LO2001 Wagentransport geht nicht

[ProgBernie]

Also wenn das halbwegs bezahlbar wird mit dem Transportriemen, bin ich dabei. Den Karusselantrieb habe ich mir noch gar nicht angesehen, ich dachte das wird durch die Hauptwelle und ein Schraubenradpaar angetrieben?
Immerhin ist der Zahnriemen für den "Wagen"transport bei mir in gutem Zustand, der ist durch die Nocken schon ziemlich speziell.

Der Hauptantriebsriemen sollte mit 10-T5-420 84 Zähnen richtig sein, ich habe ebenfalls bei meinem 84 Zähne gezählt und T5 sollte passen. Den Stanzerantrieb habe ich auch zu 35 Zähnen interpoliert, es fehlen hier schon etliche. Und tatsächlich ist ein T5 mit 35 Zähnen keine Standardabmessung. Ein XL mit 2"-Teilung hat bei 8 auf den Riemenscheiben aufliegenden Zähnen eine Abweichung von 0.64mm zum T5. Eine Rechnung zeigt, daß bei Riemenscheiben mit 16 Zähnen sich ein Achsabstand von 53mm beim T5-185 ergibt, bei einem T5-175 wären es 48mm Achsabstand, das könnte im Lo2001 schätzungsweise hinkommen.

[Andreasankl]

Hallo Bernd,
Du hast recht, das Typenkarussell selbst wird durch Zahnräder angetrieben.
Mit dem Transportriemen ist gemeint der Vor- und Rücklauf für das Typenkarussell.

[ProgBernie]

Hallo Bernd,
Du hast recht, das Typenkarussell selbst wird durch Zahnräder angetrieben.
Mit dem Transportriemen ist gemeint der Vor- und Rücklauf für das Typenkarussell.

Ok, dann sind alle Verwirrungen bei mir beseitigt. Ich habe schon von allen Seiten unter das Typenkarussel geguckt, ob da noch ein ZR versteckt ist.
Wenn der Transportriemen ansonsten (Teilung, Breite, Zahnform, Länge) Standard ist, könnte man ggf. die Nocken als Anbauteile entwickeln, die sind im Normalbetrieb ja nicht auf den Riemenscheiben aufliegend.

Ich habe mich jetzt entschlossen den Rest doch schon auseinanderzunehemn, vielleicht am Wochenende.

Hier noch ein paar Fotos von gestern abend.

https://photos.app.goo.gl/KwwZP3bQxNy3pG4z5

Vor einer Woche habe ich schon einen der Befestigungsbolzen der Papierführung bei der Wiedermontage "abgerissen", leichtes Anschrauben mit dem Mörderwerkzeug (siehe letztes Bild) hat gereicht, der war irgendwie schon geschwächt. Werde ich wohl plan fräsen, bohren, Gewinde scheiden und dann mittels Zylinderschraube ersetzen.
Die Riemenscheiben für den Stanzerantrieb haben wohl jeweils 17 Zähne, wenn ich mich an Hand des Bildes nicht verzählt habe.

[ProgBernie]

Die Riemenscheiben für den Stanzerantrieb haben wohl jeweils 17 Zähne, wenn ich mich an Hand des Bildes nicht verzählt habe.

Ich komme bei nochmaligem zählen und logischer Denkweise auf 18 Zähne, denn die "Speichen" sind symmetrisch (12 Stück) und rechts sind 9 Zähne, die (fast) senkrechten Speichen gehen jeweils durch das "Tal", demnach müssten links dann auch noch einmal 9 Zähne sein, also 18 gesamt.

[JKde]

... Wenn der Transportriemen ansonsten (Teilung, Breite, Zahnform, Länge) Standard ist, könnte man ggf. die Nocken als Anbauteile entwickeln, die sind im Normalbetrieb ja nicht auf den Riemenscheiben aufliegend.

