Siemens Fernschaltgerät TW39 mit Lokalzusatz macht Probleme

[Andreasankl]

Nachdem mein T37 jahrelang ohne Probleme funktionierte, machte er
plötzlich Probleme. Es konnten keine Amtsverbindungen auf-
gebaut werden und auch im Lokalbetrieb lief der Motor nach dem
Drücken der Starttaste nur kurz an. Dieses war aber nur zeitweise.
Mit einem anderen Fernschaltgerät funktionierte der T37 einwandfrei.
Also lag es am Fernschaltgerät. Meine Vermutung ging in Richtung
lokale Spannungsversorgung. Lt. Schaltplan sollen es 60 Volt sein,
Als Leerlaufspannung habe ich ca. 36 Volt gemessen und unter
Belastung waren es nur 16 Volt. Damit zogen die Relais nicht einwandfrei an.
Der Übeltäter war schnell gefunden. Es lag an dem Gleichrichter 3.
Das ist ein Selengleichrichter, ich habe ihn dann geöffnet und dabei
stellt sich heraus dass die Selenplättchen oxidiert waren, dadurch
erhöhte sich der Innenwiderstand. Die Selenplättchen habe ich dann
durch 1N4004 Dioden ersetzt, sie passen von der Größe sehr gut in
den Gleichrichter. Anschließend wurde alles zusammen gebaut.
Die abschließende Messung ergab dann eine Leerlaufspannung von
96 Volt, durch Ändern des Sekundärabgriffs von b4 nach b1am Trafo
wurde die Spannung auf 68 Volt eingestellt. Jetzt ziehen die Relais im
Fernschaltgerät wieder einwandfrei an.

[WolfgangH]

Hallo Andreas,

danke für den Reparaturbericht. Es ist immer praktisch, wenn man anhand der Syptome bereits einen Erfarungsbericht als Anhaltspunkt hat.

Derartige Selenbrücken gehen gerne auch bei alten Radios kaputt, die vorgeschlagene Reparaturlösung wird auch hier gerne verwendet, um die Optik zu erhalten. Bei Radios wird die höhere Spannung aufgrund der Silizumdioden gerne mit einem Vorwiderstand reduziert. Die passende Trafoanzapfung zu verwenden - wenn vorhanden - ist aber die deutlich bessere Variante.

Verwunderlich finde ich, dass in einem Siemens Gerät SEL Brücken eingebaut wurden. Vielleicht wurde der GR schon einmal ersetzt?