Auch ein T68 d I

[roliw]

Liebe Fernschreiberfreunde

Nach 1'500 km Autofahrt durch unser nördliches Nachbarland konnte ich es heute
morgen früh um 3:00 nicht lassen, den mittags am Vortage erstandenen T68d I
sorgfältig ans Stromnetz anzuschliessen und in Betrieb zu nehmen.

Bei uns hier heisst das: 'er läuft wie ein Örgeli'. Da eines unser nationalen
Musikinstrumente die Handorgel ist (nicht die ganz grosse, die kleine, die
beim Zusammendrücken und Auseinanderziehen unterschiedliche Töne
produziert (wechseltönig)) und als solche einfach 'zu laufen hat' wird dieses
Synonym hier gerne für eine perfekt funktionierende Einrichtung verwendet.
...und wie in der Schweiz so üblich, natürlich in der Verniedlichungsform.

Ich nehme an, dieser T68 war ehemals ebenfalls eine reine Telegrafenmaschine.
Gerne höre ich die Bewertung von euch Spezialisten.

Die Maschine sieht aus wie geschleckt, auch innen. Die Kennung lautet:

DE FA WESEL D

Die Unterseite habe ich mir noch nicht zu Gemüte geführt. Da die Maschine
aber offenbar einem ehemaligen FA gehört hat nehme ich an, dass sie
elektrisch soweit in Ordnung ist (die berühmten Kondensatoren), werde das
aber noch überprüfen.

Ich habe im Sinn die Maschine in der nächsten Zeit als separaten Telex
bei uns anzuschliessen.

Hier habe ich einige Bilder:

IMG_1406.JPG

IMG_1407.JPG

IMG_1408.JPG

[roliw]

Jetzt habe ich mir einen Riesenschnitzer elaubt: mit FA ist natürlich OM gemeint

[DF3OE]

Hallo Roland,

ja schönes Maschinchen. Die Maschine wurde höchstwahrscheinlich als "Fernschreib-Prüfhörer"
im Fernmeldeamt Wesel eingesetzt. "Weniger" Fernschreiber geht eigentlich kaum. Leider
auch kein Zeichenzähler eingebaut. Deshalb würde ich einen Einsatz, zumindest als Sendemaschine,
nicht empfehlen.
Solche Maschinen standen meist auf kleinen Rollwägelchen, um sie zum entsprechenden
Wählergestell im Amt zu fahren und um dann damit in die Leitung "reinzuhören".

[roliw]

Hallo Henning

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Nicht, dass ich das vermutet hätte, ich kenne den T68 lediglich
noch als Armeeversion. Aber als Empfangsmaschine tut er's wirklich noch.

Darf ich dich in diesem Zusammenhang fragen, ob du noch allenfalls Zubehör wie Farbröllchen und
Papierstreifen am Lager hast und verkaufst?

[DF3OE]

Darf ich dich in diesem Zusammenhang fragen, ob du noch allenfalls Zubehör wie Farbröllchen und
Papierstreifen am Lager hast und verkaufst?

Beides auf Lager
Schick mir mal ein Telex mit deinem Bedarf an die 55571.

[ReinholdKoch]

Hallo Roland,

ja schönes Maschinchen. Die Maschine wurde höchstwahrscheinlich als "Fernschreib-Prüfhörer"
im Fernmeldeamt Wesel eingesetzt. "Weniger" Fernschreiber geht eigentlich kaum. Leider
auch kein Zeichenzähler eingebaut. Deshalb würde ich einen Einsatz, zumindest als Sendemaschine,
nicht empfehlen.

@Henning: Kannst Du denn von außen erkennen, dass der Zeichenzähler hier nicht eingebaut ist?
Zumindest das berühmt berüchtigte „Hebelchen/Taste“ zur Ein- und Ausschaltung ist hier nicht zu sehen

[DF3OE]

Ja, kann man erkennen. Im rechten Bereich wäre die Zeilenendlampe eingebaut, wenn die Maschine einen Zeichenzähler hätte.

[robgasser]

Hallo Roland
Interessanter Bericht. Bei uns im Teleponica Telefonmuseum in Islikon im Greuterhof (bei Frauenfeld) ist ein T68d mit Zeichenzähler am i-Telex angeschlossen. Kann ich dir gerne einmal zeigen und demonstrieren, wenn du einmal in der Ostschweiz bist.
Herzliche Grüsse
Robert

[roliw]

Hallo Robert
Eigentlich war der Besuch schon seit zwei Jahren angedacht. Bis vor Corona war es aber purer Zeitmangel, der den Besuch verhindert hat und jetzt ist es unsere Regierung. Aber: die Impfung naht und mit ihr vielleicht wieder ein bisschen Normalität. Ich freue mich auf alle Fälle auf den Besuch in Islikon.
Herzliche Grüsse
Roland

[JanL]

Hallo Roland,
herzlichen Glückwunsch zu der sauberen Maschine. Ich bin immer wieder davon fasziniert, wie variantenreich damals produziert wurde.
Viel Spaß mit der Örgeli.
Gruß
Jan