T37h neu in Georgsmarienhütte

[roliw]

Die Erfahrung, dass der Glanz beim Auffrischen von Bakelitgehäusen mit Ballistol
bei dessen Austrocknen ebenso austrocknet habe ich ebenfalls gemacht. Der Glanz
verschwindet spurlos. Ich nehme an, dass die Wirkung beim Einnehmen ebenso
spurlos verschwindet und das Mittel eher harm- und wirkungslos ist. An einer
Waffe habe ich das aber mangels Besitz nicht ausprobieren können

[detlef]

Also in den Bereich von "Snake-Oil" würde ich Ballistol jetzt nicht gleich rücken.

Aber ich hätte schon bedenken, dass ein so sanftes Mittel nicht aggressiv genug ist, um wirklich hartnäckige Verharzungen zu lösen.
Und der dauerhaften Wirkung würde ich nicht trauen, wenn das Zeug verdunstet.

Also schon was möglichst Aggressives zum Reinigen, das aber die Materialen im Fernschreiber nicht angreift. Und dann ein richtiges Öl zum dauerhaften Schmieren. Von Allzweckmitteln halte nicht so viel.

[duddsig]

Ich hatte auch mal ne Pulle von dem sauteuren Zeuch gekauft. Auch zur Backelitpflege benutzt, weil man das irgendwo lesen konnte. Auch bei mir hat das nicht lange gehalten. Bin dann dazu übergegangen für meine schwarzen Telefone Poliboy dunkel zu nehmen. Verfliegt zwar auch, aber da ist wohl noch ne kleine Wachskomponente mit drin. Das Ballistol nehme ich aber trotzdem zum Reinigen mit dem Lappen. Das löst eigentlich Beläge ganz gut. Zum schmieren würde ich das definitiv nicht benutzen, da kommt bei mir auch Sprühöl88 zum Einsatz. Mit dem Sprühöl88 habe ich auch meine Hauptuhren, Projektorn, Wähler und halt die Fernschreiber behandelt.

[jan02]

Ich habe bisher immer ein Feinmechaniköl für die Fernschreiber genutzt, das auch irgendwo hier im Forum empfohlen würde. Aber ich denke, dass das Sprühöl 88 sicherlich eine Investition wert wär, da ich damit bestimmt auch gut am Auto Gasgestänge, Scheibenwischer und Radioantenne ölen könnte. Bisher immer mit Ballistol, aber man muss alle paar Monate eben nachölen.

Hier das habe ich, aber im Kännchen: https://www.fessmann-hecker.de/produkte/oel/
Für den T100S war das eigentlich immer gut.

[detlef]

Beim T37 Standgehäuse sieht das so aus, als würde der LS-Sender vor dem FSG eingeschleift, also in die Leitung zur Vermittlung.
Da sitzt nämlich die Dose für den LS-Sender direkt neben der Dose für's FSG.

Das ist natürlich völliger Quatsch, was ich da geschrieben hatte. Ich habe mir jetzt die ausgebaute Walzendosenverdrahtung aus einem T37-Standgehäuse mal näher angeschaut und endlich verstanden. Die ganze Verdrahtung gehört hinter das FSG. Der Walzenstecker, von dem ich dachte, dass der in die Dose zu Vermittlungsstelle gehöhrt, wird stattdessen ins FSG gesteckt.
Nachdem ich das dann verstanden hattee, habe ich in den T37 Unterlagen auch die passende Verdrahtung gefunden und alles war plötzlich logisch und passte zusammen.
Beim nächsten Helfertermin im Technikum29 werden ich dann mal die Verschaltung des T37 korrigieren und mein selbstgebauten Verteilerbrettchen wird dann wohl gar nicht mehr gebraucht.

[jan02]

Heute habe ich mich mal etwas weiter mit der Machine beschäftigt. Nach ersten Reinigungsarbeiten an Gehäuse und Tastatur habe ich mir den Bereich der Anschlüsse mal genauer angesehen. Ich habe festgestellt, dass anscheinend Maschine und LS-Sender in Reihe verdrahtet wurden (siehe Bild Anschlussklemme).

Anschlussklemmen.jpg

Dort kann man die braunen Kabel sehen. Eines ist mit einer Ader an der Anschlussleiste verschraubt. Die andere Ader ist mit einer Ader des anderen Kabels verbunden. Die andere Ader des anderen Kabels ist mit einem dünnen Draht verlötet, der nicht zuordbar aus der Maschine kommt (Unter der Anschlussleiste). Eventuell eine der Adern, die hinter der Anschlussleiste verschwinden.
Original FS-Kabel waren ja 4-adrig. Weiß jemand wie die 4 Adern anzuschließen sind. Folgender Ausschnitt ist sicherlich hilfreich. Leider werde ich da nicht ganz schlau raus.

