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Berthold aus der Nähe von Bremerhaven
Verfasst: Di 6. Feb 2024, 18:16
von BertholdB
Bin jetzt der Besitzer einer T1000, mit verklebten Leiterbahnen. Doch das wird gehen. Sie soll dan später mit piTelex ans Netzt gehen.
Bei der Suche nach dem richtigen Schaltplan bin ich allerdings schon gescheitert.
Ich habe Pläne gefunden für die Zeichnungsnummer A22710-S304 aber leider nicht für meine mit der Nr. S22710-S302. Ich wollte mir ersparen vor der Bestellung erst alle Kondensatoren auszulöten, doch ohne Plan ..
Gruß
Berthold
Berthold aus der Nähe von Bremerhaven
Verfasst: Di 6. Feb 2024, 21:20
von WolfgangH
Hallo Berthold,
welchen T1000 hast Du Dir denn nun geholt? Einen von Henning oder den aus Passau?
Mit der verklebten Leiterbahn meinst Du die ausgelaufene Vergußmasse an den Filterdrosseln in Netzteil? Ja, das trifft wohl jede Maschine. Mal mehr, mal weniger.
Mit dem gewünschten Schaltplan kann ich nicht aushelfen, aber vom Prinzip her sind die Revisionen ähnlich und sollte fürs Verständnis reichen.
Was hast Du mit den Kondensatoren vor?
Wenn Du sie wechseln willst, dann mußt Du sie auslöten. Mit oder ohne Plan.
Auch wenn ich nicht um meine Meinung gefragt wurde und ich mich damit nicht beliebt mache. Ich halte nichts von wilden Kondensator-Tauschaktionen, denn das führt meist dazu, daß ein vorher funktionierendes Gerät hinterher nicht mehr funktioniert, weil man einen neuen Fehler eingebaut hat. Ich habe gerade einen T1000 bei mir in Arbeit und es hat sich wieder einmal gezeigt, daß die damaligen Siemens Teile viel besser sind als heutige Neuware. (auch Markenware!) Leider gibt es auch keine gültigen Listen, welche Kandidaten getauscht werden sollen, da die Geräte unterschiedlich bestückt sind. Getauscht wird, das defekt ist.
Einen defekten Tantalkondensator (Kurzschluß) kann man mit den Multimeter auch in der Schaltung herausmessen. Falls Du Fragen hast oder Hilfe brauchst einfach melden.
Was macht denn Dein Fernschreiber, wenn Du ihn einschaltest?
Berthold aus der Nähe von Bremerhaven
Verfasst: Mi 7. Feb 2024, 08:27
von BertholdB
Moin Wolfgang, ich habe hier im Forum oft gelesen, das die Kondensatoren getauscht werden sollten, auf der Drucker und SST, dort die Werte 10uF und 22uF, im Netzteil hätte ich alle Kondensatoren ersetzen wollen, doch wollte ich vorher die Werte ermitteln. Ich habe eine Reparatur Anleitung, doch die Ausgabe passt leider nicht zu meiner Version. Ich habe die Maschine gar nicht eingeschaltet, wollte erst den Wechsel der Tantals machen. Und wenn ich schon bestelle dann auch die Kondensatoren aus dem Netzteil. Dann muss ich sie doch vorher auslösen.
Gruß
Berthold
Berthold aus der Nähe von Bremerhaven
Verfasst: Mi 7. Feb 2024, 14:55
von MKS
Hallo Berthold,
Gratulation zum T1000!

