Siemens T150 aus der Schweiz
Verfasst: Mo 13. Jan 2025, 15:42
Ich hatte ja vor kurzem nach passenden Steckverbindern zur Messung an einer Siemens T150 gesucht:
viewtopic.php?t=5122
Nachdem die Maschine nun restauriert und funktionsfähig am i-Telex angeschlossen ist, hier ein
kleiner Restaurierungsbericht:
Vorgeschichte:
Im Spätsommer machte mich Thomas aus Affoltern auf ein Angebot von "exotischen" Fernschreibern
in der Schweiz aufmerksam. Da dort u.A. ein T150 mit Wählscheibe (also mutmaßlich TW39 Anschluß)
im "Paket" war, habe ich Thomas sogleich den Auftrag gegeben sich um das "Paket" zu kümmern...
Er hat ein Gebot auf dieser Auktionsplattform abgegeben und war auch "Gewinner" der Auktion.
Als das Geschäft abgewickelt werden sollte, ist der Verkäufer jedoch von dem Angebot zurückgetreten,
da ihm der erzielte Preis anscheinend zu gering war.... ich vermute, dass der Anbieter das System von
Online-Auktionen nicht richtig verstanden hatte....er hätte ja mit einem höheren Startgebot beginnen können...
Thomas blieb jedoch sehr hartnäckig und wollte unbedingt zu seinem Recht kommen.
Da der Preis für diese seltenen Maschinen wirklich sehr niedrig war (egal, ob nun Auktion gewonnen oder nicht...),
habe ich angeboten mit dem Verkäufer direkt einen fairen Preis auszuhandeln, mit dem alle zufrieden sind.
So war es dann auch geschehen.
Erfreulicherweise hatten Thomas und Frau zu diesem Zeitpunkt auch ihre Urlaubsreise nach Skandinavien
geplant und somit erfolgte auch noch eine kurzfristige "frei Haus Lieferung" nach Norddeutschland.
Da Maschinen kamen dann wohlbehalten hier an und im Herbst hatte ich dann mal Zeit mich um den Neuzugang
zu kümmern.
Hier der Anlieferzustand:
Die ganz große Freude wich allerdings bei näherem Hinsehen. Die Maschine war "irgendwie" modifiziert worden.
Zuerst wurden natürlich wieder die "üblichen Verdächtigen" vermut, also Amateurfunker (da auch der Verkäufer
Amateurfunker war), aber einiges sprach dann dagegen:
- die Modifizierung war sehr professionell durchgeführt worden (kann aber durchaus auch bei Funkern sein...)
- die ausgelesene Kennung im Kennungsgeber war nicht Telex-konform, aber auch nicht Amateurfunker
- es war eine Standleitungskarte eingebaut und keine TW39 FSG Karte
Nach einigem Nachdenken kam ich auf die Idee, dass es sich vielleicht um eine Standleitungs Punkt-zu-Punkt
Verbindungsmaschine handelt. T150 wurden gern in Sondernetzen verwendet. Bis auf wenige Ausnahmen,
waren sie nicht in Telex-Netzen verwendet worden. Nur die Deutsche Bundespost hatte sie im eigenen Gebrauch
in größeren Stückzahlen am Telex (Gentex) Netz in Benutzung.
Der Kennungsgeber war mit "egl" programmiert, mehr nicht. Vermutlich war der Vorbesitzer die
Elektrizitäts-Gesellschaft Laufenburg in der Schweiz. Eine Verwendung in der Schweiz war anzunehmen, da sie
einen schweizer Netzstecker besitzt.
Ich vermute, dass sie in der Netzwarte eines Kraftwerks eingesetzt war.
Dann erfolgte der Rückbau der Modifizierungen. Es wurden Verbindungen vom Tastenfeld zur Anschlußleitung
gemacht und auch am ADo8-Anschlußstecker hingen zwei Drähte heraus....
