T68 in Zweistreifenausführung von 1954 – Schrott oder Chance?

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T68 in Zweistreifenausführung von 1954 – Schrott oder Chance?

#31

Beitrag: # 42785Beitrag MKS »

Kurze Neuigkeiten von der T68-Restaurierung:

Mit der Annahme, dass der Locher funktioniert, war ich zu voreilig, da ich nur die sich bewegenden Nadeln beobachtet hatte. Ein Test mit Lochstreifenpapier ergab, dass dieses nicht vollständig gelocht wird (s. Foto – Lochung Bu). :/

Rn T68d - 4452 (135).jpg

Also hatte ich den Locher wieder herausgenommen und genau untersucht, konnte aber keinen Fehler finden. Mit der separaten T68-Serviceanleitung „Lochstreifenzusätze“ konnte ich die Ursache ermitteln: die Nadeln tauchen nicht tief genug in den Locherblock ein.
Der Hebelarm, welcher die Lochernadeln bewegt, musste justiert werden. Dazu löst man die Schraube der Achse (roter Pfeil), auf die der Arm sitzt und kann dieselbe nach oben bzw. unten verschieben. Diese Achse habe ich dann gerade so weit nach unten geschoben, dass sauber gelocht wird und die Schraube wieder festgezogen. ^^

Rn T68d - 4452 (136).jpg

Mechanisch sollte die Maschine damit soweit klar sein, aber die Elektrik ist noch fehlerhaft. Es werden keine Anrufe angenommen.
Daher habe die die Schaltungsplatte wieder ausgebaut und genau unter die Lupe genommen. Darauf konnte ich bisher mindestens zwei Fehler finden, die ich gerade zu beseitigen versuche und noch davon berichten werden, wenn Fotos gemacht sind…
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#32

Beitrag: # 42819Beitrag MKS »

Weiter ging es an der nun wieder ausgebauten Schaltungsplatte. Glücklicherweise hat sich die 34seitige Serviceunterlage angefunden, die Siemens eigens für die Schaltungsplatte „L“ zur Verfügung gestellt hatte. Vielen Dank für die Digitalisierung des Dokuments, ohne das die Reparatur chancenlos wäre. (Schaltungsplatte für Telegrafenwähl- und Handvermittlungsbetrieb mit Lokalschreibkreis und Papierend- und Störungssignal“, 1956)

Mit Hilfe der Serviceunterlage ließ sich nun endgültig die Funktion der Papierkontakte nachweisen:

Papiervoralarm, wenn Vorrat noch für ca. 15 min reicht: roter Hebel löst aus, Signalmarkierung an Schublade sichtbar, Kontakt ‚PV’ geschlossen -> externe Signaleinrichtung über Steckerkontakte 1a (+60 V) und 1b (-60 V) spricht an.

Papierhauptalarm bei Riss, Verklemmung oder Vorratserschöpfung: Kontakt ‚PA’ wird geöffnet, wodurch über eine Relaisschaltung eine bestehende Fernschreibverbindung aufgelöst und anrufenden Teilnehmern der Anschluss als ‚besetzt’ gemeldet wird.
Auch hier gleiches Signal über Steckerkontakte 1a und 1b.
Lokalbetrieb funktioniert weiterhin.

Das trifft für die Schaltungsplatte ‚9 FS Str 2221/1 III zu’.
Siemens bot damals das Anruf- und Papiersignalgerät ‚9 FS Str 3214/24’ an, für das die Schaltungsplatte auf Version ‚9 FS Str 2224/10’ umgebaut werden musste.
Genau dieser Umbau wurde bei meiner Schaltungsplatte laut Plakette in Elmshorn vorgenommen. Daher muss zum ursprünglichen Schaltbild auch der Umbau bei der Durchprüfung berücksichtigt werden, was die Sache etwas komplizierter macht. Glücklicherweise ist auch der Umbau in der Serviceunterlage erläutert.


Die Verbindungen am Netzfilter Fe1 hatte ich mir als erstes angesehen. Zu sehen ist, dass hier bereits mehrfach dran gelötet wurde, wodurch Drähte beschnitten und die brüchige Isolation stark gelitten hat. Auch netzspannungsführende Drähte sind hier dabei. Das konnte man nicht so lassen – dazu später mehr, Fe1 wurde erst mal ausgelötet und herausgenommen.

