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Modem 2400

Verfasst: Do 9. Apr 2020, 18:13
von dc8qk
Hallo zusammen!
Das ist sicherlich nix für Fernschreiber?
Gruß
Karl-Heinz
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Re: Modem 2400

Verfasst: Do 9. Apr 2020, 21:13
von DZ1AZ
Hallo Karl-Heinz,
habe ich zwar noch nie so gesehen, sieht aber interessant aus.
Vor allem sehr gut erhalten.

Re: Modem 2400

Verfasst: Fr 10. Apr 2020, 08:37
von dc8qk
Danke, haben 40 Jahre trocken auf dem Boden gestanden (6 Stück), nur leider ist ein Kabel von 2 Kabeln klebrig geworden, immer das mit dem ADo-8 Stecker.
Ich habe noch leinen Becherkondensator auslesen können, wegen Baujahr. Sollte aber um 1970/71 sein.
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Re: Modem 2400

Verfasst: So 12. Apr 2020, 10:29
von dk9rg
Hallo Karl-Heinz,
richtig vermutet, das ist nichts für die Fernschreiberei. Es handelt sich um eines der ersten Modems der Fa. Siemens zur digitalen Datenübertragung (max. 2400 bit/s) auf festgeschalteten Fernsprechstromwegen (so hieß das damals), die Geräte konnte man von der DBP anmieten. Man musste da noch mit Schaltern die Laufzeit- und Amplitudenentzerrung einstellen. Die Geräte wurden Ende der 70er Jahre obsolet, da amerikanische Hersteller wie z.B. Codex damals schon TTL-Gräber mit automatischer Amplituden- und Laufzeitentzerrung und doppelt so hoher Geschwindigkeit auf den Markt brachten (zum Leidwesen der DBP).
Sicherlich bedeutende Zeitzeugen, aber nicht mehr betreibbar.
Gruß
Günter

Re: Modem 2400

Verfasst: So 12. Apr 2020, 18:11
von dc8qk
Hallo Günter!
Danke für die Erklärung also im Volksmund Standleitung zur Flugsicherung. Auf einem Stecker ist noch der Aufkleber Euro 1. Eurocontrol?
Frohe Ostern
Karl-Heinz
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Februar 1970

Re: Modem 2400

Verfasst: Mo 13. Apr 2020, 10:04
von dk9rg
Hallo Karl-Heinz,
die Vergangenheit holt einen doch immer wieder ein. Wenn auf einem der ADo 8-Stecker EURO1 steht, dann war es vermutlich eines von 3 Modems zur Radardatenübertragung von (vermutlich) der GRS-Anlage Deister (der Bundesanstalt für Flugsicherung) zur Eurocontrol-Zentrale Maastricht, die bereits damals für den oberen Luftraum im Norden der Bundesrepublik zuständig war. Man benötigte damals als Netto-Datenrate (bei gutem Wetter, ohne Angels) ca. 3600 bit/s, was auch aus Redundanzgründen den Einsatz von 3 Modems á 2400 bit/s erforderte. Die Geräte wurden ab Ende 70/Anfang 80 durch die weitaus zuverlässigeren Typen Codex 4800 bzw. Racal-Milgo MPS48 ersetzt. Die BFS war übrigens nach meinem Kenntnisstand die einzige Behörde, die auf Grund einer Ausnahmegenehmigung eigene Datenübertragungs- und Meßeinrichtungen sowie Richtfunk-Anlagen am Netz der DBP betreiben durfte.
Noch schöne (Rest-) Ostern.
Gruß
Günter

Re: Modem 2400

Verfasst: Mo 13. Apr 2020, 10:25
von dc8qk
Hallo Günter,
ja das passt alles ganz gut. Irgendwo aus dem Oldenburger Land oder Bremen bekam ich 1882 meine T100S von einem Flugplatz wurde mir gesagt. Damit das alles klappen konnte wurde daraus ein Paket geschnürt aus Fernschreiber und Modems.
Gruß
Karl-Heinz

Re: Modem 2400

Verfasst: Mo 13. Apr 2020, 22:04
von DZ1AZ
Hallo Günther und Karl-Heinz,

da sieht man mal, wie schön sich Puzzleteile zusammensetzen lassen.
Was für tolle Geschichten. Diese Geräte könnten uns wahrlich viel erzählen.
Schade nur, das man sie nicht noch für irgendetwas verwenden kann.
Gruß Andre´

Re: Modem 2400

Verfasst: Di 14. Apr 2020, 09:35
von dc8qk
Hallo Andre´
Doch schöne Gehäuse, massenhaft Euro-Karten/Platinen, ADo8 Stecker und Buchsen...
Gruß
Karl-Heinz
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Re: Modem 2400

Verfasst: Di 14. Apr 2020, 09:47
von DF3OE
Das Teil gehört ins "Modem Museum" :)