Telexforum.de

Bei Neu-Anspach nördlich von Frankfurt gibt es ein großes Freilichtmuseum mit vielen alten Gebäuden, die in ganz Hessen gerettet und dort wieder aufgebaut wurden. In den Gebäuden gibt viele unterschiedliche Ausstellungen, die größtenteils von ehrenamtlichen Helfern betreut werden. Viele betreute Ausstellungen befassen sich mit historischem Handwerk und auch historischer Landwirtschaft.
https://www.hessenpark.de/

Unter anderem gibt es dort ein altes Posthaus mit einer fernmeldetechnischen Ausstellung mit einer alten Poststelle, Telefonen, einer alte Vermittungsstelle und ein paar Fernschreibern.
https://www.hessenpark.de/lexikon/histo ... -posthaus/

Franz und ich waren am Montag dort und haben mit dem Verantwortlichen (auch ein Ehrenamtlicher) über i-Telex gesprochen. Die haben dort aktuell 3 Fernschreiber (3 x T100 bzw. T100S in unterschiedlichen Gehäusen) über eine einfache Stromschleife ohne FSGs verbunden. In der Ausstellung stehen noch ein T68d, ein offener Lo15 und ein T36 Streifenschreiber. Die drei sind aber nicht angeschlossen.

Gestern hat der zuständige Kurator für diesen Bereich sein Ok gegeben, so dass wir dort gemeinsam im September ein i-Telex installieren werden. Es sollen dann vier Fernschreiber angeschlossen werden (die drei T100 bzw. T100S und der T68d). Teilweise fehlen aber noch die FSGs und wir wissen nicht, ob die vorhandenen funktionieren. Das wollen wir beim nächsten Termin testen.

In dem Posthaus sind über 20 ehrenamtliche Helfer aktiv, die dort im Wechsel Samstags und Sonntags vorführen und die Geräte instandhalten. Einige von ihnen sind ehemalige Fernmeldetechniker. Die kennen sich grundsätzlich schon aus mit der Technik. Beim i-Telex werden wir etwas unterstützen.

Wir halten euch auf dem Laufenden.

Es hat dann wegen Urlaub und anderer Terminkonflikte doch eine Weile gedauert, aber heute waren Franz und ich wieder vor Ort.
Es ging bei dem Termin ursprünglich nur darum, zu schauen, welche Fernschtreiber und vor allem FSGs funktionsfähig und anschlussbereit ans i-Telex sind. Wegen dem langen Zeitraum hatten wir aber schon ein fertig aufgebautes i-Telex-System mit 4 TW39-Schnittstellen dabei.

Zwei Fernschreiber + FSGs haben auf Anhieb funktioniert (ein neu hinzugekommener T100S, ein T100 und ein T68d) und konnten direkt angeschlossen werden. Einige der Fernschreiber warten ja vorher schon direkt miteinander verbunden und daher funktionsfähig.

Bei einem FSG NL war das Fernschreibrelais mit einem Papierstreifen modifiziert und wir hatten kein Spezialwerkzeug dabei, um das Relais zu öffen. Wir haben das FSG dann gegen ein vorsorglich mitgebrachtes FSG NL ausgetauscht und dann konnte auch dieser Fernschreiber angeschlossen werden,

Wir haben dann gleich noch zusammen mit den ehrenamtlichen Helfern vor Ort die Verkabelung angepasst und Franz hat noch fleissig ein paar Kennungsgeber neu bestückt.

Jetzt fehlt nur noch der LTE-Router und dann ist das "alte Posthaus" im Hessenpark im i-Telex-Netzwerk.

Stehen die Maschinen dort alle offen rum? .....

Die wahren Schätze dort sind aber das 3M Fax und der HELL Blattdrucker.

DF3OE hat geschrieben: ↑Do 10. Okt 2024, 11:05 Stehen die Maschinen dort alle offen rum? .....

Nur der Lo15 und der T34. Die sind aktuell beide nicht vorführbereit. Denen kann man sich vielleicht später mal annehmen. Wir haben uns die noch nicht näher angeschaut

DF3OE hat geschrieben: ↑Do 10. Okt 2024, 11:05 Die wahren Schätze dort sind aber das 3M Fax und der HELL Blattdrucker.