Nummernschalter und AT/ST Tasten waren abgelötet worden. Erfreulicherweise wurde nichts abgekniffen, sodass
mit Hilfe des Servicehandbuchs wieder relativ einfach der Originalzustand hergestellt werden konnte. es folgt Teil 2...
viewtopic.php?t=5122
Nachdem die Maschine nun restauriert und funktionsfähig am i-Telex angeschlossen ist, hier ein
kleiner Restaurierungsbericht:
Vorgeschichte:
Im Spätsommer machte mich Thomas aus Affoltern auf ein Angebot von "exotischen" Fernschreibern
in der Schweiz aufmerksam. Da dort u.A. ein T150 mit Wählscheibe (also mutmaßlich TW39 Anschluß)
im "Paket" war, habe ich Thomas sogleich den Auftrag gegeben sich um das "Paket" zu kümmern...
Er hat ein Gebot auf dieser Auktionsplattform abgegeben und war auch "Gewinner" der Auktion.
Als das Geschäft abgewickelt werden sollte, ist der Verkäufer jedoch von dem Angebot zurückgetreten,
da ihm der erzielte Preis anscheinend zu gering war.... ich vermute, dass der Anbieter das System von
Online-Auktionen nicht richtig verstanden hatte....er hätte ja mit einem höheren Startgebot beginnen können...
Thomas blieb jedoch sehr hartnäckig und wollte unbedingt zu seinem Recht kommen.
Da der Preis für diese seltenen Maschinen wirklich sehr niedrig war (egal, ob nun Auktion gewonnen oder nicht...),
habe ich angeboten mit dem Verkäufer direkt einen fairen Preis auszuhandeln, mit dem alle zufrieden sind.
So war es dann auch geschehen.
Erfreulicherweise hatten Thomas und Frau zu diesem Zeitpunkt auch ihre Urlaubsreise nach Skandinavien
geplant und somit erfolgte auch noch eine kurzfristige "frei Haus Lieferung" nach Norddeutschland.
Da Maschinen kamen dann wohlbehalten hier an und im Herbst hatte ich dann mal Zeit mich um den Neuzugang
zu kümmern.
Hier der Anlieferzustand:
Die ganz große Freude wich allerdings bei näherem Hinsehen. Die Maschine war "irgendwie" modifiziert worden.
Zuerst wurden natürlich wieder die "üblichen Verdächtigen" vermut, also Amateurfunker (da auch der Verkäufer
Amateurfunker war), aber einiges sprach dann dagegen:
- die Modifizierung war sehr professionell durchgeführt worden (kann aber durchaus auch bei Funkern sein...)
- die ausgelesene Kennung im Kennungsgeber war nicht Telex-konform, aber auch nicht Amateurfunker
- es war eine Standleitungskarte eingebaut und keine TW39 FSG Karte
Nach einigem Nachdenken kam ich auf die Idee, dass es sich vielleicht um eine Standleitungs Punkt-zu-Punkt
Verbindungsmaschine handelt. T150 wurden gern in Sondernetzen verwendet. Bis auf wenige Ausnahmen,
waren sie nicht in Telex-Netzen verwendet worden. Nur die Deutsche Bundespost hatte sie im eigenen Gebrauch
in größeren Stückzahlen am Telex (Gentex) Netz in Benutzung.
Der Kennungsgeber war mit "egl" programmiert, mehr nicht. Vermutlich war der Vorbesitzer die
Elektrizitäts-Gesellschaft Laufenburg in der Schweiz. Eine Verwendung in der Schweiz war anzunehmen, da sie
einen schweizer Netzstecker besitzt.
Ich vermute, dass sie in der Netzwarte eines Kraftwerks eingesetzt war.
Dann erfolgte der Rückbau der Modifizierungen. Es wurden Verbindungen vom Tastenfeld zur Anschlußleitung
gemacht und auch am ADo8-Anschlußstecker hingen zwei Drähte heraus....
Nummernschalter und AT/ST Tasten waren abgelötet worden. Erfreulicherweise wurde nichts abgekniffen, sodass
mit Hilfe des Servicehandbuchs wieder relativ einfach der Originalzustand hergestellt werden konnte. es folgt Teil 2...