Lo2000 ist repariert!
Verfasst: Do 2. Nov 2023, 18:49
Unser Lo2000 funktioniert nun endlich!!
Nur selten müssen wir für unser Museum (https://telekom-historik.de) Objekte kaufen, der Lo 2000 gehörte aber dazu. Beim Kauf konnten wir allerdings noch nicht ahnen, in welch schlechtem Zustand er sich befand. Es musste Etliches repariert werden:
1. Die Kondensatoren des Netzfilters waren niederohmig geworden und ließen den Leitungsschutzschalter häufig auslösen. Wir haben den Netzfilter komplett gegen ein handelsübliches Modell ausgetauscht.
2. Die Drahtweiche am Drucker zerbröselte förmlich zwischen unseren Fingern. Die Reste wurden vermessen, eine zweiteilige Ersatz-Drahtweise mit einem CAD-Programm konstruiert, mit einem 3D-Drucker hergestellt und anschließend erfolgreich eingebaut.
3. Der Typenwagen lief nur etwa bis zur Blattmitte. Uns war schnell klar, dass die links eingebaute Antriebskupplung zu leicht durchrutscht. Wir haben sie mehrfach auseinandergenommen und verschiedene Versuche gemacht. Aber letztlich hat Simons Rat geholfen, den Abstand zwischen Elektromagnet und Ankerplatte zu verringern (https://telexforum.de/viewtopic.php?t=3905). Wir haben dazu zwei Scheiben aus einem Kunststoff-Trennblatt geschnitten und unter dem Spulenkörper eingebaut.
4. Der Transportriemen für den Typenschlitten war schon vorher nicht mehr der Beste, aber durch den häufigen Ein- und Ausbau der Kupplung wurde er völlig unbrauchbar. Es handelt sich hier um einen speziellen Zahnriemen mit 3 Schaltnocken an der Außenseite.
Auch hier hat Simon geholfen. Wir haben einen Standard-Riemen bei ihm gekauft und nach seiner Anleitung (https://telexforum.de/viewtopic.php?t=4129 ) den unbedingt erforderlichen Nocken zum auslösen der Sperrklinke hergestellt. Auch hier kam ein 3D-Drucker zum Einsatz.
5. Der Schalter für die Erkennung der Nullstellung löste nur aus, wenn der Typenschlitten mit einiger Wucht aus einer hinteren Position zurück schnellte. Bei dem Schalter handelt es sich um einen prellfreien elektronischen Schalter mit magnetischer Auslösung, der im ausgebauten Zustand einwandfrei funktionierte. Es war scheinbar nur der Auslöseknopf etwas zu kurz, also wurde der Knopf längs aufgebohrt, ein Stück Filament vom 3D-Drucker eingeklebt und vorsichtig auf etwa 0,8mm abgefeilt.
6. Bei der Einstellung der Rückholfeder des Typenschlitten wollten wir mit möglichst geringer Kraft auskommen, weil wir befürchteten, die Antriebskupplung könnte wieder vorzeitig durchrutschen. Für die Überwindung des Bremszylinders braucht es aber eine gewisse Kraft. Erst nach vielen Versuchen mit Ein- und Ausbau des Federgehäuses und neuem Einlegen des Transportriemens haben wir letztendlich eine gute Einstellung gefunden. Natürlich mussten viele weitere Einstellungen angepasst werden.
7. Einige Tasten der Tastatur, die übrigens optisch abgetastet werden, funktionierten nur sporadisch. Die Tastatur wurde weitestgehend auseinander genommen und gründlich mit Pinsel, Pfeifenputzer und Staubsauger von Staub befreit. Auch die Kanäle in denen die Abtastung erfolgt und die Sensoren wurden gründlich gereinigt.
8. Das Farbband war auf Grund des Alters völlig trocken. Leider ist die Original-Endlosband-Kassette nicht mehr zu beschaffen. Wir haben eine Drucker-Kassette gekauft, das Endlos-Farbband entnommen und in die Kassette des Lo2000 eingelegt. Dies war sehr unkompliziert möglich.
Wir werden den Lo2000 auf jeden Fall in unsere Ausstellung aufnehmen. Dazu muss aber erst noch Platz geschaffen und ein weiterer ED1000/ TW39-Konverter (https://telexforum.de/viewtopic.php?t=2972) gebaut werden. Dazu interessiert uns, in welchem Museum bereits ein funktionsfähiger Lo2000 ausgestellt wird.
Ganz herzlich danken wir Simon, ohne dessen Hinweise der Lo2000 ungenutzt im Lager stehen müsste.