Die sind leider auch nicht angeschlossen. Genau wie im technkum29 gibt es dort niemanden, der sich mit den Hell-Geräten auskennt. Man müsste sich erst mal einarbeiten. Und sobald da eine Verstärkerröhre drin ist, bin ich schon raus.


Dafür steht aber im Erdgeschoss eine schöne alte Telefonvermittlung. Das Jahr habe ich mir nicht gemerkt. Die ist in Betrieb und wird vorgeführt.
Und eine schöne alte Dorfpoststation (Bilder von Franz). Mit eigener Briefmarke und eigenem (gültigen) Poststempel.

Achso, fast vergessen. Als wir fertig waren, ist uns vor der Tür noch eine Besuchergruppe vom Museum Telekom-Historik Bochum über den Weg gelaufen. Leider hat es in Strömen geregnet und wir kannten weder Gesicher noch Namen, so dass es bei einem kurzen Hallo blieb. Wir mussten dann unser Equipment, das wir auf einem Bollerwagen verstaut hatten, ins Trockene bringen.

Ist von den Bochumern jemand hier im Forum aktiv?

Mit Röhren kann ich helfen...

detlef hat geschrieben: ↑Do 10. Okt 2024, 12:15
Dafür steht aber im Erdgeschoss eine schöne alte Telefonvermittlung. Das Jahr habe ich mir nicht gemerkt. Die ist in Betrieb und wird vorgeführt.

Ich bin da auch absoluter Laie aber ist das nicht eine ganz gewöhnliche 22-er Vermittlung?

tasto hat geschrieben: ↑Do 10. Okt 2024, 12:59 Ich bin da auch absoluter Laie aber ist das nicht eine ganz gewöhnliche 22-er Vermittlung?

Ich habe mal kurz gegoogelt, weil ich davon auch keine Ahnung habe. Vermittlungssystem 22 bedeutet 1922. Das meinte ich mit alt.
Wo kann man die denn noch in Betrieb sehen? Das Fernmeldemuseum Dresden scheint eine zu haben. Wählamt Worphausen habe ich noch gefunden.
Bei Heusenstamm habe ich keine Info dazu gefunden.

detlef hat geschrieben: ↑Do 10. Okt 2024, 13:26

tasto hat geschrieben: ↑Do 10. Okt 2024, 12:59 Ich bin da auch absoluter Laie aber ist das nicht eine ganz gewöhnliche 22-er Vermittlung?

Ich habe mal kurz gegoogelt, weil ich davon auch keine Ahnung habe. Vermittlungssystem 22 bedeutet 1922. Das meinte ich mit alt.
Wo kann man die denn noch in Betrieb sehen? Das Fernmeldemuseum Dresden scheint eine zu haben. Wählamt Worphausen habe ich noch gefunden.
Bei Heusenstamm habe ich keine Info dazu gefunden.

Ich denke auch, daß die alt ist
Im Fernmeldemuseum Bottmersdorf steht auch noch eine...
Edit: sagt die haben sogar 2 von unterschiedlichen Herstellern und mit leichten Unterschieden.



http://www.fernmeldemuseum-bottmersdorf.de/s22sh.htm

In Nürnberg soll auch noch eine laufen (Hörensagen) weiß da aber nicht wo dort genau...

Moin zusammen,

ergänzend zu den Bildern ein paar Informationen:

Die Vermittlungstechnik, die im Hessenpark ausgestellt ist, ist das sogenannte Wählsystem 22 mit Siemens-Strowgerwählern, den sogenannten Hebdrehählern 22. Das war das erste serienmäßig produzierte Wählsystem, was die Deutsche Reichspost seinerzeit eingeführt hat.

Das Bild vom Fernmeldemuseum Bottmersdorf zeigt auch das System 22, jedoch mit Strowgerwählern der Fa. AUTOFABAG, den songenannten Hebdrehwählern 25. Dieser Wähler ist konstuktiv kleiner. Dahinter steht eine Reihe mit System 27 und 29 mit Viereckwählern.

In Nürnberg steht im Museum für Kommunikation eine funktionstüchtige Reihe System 22, ebenso bei uns im Wählamt Worphausen https://www.waehlamt-worphausen.de/auto ... gstechnik/

Schöne Grüße
Sven

P.S. In Heusenstamm läuft auch System 22 im Keller.