Rn T68d - 4452 (137).JPG
Rn T68d - 4452 (146).jpg

Drähte wurden alle beschriftet wie vorgefunden. Ich vermute aber, dass hier nach dem Umbau in Elmshorn und Außerdienststellung später ein Bastler (Amateufunker?) am Werk war, da die Lötstellen sehr unsauber aussahen. An den Klingelkontakten war gar keine Ader mehr angelötet. :/
Vermutlich wurde der Gleichrichter im Hintergrund auch schon mal getauscht, da er von SEL ist und Siemens eher ein eigenes Produkt in seinen Maschinen verbaut hat. Schön zu sehen ist hier auch, wie der Pluspol über die Schraube als positive Masse (+60 V) auf das Chassis gelegt ist.

Rn T68d - 4452 (138).JPG

Den Netzfilter Fe1 habe ich in allen Kontakten auf Durchgang und Masseschluss geprüft – alles ok. Aber beim Hineinsehen ist mir eine mechanische Beschädigung an einer Wicklung aufgefallen (Pfeil). Schmauchspuren oder Ruß sind nicht zu sehen, sodass es Überspannung wohl nicht die Ursache war. Die schadhafte Stelle habe ich mit Teslanol t7 Isolier- und Schutzlack eingesprüht, welcher angeblich bis 15 kV stabil sein soll.

Rn T68d - 4452 (139).JPG

Dann wurden mit der Lupe alle Relaiskontakte geprüft, ob diese, je nach Ankerstellung, korrekt schließen bzw. öffnen. Im nächsten Schritt habe ich ich die Wicklungen sämtlicher Relais durchgemessen.
Eine der beiden Wicklungen des H-Relais (Motorschaltung) hatte keinen Durchgang – die Ursache fand sich auf der Unterseite eines Kontaktstiftes: durch eine mechnische Einwirkung war ein Teil vom Sockel abgebrochen und hatte dabei den haarfeinen Wicklungsdraht vom Kontaktstift abgerissen. Ein fieser Defekt…
Glücklicherweise hing noch ein Rest (Pfeil) aus der Spule heraus, gewissermaßen die letzte Chance.

Rn T68d - 4452 (140).jpg

Aus einer Litze habe ich einen einzelnen dünnen Draht an den Kontakt gelötet…

Rn T68d - 4452 (141).jpg

Diesen Drakt habe ich zu einer Öse gebogen und daran den Stummel, der noch aus der Spule schaute, angelötet. Normalerweise brauche ich keine Brille, aber da kommt man echt an die Grenzen der Leistungsfähigkeit von den Augen.

Rn T68d - 4452 (142).jpg

Da die Maschine im Betrieb vibriert und der Draht dabei schwingen könnte, wäre ein Drahtbruch nicht auszuschließen. Daher habe ich die Flickstelle in einen Tropfen Klebstoff eingebettet. Vorher wurden die hergestellte Verbindung und die Wicklung natürlich noch auf Durchgang geprüft.

Rn T68d - 4452 (143).jpg

Ich weiß nicht, ob eine unterbrochene Wicklung (von zwei) des H-Relais die Ursache war, dass keine Anrufe angenommen werden :scratch:. Statt die Schaltungsplatte zum Testen einzubauen, habe ich daran weitergearbeitet…
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#33

Beitrag: # 42821Beitrag MKS »

Zum Wiederanlöten an den Netzfilter sind die alten räudigen Drähte unbrauchbar.
Siemens hatte damals Seidenlackdrähte (LISUL 0,25 mm und 0,5 mm für netzspannungsführende Verbindungen) sowie Textillacklitze (LSL 0,5 zu den Steckern der Bodenplatte) verbaut.
Die äußere Lackschicht ist nach etwa 70 Jahren derart spröde, dass diese bei geringer Biegung bricht und die Seidenumspinnung frei liegt, welche sich wiederum löst :o. Obendrein wurden diese maroden Drähte durch Umbau- und Bastelaktionen gekürzt, was das erneute Anlöten fast unmöglich gemacht hätte :schwitz:.
So blieb mir nichts anderes übrig, als diese alten Drahtstummel zu verlängern – möglichst in gleichen Farben. Dazu wurde erst mal ein neues Stück Schaltdraht (0,5 mm) an den alten gleichen Durchmessers angelötet

Rn T68d - 4452 (144).jpg

Die Lötstelle habe ich dann mit Schrumpfschlauch isoliert und die verlängerte Ader wieder mit er ursprünglichen Beschriftung versehen.