MfG
Karl
Nur selten müssen wir für unser Museum (https://telekom-historik.de) Objekte kaufen, der Lo 2000 gehörte aber dazu. Beim Kauf konnten wir allerdings noch nicht ahnen, in welch schlechtem Zustand er sich befand. Es musste Etliches repariert werden:
1. Die Kondensatoren des Netzfilters waren niederohmig geworden und ließen den Leitungsschutzschalter häufig auslösen. Wir haben den Netzfilter komplett gegen ein handelsübliches Modell ausgetauscht.
2. Die Drahtweiche am Drucker zerbröselte förmlich zwischen unseren Fingern. Die Reste wurden vermessen, eine zweiteilige Ersatz-Drahtweise mit einem CAD-Programm konstruiert, mit einem 3D-Drucker hergestellt und anschließend erfolgreich eingebaut.
3. Der Typenwagen lief nur etwa bis zur Blattmitte. Uns war schnell klar, dass die links eingebaute Antriebskupplung zu leicht durchrutscht. Wir haben sie mehrfach auseinandergenommen und verschiedene Versuche gemacht. Aber letztlich hat Simons Rat geholfen, den Abstand zwischen Elektromagnet und Ankerplatte zu verringern (https://telexforum.de/viewtopic.php?t=3905). Wir haben dazu zwei Scheiben aus einem Kunststoff-Trennblatt geschnitten und unter dem Spulenkörper eingebaut.
4. Der Transportriemen für den Typenschlitten war schon vorher nicht mehr der Beste, aber durch den häufigen Ein- und Ausbau der Kupplung wurde er völlig unbrauchbar. Es handelt sich hier um einen speziellen Zahnriemen mit 3 Schaltnocken an der Außenseite.
Auch hier hat Simon geholfen. Wir haben einen Standard-Riemen bei ihm gekauft und nach seiner Anleitung (https://telexforum.de/viewtopic.php?t=4129 ) den unbedingt erforderlichen Nocken zum auslösen der Sperrklinke hergestellt. Auch hier kam ein 3D-Drucker zum Einsatz.
5. Der Schalter für die Erkennung der Nullstellung löste nur aus, wenn der Typenschlitten mit einiger Wucht aus einer hinteren Position zurück schnellte. Bei dem Schalter handelt es sich um einen prellfreien elektronischen Schalter mit magnetischer Auslösung, der im ausgebauten Zustand einwandfrei funktionierte. Es war scheinbar nur der Auslöseknopf etwas zu kurz, also wurde der Knopf längs aufgebohrt, ein Stück Filament vom 3D-Drucker eingeklebt und vorsichtig auf etwa 0,8mm abgefeilt.
6. Bei der Einstellung der Rückholfeder des Typenschlitten wollten wir mit möglichst geringer Kraft auskommen, weil wir befürchteten, die Antriebskupplung könnte wieder vorzeitig durchrutschen. Für die Überwindung des Bremszylinders braucht es aber eine gewisse Kraft. Erst nach vielen Versuchen mit Ein- und Ausbau des Federgehäuses und neuem Einlegen des Transportriemens haben wir letztendlich eine gute Einstellung gefunden. Natürlich mussten viele weitere Einstellungen angepasst werden.
7. Einige Tasten der Tastatur, die übrigens optisch abgetastet werden, funktionierten nur sporadisch. Die Tastatur wurde weitestgehend auseinander genommen und gründlich mit Pinsel, Pfeifenputzer und Staubsauger von Staub befreit. Auch die Kanäle in denen die Abtastung erfolgt und die Sensoren wurden gründlich gereinigt.
8. Das Farbband war auf Grund des Alters völlig trocken. Leider ist die Original-Endlosband-Kassette nicht mehr zu beschaffen. Wir haben eine Drucker-Kassette gekauft, das Endlos-Farbband entnommen und in die Kassette des Lo2000 eingelegt. Dies war sehr unkompliziert möglich.
Wir werden den Lo2000 auf jeden Fall in unsere Ausstellung aufnehmen. Dazu muss aber erst noch Platz geschaffen und ein weiterer ED1000/ TW39-Konverter (https://telexforum.de/viewtopic.php?t=2972) gebaut werden. Dazu interessiert uns, in welchem Museum bereits ein funktionsfähiger Lo2000 ausgestellt wird.
Ganz herzlich danken wir Simon, ohne dessen Hinweise der Lo2000 ungenutzt im Lager stehen müsste.
MfG
Karl