt waren und bei Überschwemmung vermutlich aufschwammen sollten die Kabel doch wasserdicht sein. Den einen oder anderen Ausfall kann ich mir durch "Pfusch" erklären, aber nicht den Flächendeckenden Ausfall.
Die Vermittlungsstellen waren doch hoffentlich so hoch, daß sie nicht abgesoffen sind (nach meiner Erinnerung war es so. Warum ist dann die komplette Nord-Süd Verbindung in Hamburg kaputt gewesen?
Gruß
Wolfgang