Seite 1 von 1

Telegramm- Maschine von Reinhold

Verfasst: Do 29. Aug 2024, 11:46
von Andreasankl
Heute möchte ich einmal einen T68 mit einigen Besonderheiten vorstellen. Dabei handelt es sich um eine Maschine für den Telegrammdienst, welche ich von Reinhold zur Überprüfung bekommen habe. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine normale Einstreifenmaschine.
Ansicht.jpg
Herstellungsjahr.jpg
Aber nach dem Öffnen stellten sich einige Besonderheiten dar. So hat die Papierkassette einen Papiervorkontakt und einen Papierkontakt zur Überwachung des Papiervorrates. Diese waren aber deaktiviert. Weiterhin ist die Telegrafenleitung 8 adrig, am Ado 8 Stecker sind alle Stifte belegt.
1+2 Sendekontakte, 3+4 Empfangsmagnet, 5+6 Papierüberwachung zur externen Signalisierung und 7+8 Anrufsignalisierung.
Ado8 Stecker.jpg
Anschluß T68.jpg
Papierkontakte Kassette.jpg

Die Maschine hat 4287 Stunden auf dem Zähler. Dem entsprechend waren die Motorkohlen verbraucht und wurden durch Neue ersetzt. Außerdem hatte sich der Kohlenstaub im Motor verteilt, durch diese Ablagerungen entstanden Übergangswiderstände im Motor. Nach dem Reinigen des Motors war das Problem beseitigt.
Weiterhin mussten die Sendekontakte gereinigt werden.
Dann ging es an die Schaltungsplatte. Diese ist ganz anders aufgebaut als was ich bisher hatte.
Also zu erst habe ich anhand der Verdrahtung einen Schaltplan gezeichnet um die Funktion zu verstehen.
Eine weiter Besonderheit ist das Typenrad, es fehlen die Zeichen für den Wagenrücklauf und Zeilenvorschub.
Zur Überwachung des Papiertransports hat sich Siemens etwas besonders einfallen lassen. Es wurden ein vk- und ein ük-Kontakt eingebaut. Der vk-Kontakt befindet sich an der Stelle wo bei anderen Maschinen die Lochstreifenmechanik verbaut ist. Der vk-Kontakt wird durch den Papierstreifen und eine Art Wippe betätigt (beim Papiervorschub). Der ük-Kontakt wird durch einen Rastbügel am Papiervorschubrad betätigt. Diese beiden Kontakte arbeiten abhängig von einander.
Hat der Papieralarm ausgelöst, kann er nur durch Ziehen des 220 Volt Steckers zurück gesetzt werden. Beim Papieralarm zieht das P-Relais an und hält sich über den p II2- Kontakt.
Weiterhin wird beim Papieralarm sofort der Linienstrom unterbrochen, der Motor wird abgeschaltet (p I 1-Kontakt). Die TW39 Karte polt die Linienspannung um und es wir eine abgehende Belegung der TW39 Karte eingeleitet über den Gr 2. Dadurch ist der T68 nicht mehr erreichbar.
vk Kontakt.jpg
ük Kontakt.jpg
vk und ük Kontakt.jpg
Anschluß vk und ük Kontakt.jpg
FSG T68 Telegramm.jpg

Telegramm- Maschine von Reinhold

Verfasst: Fr 30. Aug 2024, 12:24
von ReinholdKoch
Andreasankl hat geschrieben: Do 29. Aug 2024, 11:46
Eine weiter Besonderheit ist das Typenrad, es fehlen die Zeichen für den Wagenrücklauf und Zeilenvorschub.
.. na dann habe ich das doch noch gut in Erinnerung gehabt.... :jajas:
Zudem hat Andreas noch erwähnt, dass bei dieser Maschine der Zeichenzähler bei der Maschine 9123A HAMELN D dauerhaft deaktiviert war. Auch dies ist ein Hinweis, dass es sich vielfach um Verbindungen von Streifenschreiber zu Streifenschreiber gehandelt hat.
Sofern die Maschine von einem Blattschreiber (zumeist sicherlich von der 9111* HAN D) angewählt wurde, war der Zeichenzähler ja auch nicht von Bedeutung. Dies alles war auch verständlich, da es sich um die Empfangsmaschine in Hameln gehandelt hat.
Der Ein- und Ausschalter mit der speziellen Taste ist bei der aktuellen Maschine jetzt auch nicht vorhanden. Für den Empfang spielet dies halt auch keine Rolle....

Telegramm- Maschine von Reinhold

Verfasst: Mo 2. Sep 2024, 07:18
von xachsewag
Schöner Bericht Andreas, genau den gleichen T68 habe ich auch zu Hause. Nur hat die noch die Aufroll Mimik dazu.