20230518_160426.jpg

Also grün und rot scheinen an der Anschlussleiste angelötet sein. Gelb und Braun verschwinden dahinter. Rot und Grün kommen wohl vom Empfangsmagneten. Leider sind die Farben nicht all zu gut zu erkennen.

Ich würde dann nämlich gerne morgen im Baumarkt ein neues 4-adriges FS-Kabel besorgen. Ich hoffe es gibt da was, was man nehmen kann oder gibt es da Geheimtipps für guten Ersatz? Und auch ein neues Netzkabel muss ich besorgen, da dieses doch sehr brüchig klingt.
Außerdem ist mir da noch aufgefallen, dass an den Netzanschluss noch 2 weiße Kabel angeschraubt sind, die zu folgendem Teil (vermutlich ein Trafo) führen. Kann jemand sagen, wofür das ist und ob das so mit der Verdrahtung normal ist? Das Ding sitzt hinten rechts auf dem Fernschreiber.

20230518_160501.jpg

[MKS]

Ich würde dann nämlich gerne morgen im Baumarkt ein neues 4-adriges FS-Kabel besorgen. Ich hoffe es gibt da was, was man nehmen kann oder gibt es da Geheimtipps für guten Ersatz?

Im Baumarkt könnte es 4adriges Kabel (4x0,75) für Rolladenmotoren geben. Es hat allerdings das falsche Farbschema, was von außen nicht nicht erkennbar ist.
Für eine originalgetreue Restauration gibt es das passende Kabel, aber wie ich finde sehr teuer bei:
https://www.voelkner.de/products/428946 ... rware.html

[jan02]

Ich habe heute mal den gesamten Block der Anschlussklemme ausgebaut.
Dabei konnte ich einiges vermuten. Das habe ich in diesem Bild mal vermerkt:

Anschlussbrett Stromlauf Bemerkungen.jpg

An sich ganz einfach wieder zurückzusetzen, aber was mir gerade Kopfzerbrechen bereitet ist dies undefinierte Kabel, das hinten in der Maschine verschwindet. Weiß jemand wofür das ist? Es scheint im Stromkreis auch in Reihe geschaltet zu sein.
Kann man das sonst wohl einfach weglassen?

Heute habe ich im Baumarkt ein neues Netzkabel 1mm² gekauft. Und im Elektronik-Fachgeschäft gab es Buskabel 6 poolig, das meines Erachtens ganz gut passt. (6x 0,14)

[WolfgangH]

Hallo Jan-Frederik,

danke für das Detailbild vom Klemmbrett. Auf den Klemmen 1, 2, 3, 4 sind normalerweise die Anschlüsse des Empfangsmagneten angeschlossen. Dieser besteht beim T37 noch aus 2 Spulen die in der Regel in Serie geschaltet sind, daher die Brücke zwischen 2 und 3. Leider habe ich keine Bilder von meinem T37 aber beim T38a sieht es sehr ähnlich aus. Es gibt verschiedene Schaltpläne, die sich nur geringfügig unterscheiden, vielleicht stöberst Du einmal die Serviceanleitungen der verschiedenen Modelle durch.
Die unbekannte Leitung soll Dir keine Kopfzerbrechen bereiten, ich vermute, daß die dann zum Sendekontakt führt.

Auf dem 2. Bild Deines letzten Beitrags sehe ich nichts ungewöhnliches. Einerseits hast Du die den Filter für die Sendekontakte (E1, E2, A1, A2) und Kondensatoren für die Drehzahlregelung. Unklar ist mir nur die Funktion des 2,7k-Widerstand und der Drossel an den weissen Leitungen. Diese sind nachträglich dazu gekommen. Alles andere sieht recht unverbastelt aus.

Zum Testen kannst Du das Buskabel sicher verwenden, aber 0,14 mm2 ist halt schon sehr dünn. (Es ist halt mechanisch nicht sehr stabil). Original ist wohl ein 4 x 0,75 mm2 verbaut. Ich weiß aber nicht, wo man das bekommt. Am besten paßt wohl noch das schon empfohlene flexible 4 x 0,5 mm2 von Kabeltronik, das allerdings recht teuer ist. Wenn man auf die Aderfarben keinen Wert legt, kann man auch ein 4 x 0,75 Gummikabel aus dem Baumarkt nehmen. Ein saubere Beschriftung der Leitungen ist dann aber sehr zu empfehlen!

[WolfgangH]

Nachtrag zum 2,7k-Widerstand und der Drossel:
Ich habe da eine Vermutung: Damit wurde die Drehzahl des Motors angepaßt, was zu einer AFU-Maschine passen würde.

Bitte schaue Dir einmal die Widerstände W1 an, mir scheint, daß da gelötet bzw. Bücken entfernt wurden. Ich kann es aber auf den Fotos nicht so gut erkennen. Zur Orientierung habe ich einmal einen Schaltplan eingefügt. Ob das genau der richtige ist, kann ich allerdings nicht sagen.