Rn T68d - 4452 (147).jpg

Hier die Zuleitungsdrähte (ws, gn) für die Netzspannung. Diese kommen zusammen mit Fe2 definitiv an 7 + 8, das ist am einfachsten.

Rn T68d - 4452 (148).jpg

Dieser Strang ist nur für die Netzspannung. Mit einem roten weiteren Schrumpfschlauch habe ich an den Lötverbindungen zusätzlich L und N voneinander isoliert. Die Kabelabbindung habe ich später wieder entfernt und durch einen übergezogenen Isolierschlauch ersetzt.

Rn T68d - 4452 (149).jpg

Dann ging es mit den Schwachstromdrähten weiter. Teils ist die Isolation an den häufig bewegten Stellen derart brüchig, dass ich auf volle Länge dünne Silikonschläuche (weiß) aufgezogen habe. Auch die Schrumpfschläuche sind noch ein bisschen über den Silikonschlauch gezogen, damit alles wieder vollständig isoliert ist.

Rn T68d - 4452 (150).jpg

Die so gesammelten Drähte enthalten alle Beschriftungen, wie sie zuletzt am Netzfilter angelötet waren. Das war aber vermutlich nicht ganz richtig, sodass ich später alles durch durchmessen muss.

Rn T68d - 4452 (152).jpg

Damit die alten Drähte bzw. Isolierungen nicht mehr bewegt werden, habe ich diese gebündelt und mit Kabelbindern am Chassis fixiert. Der gelbe Schaumpfschlauch dient als Schutz vor dem Druck der Kabelbinder.
Über die 230 V-Drähte ist ein extra Isolierschlauch gezogen, der hier im Bild verdeckt ist.

Rn T68d - 4452 (153).jpg

Und ab jetzt werde ich mit viel Zeit die Drähte durchmessen, prüfen und dann hoffentlich richtig an den Netzfilter anlöten. Wir werden sehen... :coffee:

tsbgtf.jpg
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#34

Beitrag: # 42849Beitrag MKS »

Das Anlöten der Drähte am Netzfilter ist für mich eine total abstrakte Sache, da man hier nicht einfach nach vorliegendem Bauschaltplan vorgehen kann. Vielmehr muss man gleichzeitig die Umbauanleitung auf 9 FS Str 2224/10’ für das externe Anruf- und Papiersignalgerät berücksichtigen. Das deckt sich nicht komplett mit den vorgefundenen Lötungen am Netzfilter. Ich frage mich, ob man den Umbau überhaupt ohne Anruf- und Papiersignalgerät alleine betreiben kann. Hier mal das vereinfachte Schaltbild, das den Umbau enthält:

T68 für Papiersignal.jpg

Zunächst habe ich mich entschieden, die (verlängerten) Drähte wie vorgefunden wieder anzulöten. Auf den Etiketten befinden sich die Drahtnummern aus dem Bauschaltplan.
Maschine funktionierte aber so nicht, daher wieder abgelötet :/. Absolut klar ist nur der Anschluss der 230 V-Versorgung, dessen Drähte konnte ich so belassen.

Rn T68d - 4452 (154).jpg
Rn T68d - 4452 (155).jpg

Bei einem erneuten Durchmessen sind mir zwei weitere Defekte aufgefallen:

Am Kontaktsatz der Schlusstaste war ein Draht von dessen Lötstelle abgebrochen. Vielleicht war das sogar beim Einbau passiert. Das konnte man bequem wieder beheben.

Rn T68d - 4452 (158).jpg

Ein weiterer Defekt ist in Widerstand Wi 5 (100 Ω), der keinen Durchgang mehr hat und getauscht werden muss.

Rn T68d - 4452 (159).jpg


Bevor ich weitermache, würde ich euch gerne um Hilfe bitten:

Welche Wattzahl muss der zu tauschende 100 Ω-Widerstand haben?

Kann man den Fernschreiber mit umgebauter Schaltungsplatte ohne zwischengeschaltetes Anruf- und Papiersignalgerät überhaupt alleine betreiben?
:scratch:

Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, diese Schaltungsplatte noch zu retten.
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#35

Beitrag: # 42854Beitrag MKS »

:scratch: Hmm, ich habe noch mal nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die für das Anruf- und Papiersignalgerät "9 Fs Str.3214/24" modifizierte Schaltungsplatte bzw. Bodenplatte ohne dieses Zusatzgerät nicht am I-Telexanschluss nutzen lässt.

