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Voller Linienstrom bei abgeschalteter Netzspannung

Verfasst: Mi 18. Okt 2023, 17:30
von obrecht
Für meinen t68d habe ich eine Stromsparschaltung gebaut, die im Ruhezustand die Stromversorgung des t68d abschaltet, nicht aber die Linienstromversorgung. Nun habe ich folgenden Effekt:

- Im Ruhezustand zieht der t68 volle 40mA Linienstrom. Schalte ich die 230V ein, zieht ein Relais an und der Linienstrom geht auf 5mA zurück.
- Nun kann ich wie gewohnt arbeiten, Verbindung aufbauen und schreiben, Verbindung beenden.
- Nach Verbindungsende geht der Linienstriom wieder auf 5mA und die Stromsparschaltung schaltet die 230V wieder weg. Der Linienstrom bleibt dann interessanterweise zunächst bei den 5mA; nach etwa 5 Sekunden fällt im Inneren ein Relais ab und der Linienstrom geht wieder auf 40mA.

Frage: Ist das so normal? Könnte ja sein, dann muss ich mit der Stromsparschaltung auch noch die Linie abschalten - dann ist Ruhe im Karton.
Aber möglicherweise ist ja auch die Verdrahtung im t68d nicht ganz ok, das ist eine "rekonstruierte" AFU-Maschine....

(Interessanterweise verhält sich eine t100 hinter FSG NL wie erwartet, d.h. der Linienstrom im Offline-Zustand bleibt bei 5mA.)

Re: Voller Linienstrom bei abgeschalteter Netzspannung

Verfasst: Mi 18. Okt 2023, 19:34
von Andreasankl
obrecht hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 17:30

Frage: Ist das so normal? Könnte ja sein, dann muss ich mit der Stromsparschaltung auch noch die Linie abschalten - dann ist Ruhe im Karton.
Das ist beim T68 so. Da ist ein P-Relais eingebaut und ist dauernd angezogen. Sobald die 220 V Netzspannung
nicht mehr vorhanden ist, fällt es verzögert ab ( Entladung der Elkos ). Wenn das P-Relais abfällt wird
durch den pIII- Kontakt der Linienstromkreis niederohmig geschaltet 40mA.
Damit wurde früher der Vermittlungsstelle signalisiert das die Maschine nicht empfangsbereit ist,
sozusagen eine unnötige Belegung.
Eine anrufende Maschine bekam dadurch eine Besetztmeldung.
obrecht hat geschrieben: Mi 18. Okt 2023, 17:30 (Interessanterweise verhält sich eine t100 hinter FSG NL wie erwartet, d.h. der Linienstrom im Offline-Zustand bleibt bei 5mA.)
Da ist es anders gelöst. Wenn die Maschine nicht empfangsbereit ist ( Ausfall 220 V ) kann das FSG nicht
umschalten auf 40 mA Linienstrom. Das wurde in der Vermittlungsstelle ebenfalls erkannt und die
anrufende Maschine bekam eine Meldung.

Re: Voller Linienstrom bei abgeschalteter Netzspannung

Verfasst: Mi 18. Okt 2023, 19:39
von obrecht
Danke für die schnelle und präzise Auskunft, Andreas. Sowas in der Art hatte ich mir fast schon gedacht,
aber es hätte ja auch ein bug sein können anstelle eines features :grin:

Dann werde ich morgen noch ein weiteres Relais spendieren für die Linienspannung :wat:

Re: Voller Linienstrom bei abgeschalteter Netzspannung

Verfasst: Mi 18. Okt 2023, 20:50
von WolfgangH
Hallo Rolf,

danke für Deinen Bericht bzw. Deine Frage! Ein Danke auch an Andreas für die Erklärung!
Ich betreibe meinen T68d ja auch an einer Stromsparschaltung und hatte schon ähnliche Phänomene beobachtet. Nun ist es bei mir so, daß ich die Abschaltung über ein Solid State Relais (SSR) mache, das wohl nicht ganz 100% abschaltet, sondern immer noch ganz kleine Ströme durchläßt. Offensichtlich reicht das, um den Kondensator geladen zu halten.

Drücke ich jedoch einmal die AT-Taste bei abgeschaltetem SSR, leuchtet am i-Telex die orange LED und kann sie mit der ST nicht wieder abstellen solange das SSR ausgeschaltet ist und der FS keine Netzspannung hat.

Nun ist das Verhalten für mich nachvollziehbar und weiß, daß auch mein FS in Ordnung ist. :)