Hallo Bernd,
das Thema hatte ich auch schon mal mit Werner: Man kann mit einem Riemen als Meterware (eBay) zusammenbauen (lose Enden werden durch Wagentransport gehalten) und die Nocken als 3D-Druck-Teil mit 2 Schrauben am Riemen befestigen.

[ProgBernie]

So, ich kann bestätigen daß der Lochstanzer mit einem zölligen Riemen angetrieben wird. Das ist ein 70-XL-037 35 Zähne. Der passt wie angegossen auf die Riemenscheibe:

20190621_181236.jpg

[ProgBernie]

Weiter geht es heute mit den Reparaturversuchen. Zunächst habe ich das Typenkarussel ausgebaut, dann den Wagenantrieb sowie die Rücklauffeder. Die Rücklauffeder habe ich dann etwas entspannt. Den Wagenantrieb mit der Kupplung habe ich demontiert, alles gesäubert und die Kupplungsscheibe umgedreht. Die Scheibe die dem Reibbelag zugewandt war, ist spiegelglatt poliert. Die andere Seite ist rauh. Alles wieder zusammengebaut und getestet: Enttäuschung: Der Antrieb geht keineswegs besser, obwohl der Wagenrücklauf jetzt schon sehr sachte erfolgt. Ich werde das ganze erneut demontieren, noch einmal den Reibbelag säubern und schauen was man da noch machen kann. Ggf. teste ich beide Seiten der Kupplungsscheibe nochmal. Ausserdem werde ich auch die Bestromung inkl. der Übererregung testen, bei Dauerbestromung transportiert der Wagen recht zuverlässig.

Das zeitweise Geklingel aus dem Typenkarussel habe ich als schwergängige Farbbandkassette identifiziert, sobald das Geklingel anfängt transportiert auch das Farbband langsamer.

Ausgebauter Wagenantrieb:

20190622_172720.jpg

Hauptwellenantrieb rechts:

20190622_172731.jpg

Demontage Antrieb:

20190622_173500.jpg

Demontage Antrieb:

20190622_173558.jpg

Kupplungssscheibe und Reibbelag in der Riemenscheibe:

20190622_173750.jpg

Polierte Seite innen:

20190622_173759.jpg

[Andreasankl]

Ein kleiner Bericht von der Reparatur eines LO2000 im letzten Jahr.

Drucker Lo2000.pdf

[Andreasankl]

So, ich kann bestätigen daß der Lochstanzer mit einem zölligen Riemen angetrieben wird. Das ist ein 70-XL-037 35 Zähne. Der passt wie angegossen auf die Riemenscheibe:

20190621_181236.jpg

habe jetzt auch die neuen Zahnriemen bekommen und kann die Aussage von Bernd bestätigen.
Der Stanzer funktioniert einwandfrei.
Bernd, Du hast geschrieben dass der Stanzer bei Dir WR und ZL nicht stanzt.
Ist das auch der Fall bei der kombinierten WRZL Taste?

[Andreasankl]