Übrigens wurde diese Modifikation nach Siemens-Anleitung hier auch schon in anderen T68 bemerkt und für Basteleien von Amateurfunkern gehalten. So sind bspw. schon innerhalb der Maschine die Drähte b (SK) und w2 (EM) zusammengelötet, ohne diese über den Gerätestecker herauszuführen. :nono:

Hier ein Auszug aus dem Servicemanual "Schaltungsplatte für Telegrafenwähl- und Handvermittlungsbetrieb mit Lokalschreibkreis und Papierend- und Störsignal" (1956), wo diese Modifikationsanleitung genau beschrieben ist:

20240221_193757.jpg
20240221_193804.jpg

Entscheidung steht: Da ich das benötigte Anruf- und Papiersignalgerät nicht habe, werde ich die Modifikation restlos zurückbauen und die o.g. gezeigte Anleitung quasi rückabwickeln. :)

Generell tue ich mich immer schwer, original Vorgefundenes zu ändern, aber in diesem Fall wird eben eine Modifikation beseitigt, obgleich sie von Siemens so vorgesehen gewesen ist. Und diese Maschine hier ist ja nun wahrlich kein Museumsstück. :hehe:

Unmodifiziert lässt sich die Schaltungsplatte dann auch schrittweise nach Bauschaltplan durchchecken, ohne dass man dabei Überlegungen um ein paar Ecken anstellen muss. Das ist für mich als Laie einfacher.

Soll ich als Ersatz für den 100 Ω-Drahtwiderstand (Wi 5) einen mit 3 W oder 5 W nehmen? :scratch:
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#36

Beitrag: # 42856Beitrag WolfgangH »

MKS hat geschrieben: Mi 21. Feb 2024, 20:09 Soll ich als Ersatz für den 100 Ω-Drahtwiderstand (Wi 5) einen mit 3 W oder 5 W nehmen? :scratch:
Ich habe über diese Frage bereits in Deinem vorigen Beitrag nachgedacht und in die Schaltpläne geschaut. Leider konnte ich diesen Widerstand nicht finden, deshalb kenne ich auch dessen Funktion nicht. Zudem fehlt mir die Erfahrung, daß ich anhand der Baugröße die richtige Leistungsklasse zuordnen kann.

Ich denke, daß 5 Watt passen sollten. Es ist aber auch gut möglich, daß eine kleinere Leistung ausreichend ist.
Falls eine Schaltung völlig unbekannt ist, kann man die erforderliche Leistung (P) im Betrieb ermitteln, indem man den Spannungsabfall (U) am Widerstand mißt und mit sich selbst multipliziert und durch den Widerstandswert (R) dividiert. (P = U^2 / R)
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#37

Beitrag: # 42857Beitrag MKS »

WolfgangH hat geschrieben: Mi 21. Feb 2024, 20:48 Leider konnte ich diesen Widerstand nicht finden, deshalb kenne ich auch dessen Funktion nicht.
Hallo Wolfgang, vielen Dank für deine Antwort. So komme ich wieder etwas weiter... :thumbup:
Messen ist etwas schwierig, da ich die Schaltung derzeit mit teils abgelöteten Drähten nicht in Betrieb nehmen kann.

Mit dem beigefügten Bauschalt- und Stromlaufplan lässt sich der Widerstand lokalisieren (Pfeil). Er hat etwas mit dem Trennen der Verbindung zu tun: "Wird während der Schlußzeichengabe getrennt, so wird der Anker des Relais ER durch einen Ladestrom des Kondensators C1 über Wi5 in die Zeichenlage gebracht." (Servicemanual)

Bauschaltplan:
wi5 (1).jpg

Stromlaufplan:
wi5 (2).jpg
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#38

Beitrag: # 42858Beitrag WolfgangH »

Hallo Marco,

danke für die Unterlagen! So ist das leicht verständlich.
Der Widerstand ist ziemlich unkritisch, da er nur beim Umladen des Kondensators (10 µF) belastet wird. Der Widerstand und der Kondensator stellen quasi ein Zeitglied für die Umschaltverzögerung dar. Da reicht vermutlich ein 1/4 Watt Typ. Mit einem 1 Watt Typ bist Du auf der sicheren Seite, selbst wenn Du ständig zwischen AT und ST hin- und herschaltest. Nimm, was Dir zwischen die Finger kommt und Platz hat.
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#39

Beitrag: # 42882Beitrag MKS »

Der T68 sorgt auch weiterhin für genügend Beschäftigung… :lol:

In den vergangenen Tagen habe ich die Modifikationen der Schaltung, die seinerzeit zum Betrieb am Anruf- und Papiersignalgerät „9 Fs Str.3214/24“ vorgenommen wurden, rückgängig gemacht:
- Anlöten der Drähte am Netzfilter Fe1 wie im Urzustand
- Wiederherstellung der Verdrahtung am Relais P
- Papiersignalkontakte nach Plan verdrahtet und Beschaltung von Stecker V auf der Bodenplatte rekonstruiert
Um Fehler zu vermeiden sind alle bearbeiteten Verbindungen anhand des Bauschaltplans geprüft worden :suspect: – hoffentlich richtig.