Zum Kondensatorenwechsel gebe ich gerne noch einen Tipp weiter: Da die Leiterbahnen und Lötpunkte
sehr empfindlich sind, sollte man die alten Kondis herausschneiden und an deren Drahtenden die neuen anlöten. Das funktioniert prima, was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Schrittweises Vorgehen ist zu empfehlen, damit keine Fehler passieren, z.B. Polarität verwechseln.
Netzteil: Vielleicht kannst du dies ohne Last (von Platine abgesteckt) testen. Wenn der Lüfter läuft und nichts heiß wird, sieht es schon mal gut aus. Falls hingegen nach kurzer Zeit ein klackendes Geräusch zu hören ist, ist es durch die Schutzschaltung ausgegangen und es gibt einen Defekt.
Sollte ein Stelltrafo verfügbar sein, kann man es daran langsam hochfahren.
Funktioniert das Netzteil (Lüfter läuft), würde ich erst mal nicht pauschal alle Kondensatoren darin vorbeugend tauschen.
Kondensatoren, die
vorbeugend getauscht werden sollten:
- Grundelektronik: 10 µF Tantal gegen 10 µF
Tantalperlen (>= 25V)
- Grundelektronik: 33 µF Tantal gegen Elko 33 µF (>= 35V)
- Druckerelektronik: 4,7 µF Tantal gegen Elko 4,7 µF (63 V, 105 °C)
Nach dieser 'Kur' läuft der T1000 hier bisher störungsfrei.
Berthold aus der Nähe von Bremerhaven
Verfasst: Mi 7. Feb 2024, 19:12
von WolfgangH
Es kann jeder machen, wie er will.
Nur zur Information: In meinen Gerät sind kaum bis keine 10 µF und 33 µF Kondensatoren verbaut, der Großteil sind 22 µF und 1 µF. Daher wiederhole ich mich, es wird keine allgemeingültigen Tauschlisten geben. Man müßte nach Revisionsstand und Baujahr unterscheiden. Bevor man bestellt, würde ich erst einmal nachsehen. Die Bauteile sind beschriftet.
MKS hat geschrieben: ↑Mi 7. Feb 2024, 14:55
Sollte ein Stelltrafo verfügbar sein, kann man es daran langsam hochfahren.
Nein! Dieser Vorschlag macht bei Röhrenradios u. Ä. Sinn,
nicht aber bei Schaltnetzteilen! Unter der Schaltschwelle passiert erst einmal nichts. Ist diese Schwelle erreicht, versucht die Regelung die Sollspannung auf der Ausgangsseite zu erreichen. Wenn die Eingangsspannung niedrig ist, muß der Schalttransistor entsprechend lange angesteuert werden. Unter Umständen fällt die Zwischenkreisspannung wieder unter die Schaltschwelle und die Regelung beginnt zu schwingen. Diesen Streß muß man nicht haben. Wer weiß schon, ob die Entwickler des Netzteils einen derartigen Betriebsfall, der im Normalfall nie vorkommt, berücksichtigt haben?
Berthold aus der Nähe von Bremerhaven
Verfasst: Do 8. Feb 2024, 22:39
von BertholdB
Moin Wolfgang,
jetzt habe ich es so gemacht, wie Du es vorgeschlagen hast. Ich habe die Platinen gesäubert, das klebrige Zeug so gut es geht entfernt und die Maschine eingeschaltet, und sie sie geht :-)
Danach stelle ich fest, die Tasten Ziffern und Buchstaben haben keine Funktion zum Locher, werden dort nicht gedruckt, ist das normal so?
Eine Taste muss ich noch ersetzen.
Für den Online Betrieb muss ich noch etwas Richtung piTelex bauen.
Gruß
Berthold
Berthold aus der Nähe von Bremerhaven
Verfasst: Do 8. Feb 2024, 23:10
von WolfgangH
Hallo Berthold,
es freut mich, daß Deine Maschine gleich ohne große Umwege funktioniert.

Ich bin da mit meinem Gerät noch nicht am Ziel.
Ich habe jetzt die Maschine für den Lokalbetrieb zusammengebaut und schnell den Locher ausprobiert. Ja, bei mir werden die expliziten Bu und Zi Tasten auch am Streifen gedruckt. Nicht gedruckt wird hingegen ein "Werda".
Was bei Dir die Ursache sein könnte, da bin ich im Moment ratlos. (mechanisches Problem, elektronisches Problem, Konfiguration,...)
Es werden nur Bu und Zi nicht gedruckt? Alle anderen Buchstaben, Ziffern und Symbole werden richtig gestanzt?
Wenn Du den gestanzten Lochstreifen einlegst, wird der vorher geschriebene Text wieder korrekt ausgedruckt?
Berthold aus der Nähe von Bremerhaven
Verfasst: Fr 9. Feb 2024, 08:08
von BertholdB
Waren die Tasten, eine defekt die andere hat es sich laufe der weiteren Suche überlegt doch zu funktionieren , ich habe sie gewechselt, das Netzteil brummt etwas, der Lüfter dreht und macht nicht das Geräusch, ist das ein schlechtes Zeichen?
Berthold
Berthold aus der Nähe von Bremerhaven
Verfasst: Fr 9. Feb 2024, 08:22
von Franz
Hallo Berthold,
vielleicht (lokal) mal einen Lochstreifen erstellen mit Text z.b. " a1 b2 c3 d4 e5 f6 g7".... wenn diese Zeichen richtig auf dem Papier abgedruckt werden, müsste er eigentlich auch die ZI und BU richtig auf dem Locher stanzen, da die T1000 ja automatisch zwischen ZI und BU umschaltet.
Und dann auf jeden Fall mal auch probieren - wie Wolfgang schon sagt - diesen Lochstreifen nochmals mit dem Leser durchlaufen lassen und schauen, ob alles richtig auf dem Papier dargestellt wird ...
VG Franz
Berthold aus der Nähe von Bremerhaven
Verfasst: Fr 9. Feb 2024, 11:02
von DF3OE
BertholdB hat geschrieben: ↑Fr 9. Feb 2024, 08:08
Waren die Tasten, eine defekt die andere hat es sich laufe der weiteren Suche überlegt doch zu funktionieren , ich habe sie gewechselt, das Netzteil brummt etwas, der Lüfter dreht und macht nicht das Geräusch, ist das ein schlechtes Zeichen?
Berthold
Manche Tasten müssen oft nach langer Lagerzeit wie "gängig" gemacht werden. Das ist normal.
Einfach immer wieder drauf rumdrücken.

Dass das Netzteil Geräusche macht ist auch nicht unüblich.
Scheint alles okay zu sein.