Ich möchte einmal das Thema Wagentransport LO2000 wieder aufgreifen.
Letztes Jahr habe ich einen LO2001 bekommen, bei dem die Getriebekupplung
auch nicht funktionierte, dazu aber später.
Zuerst wurde der Netzfilter entfernt. Als nächstes machte die Tastatur Probleme.
Etliche Zeichen wurden nicht gedruckt. Dazu habe ich die Tastenelemente aus-
gebaut und es stellte sich heraus das beim Drücken der Taste die Lochblende
nicht umschaltete. Das lag zum Teil an Verschmutzungen in den Elementen
und die Schnappfedern schalteten nicht um. Danach funktionierte die Tastatur
aber immer noch nicht. Als nächstes habe ich die Sende- und Empfangsdioden
überprüft, daran lag es nicht. Also blieb nur noch die Senderplatine übrig,
nach dem Wechsel funktionierte die Tastatur.
Jetzt zur Getriebekupplung, sie funktionierte 3 mal, die Zeile wurde vom Anfang
bis zum Ende gedruckt, danach wurde es schlechter und zum Schluss ging sie
überhaupt nicht mehr.
Ich habe dann die Getriebekupplung ausgebaut und zerlegt. Dabei viel mir auf
das sich auf dem Kupplungsbelag leichter Flugrost befand. Vom Kupplungsbelag
war kein Abrieb zu sehen. Meine Vermutung warum die Kupplung an Anfang ging
ist,das sich Kondensfeuchtigkeit an der Ankerplatte gesammelt hat und im Laufe der
Standzeit hat sich Rost darauf gebildet. Dadurch griff die Kupplung bis der Rost
abgeschliffen war.
Meine nächste Idee war die magnetische Kraft (AW) der Magnetspule zu erhöhen.
Da die Wickeldaten auf der Spule nicht gedruckt sind, habe ich die Spule abgewickelt.
Hier die Spulendaten:
18 Ohm, 572 Windungen, 0,25 Kupferlackdrahtstärke
Das ergibt bei 20 Volt 635 AW. Durch dickeren oder dünneren Kupferdraht wollt ich
die AW erhöhen. Das funktionierte aber nicht, entweder war der Widerstand zu groß
oder der Strom zu groß, des weiteren ist Bauartbedingt die Spulengröße nicht zu verändern.
Als nächstes habe ich mir den Kupplungsbelag vorgenommen.
Im Internet wird das Anschleifen bei rutschenden Kupplungen empfohlen, das hat
aber nichts gebracht. Des weiteren können Kupplungen altern, dies kann durch
Feuchtigkeit oder Ausdünstung von Klebstoffen des Belags passieren, habe ich
irgend wo gelesen. Also habe ich einen neuen Kupplungsbelag eingebaut. Den
gibt es unter der Bezeichnung Bremsband als Meterware. Ferner braucht man noch
einen Spezialkleber, ich habe dazu Loctite EA9492 benutzt.
Der erste Versuch war sehr ernüchternd, bei einem Abstand zwischen Ankerplatte
und Ankerkern von 0,5mm passierte gar nichts, es war nur ein leichtes Ruckeln
der Ankerplatte spürbar. So wurde durch Abschleifen des Kupplungsbelags der
Abstand verringert und es war fühlbar das die Kraft der Ankerplatte stärker wurde.
Dabei immer wieder die Kupplung aus- und einbauen sowie den Belag einschleifen.
Wie oft ich die Kupplung ein- und ausgebaut habe weiß ich nicht.
Bei einem Abstand von 0,2mm wurde das Typenkarussell zeitweise schon bewegt.
Bei einem Abstand von < 0,1mm zog die Kupplung richtig.
Bei dem Abschleifen des Kupplungsbelags ist darauf zu achten, das plan abgeschliffen
wird damit die gesamte Fläche auf der Ankerplatte liegt.
Des weiteren habe ich die Kraft der Rückstellfeder etwas verringert, das Typenkarussell
schlug so heftig gegen das Gehäuse das die Maschine auf dem Tisch tanzte.
Zum Testen habe ich die i-telexanleitung von Franks Wetterservice benutzt.
Dabei fiel mir auf, das immer an der gleichen Stelle das „n“ überdruckt wurde und das
nur 1 bis 2 mal pro Anleitung bei 50 Bd. Im Lokalmodus Lochstreifen mit 100 Bd trat
kein Fehler auf. Das könnte etwas mit der Elektronik zu tun haben.
Mein Fazit zu der Getriebekupplung ist folgender: Die Kupplung ist unterdimensioniert.
Magnetspule und Kupplungsfläche sind zu gering.
Deshalb bin ich am überlegen und auch schon konstruieren, die Kupplung
durch einen Schrittmotor ähnlich dem T1000 zu ersetzen.
Aber das soll ein neues Thema werden.