Der defekte 100 Ω-Widerstand wurde gegen zwei parallel geschaltete ¼-Watt-Typen gleichen Wertes getauscht, also insgesamt 0,5 W, was reichen sollte. Alternativ hätte ich nur noch einen 5 W-Widerstand mit 100 Ω auf Lager gehabt, der aber zu sperrig und überdimensioniert ist. Vielen Dank für deinen Ratschlag, Wolfgang! :thumbup:

Rn T68d - 4452 (164).jpg

Als Isolationsschicht der großen Elkos (100 µF), deren negatives Gehäuse gegen positive Masse des Chassis anliegt, hatte ich ursprünglich irgendeine Sichtschutzhüllenfolie genommen, die ich auf Wolfgangs Rat entfernt habe. Der transparente Schrumpflauch, der als Isolation vorgesehen war, sorgte dafür, dass dieser den Durchmesser der Elkos erhöhte und sie nicht mehr in die Klemmaufnahme passten :/. Also Schrumpfschlauch wieder entfernt und stattdessen eine Schicht breites Isolierband aufgebracht. Damit passten sie wieder in die Aufnahme. :)

Rn T68d - 4452 (161).jpg
162.jpg

Zur optischen Kontrolle aller Verbindungen habe ich mir den Bauschaltplan auf Postergröße ausgedruckt und alle Drahtfarben an den entsprechenden Lötstellen gecheckt. Das ist teils schwierig, da sich die Farben nach 70 Jahren verändert haben bzw. ausgeblichen sind. Bspw. sind grün und gelb kaum noch voneinander zu unterscheiden :schwitz:.

Rn T68d - 4452 (163).jpg

Über einen Trenntrafo habe ich dann 230 V in die Schaltungsplatte (ohne Anbauten) eingespeist, aber es tat sich nichts. Auch das ist zunächst schon mal gut, weil nichts abgeraucht ist. Hinter dem Gleichrichter waren 60 V messbar, aber das P-Relais zog nicht an.
Mit dem Gesamt-Stromlaufplan habe ich die Ursache gefunden: Papierkontakt PA war noch nicht angeschlossen. Also mussten provisorisch am Stecker V die Kontakte 4 und 5 gebrückt werden, um die Papierkontaktschleife zu schließen.
Danach zog das Relais P auch an. ^^

Rn T68d - 4452 (165).jpg

Nach meiner Erinnerung ist in einem anderen Beitrag (viewtopic.php?t=4212) beschrieben worden, dass beim Druck auf den Anker des F-Relais das H-Relais anzieht und F dann angezogen bleibt.
Das funktioniert hier nicht. Wenn ich auf das E-Relais drücke, schnarren F- und H-Relais. Ist das bei abgesteckter Bodenplatte so normal? Bin mir da unsicher :scratch: und will die Schaltungsplatte auch nicht umsonst zum Testen einbauen...
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obrecht
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#40

Beitrag: # 42888Beitrag obrecht »

MKS hat geschrieben: Sa 24. Feb 2024, 15:07 Der defekte 100 Ω-Widerstand wurde gegen zwei parallel geschaltete ¼-Watt-Typen gleichen Wertes getauscht, also insgesamt 0,5 W, was reichen sollte.
Hallo Marco,
ich bewundere schon die ganze Zeit deine Ausdauer und Perfektion beim Restaurieren deines "Schätzchens".

Nur eine Anmerkung: zwei parallel geschaltete 100Ohm Widerstände ergeben einen Gesamtwiderstamd von 50Ohm.
Ob das für die gegebene Anwendung relevant ist, weiß ich nicht. Wenn ich das richtig verstanden habe bildet der Widerstand zusammen mit einem Kondensator ein Umladeglied. Die Zeitkonstante würde sich dann halbieren. Es kann gut sein, dass das nicht wichtig ist. Nur so als Hinweis...
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