Neu aus Köln
Verfasst: Di 24. Okt 2017, 15:17
Neu aus Köln
Vergangene Woche erhielt ich einen Anruf, nachdem der nette Mann sich vorgestellt hatte fragte ob ich derjenige bin der ein Video über die Fernschreibzentrale der Deutschen Welle 1975 bei YouTube eingestellt hätte, ich bejahte und er machte darauf aufmerksam dass es ein Forum gibt in dem sich Leute treffen die Interesse an Telex haben. Ich war total erstaunt. Telex ist doch gestorben, meinte ich. Er gab mir die Internetadresse und schon habe ich mich angemeldet, habe schon ein einige Male diese Seite besucht, muss allerdings sagen dass ich keinen Fernschreiber habe und auch sonst keine Möglichkeit sehe mich aktiv zu beteiligen.
Ich war 33 Jahre bei der Deutschen Welle als Fernschreiber beschäftigt.
Im Jahr 2013 veröffentlichte die DW in einem Jubiläumsheft einen 2 seitigen Beitrag über meine Tätigkeit
Anbei ein Foto, leider konnte ich die beiden Seiten nicht gut scannen, den Text habe ich abgeschrieben damit man alles lesen kann.
2013
„Tickern“ für die Welt
„Mein Arbeitsplatz als Lebensraum“
In der Kölner Brüderstraße begann am 1. Oktober 1962 mein Le-
Ben bei der DW – als Fernschreiber. Die erforderliche Ausbildung
Hatte ich zuvor bei der Bundeswehr absolviert – zunächst als Funker
dann als Fernschreiber. Voraussetzungen für diese Aufgabe: schnelles
Blindschreiben nach dem Zehnfinger-System und Lochstreifenlesen.
Beides brachte ich mit.
Wir arbeiteten bei der DW im Schichtdienst. Früh, spät und nachts.
Anfangs teilten wir uns die Schichten mit sechs, später mit elf
Kolleginnen und Kollegen. In der Bonner Straße im Kölner Süden
richtete die DW bald eine zweite Fernschreibstelle ein, die
ausschließlich für die Abteilung Monitordienst im Einsatz war.
Hier ging es nur um englische Texte, die wir im Handumdrehen
eingaben.
Beim Bezug des Hochhauses am Kölner Raderberg fusionierten
unsere zwei Fernschreibstellen: 15 Kolleginnen und Kollegen
beschäftigten sich nun mit dem Schnellschreiben. Verteilen und Ab-
setzen wichtiger und eiliger Mitteilungen. Da jedes Fernschreiben
dringend war, standen auch wir stets unter Zeitdruck. Die Arbeit hat
mir trotzdem Freude gemacht, das Betriebsklima war sehr gut.
1995 bin ich nach 33 Jahren bei der DW in den Vorruhesand
gegangen. Das Ende des Fernschreibbetriebs habe ich nicht mehr
mitbekommen, doch war schon absehbar dass sich das Faxen mehr
und mehr durchsetzen soll. Das Fernmeldewesen hat mich immer
fasziniert – das weltweite Kommunizieren war und ist spannend.
Und jetzt im Ruhestand? Internet, E-Mails, Facebook, Youtube –
das ist meine Welt!
Übrigens: ich habe meine Frau via Fernschreiber kennen ge-
lernt. Sie war auf dem Telegrafenamt Köln beschäftigt und hat
Telegramme aufgenommen, die ich eingegeben habe. In diesem
Jahr sind wir 50 Jahre verheiratet. Die Welt kann so klein und so
schön sein.
Vergangene Woche erhielt ich einen Anruf, nachdem der nette Mann sich vorgestellt hatte fragte ob ich derjenige bin der ein Video über die Fernschreibzentrale der Deutschen Welle 1975 bei YouTube eingestellt hätte, ich bejahte und er machte darauf aufmerksam dass es ein Forum gibt in dem sich Leute treffen die Interesse an Telex haben. Ich war total erstaunt. Telex ist doch gestorben, meinte ich. Er gab mir die Internetadresse und schon habe ich mich angemeldet, habe schon ein einige Male diese Seite besucht, muss allerdings sagen dass ich keinen Fernschreiber habe und auch sonst keine Möglichkeit sehe mich aktiv zu beteiligen.
Ich war 33 Jahre bei der Deutschen Welle als Fernschreiber beschäftigt.
Im Jahr 2013 veröffentlichte die DW in einem Jubiläumsheft einen 2 seitigen Beitrag über meine Tätigkeit
Anbei ein Foto, leider konnte ich die beiden Seiten nicht gut scannen, den Text habe ich abgeschrieben damit man alles lesen kann.
2013
„Tickern“ für die Welt
„Mein Arbeitsplatz als Lebensraum“
In der Kölner Brüderstraße begann am 1. Oktober 1962 mein Le-
Ben bei der DW – als Fernschreiber. Die erforderliche Ausbildung
Hatte ich zuvor bei der Bundeswehr absolviert – zunächst als Funker
dann als Fernschreiber. Voraussetzungen für diese Aufgabe: schnelles
Blindschreiben nach dem Zehnfinger-System und Lochstreifenlesen.
Beides brachte ich mit.
Wir arbeiteten bei der DW im Schichtdienst. Früh, spät und nachts.
Anfangs teilten wir uns die Schichten mit sechs, später mit elf
Kolleginnen und Kollegen. In der Bonner Straße im Kölner Süden
richtete die DW bald eine zweite Fernschreibstelle ein, die
ausschließlich für die Abteilung Monitordienst im Einsatz war.
Hier ging es nur um englische Texte, die wir im Handumdrehen
eingaben.
Beim Bezug des Hochhauses am Kölner Raderberg fusionierten
unsere zwei Fernschreibstellen: 15 Kolleginnen und Kollegen
beschäftigten sich nun mit dem Schnellschreiben. Verteilen und Ab-
setzen wichtiger und eiliger Mitteilungen. Da jedes Fernschreiben
dringend war, standen auch wir stets unter Zeitdruck. Die Arbeit hat
mir trotzdem Freude gemacht, das Betriebsklima war sehr gut.
1995 bin ich nach 33 Jahren bei der DW in den Vorruhesand
gegangen. Das Ende des Fernschreibbetriebs habe ich nicht mehr
mitbekommen, doch war schon absehbar dass sich das Faxen mehr
und mehr durchsetzen soll. Das Fernmeldewesen hat mich immer
fasziniert – das weltweite Kommunizieren war und ist spannend.
Und jetzt im Ruhestand? Internet, E-Mails, Facebook, Youtube –
das ist meine Welt!
Übrigens: ich habe meine Frau via Fernschreiber kennen ge-
lernt. Sie war auf dem Telegrafenamt Köln beschäftigt und hat
Telegramme aufgenommen, die ich eingegeben habe. In diesem
Jahr sind wir 50 Jahre verheiratet. Die Welt kann so klein und so
schön sein.