STT abgeraucht

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jeff
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STT abgeraucht

#1

Beitrag: # 42981Beitrag jeff »

Guuude...

so sagt man bei uns im Hunsrück.
Kurz zu mir: Ich bin Mitte 30 und ursprünglich gelernter Elektroniker für Geräte und Systeme. Mit einem Faible für alte Technik bin ich kürzlich an einen T1000 gekommen. Sehr viel mehr kann ich auch nicht dazu sagen, da es kein Typenschild (mehr) gibt. In wie weit die Geschichte der erbenden Vorbesitzerin stimmt, weiß ich nicht. Da war von Testsystemen und Prototypen und sowas die Rede. Ob ich mich auch in Zukunft weiter mit Fernschreibtechnik beschäftigen werde, kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber den T1000 will ich zumindest reparieren und auch mal mit einem I-Telex rumspielen. Mal sehen, wo das dann hinführt.

Beim ersten Start war ich noch völlig ahnungslos, als sich das Netzteil in die Schutzschaltung klickte. Der Übeltäter war schnell gefunden, der 33µ Tantalie auf der GE war niederohmig. Aufgrund der Hinweise hier habe ich direkt auch die berüchtigten 10µ und 4µ7 getauscht, obgleich messtechnisch unauffällig. Weiterhin habe ich auch auf der STT die Kondensatoren getauscht. DIe hatten zwar alle noch ausreichend Kapazität, aber gruselige ESR von guten 0R8 bis hoch zu 15R. Da die Pads m.M.n. nicht so wahnsinnig gut gewählt sind und auch die clearance unnötig klein ist, habe ich alle Lötstellen unter dem Stereomikroskop inkl. Durchlicht überprüft. Aufgefallen ist mir sonst noch, dass der rote Anschluss in der Mitte unbespatzt ist und auch der Flachstecker single ist.
Dann ging es ans ausprobieren und nun blinkte die Anruftaste. Gleichzeitig ging die STT dann in den Indianermodus und hat Rauchzeichen gegeben. Konkret wurde das Hybridmodul 'V22916 X A121' undicht (elektronische Bauteile funktionieren innen mit Rauch - der Beweis: kommt der Rauch raus, ist das Teil kaputt).

Zu dem Hybridmodul habe ich nichts finden können (außer dem Aufdruck 'STABILITY' und der Position zwischen der Spannungsversorgung von der GE und weiteren Bauteilen auf der STT) und auch ein passender Schaltplan hielt sich bislang im Web verborgen. Um mir die Mühe des reverse engineering zu erspraren wende ich mich mit folgenden Fragen an euch:
1. Hat jemand einen Schaltplan für mein STT?
2. Kann jemand mehr zu dem Hybridmodul sagen?
3. Ist jemandem dieser Fehler und womöglich eine plausible Ursache bekannt?

Vielen Dank und beste Grüße...
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Ein Möter - halb Mensch, halb Löter...

MCMLXXV
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STT abgeraucht

#2

Beitrag: # 42995Beitrag MCMLXXV »

"Ein Möter - halb Mensch, halb Löter..." - Haha - der ist gut! :-)
Mit freundlichen Grüßen

Thomas

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DF3OE
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#3

Beitrag: # 42998Beitrag DF3OE »

Das sieht leider sehr ungünstig aus.... :(
Diese Dickschichtschaltungen konnten bisher noch nicht reverseengineered werden.

Das Problem sind die Widerstände, da sie auf die Keramikfläche aufgedampft sind und nicht
ausgemessen werden können, insbesondere wenn sie "abgeraucht" sind...zumindest hat es bisher noch niemand geschafft...

Im Schaltplan sind sie nur als viereckige Kästen eingezeichnet.
mfg
henning +++

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jeff
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#4

Beitrag: # 42999Beitrag jeff »

Das klingt zumindest so, als hättest du einen Schaltplan. Könnte ich den haben? Gibt es ein Service Manual für die STT?
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WolfgangH
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#5

Beitrag: # 43001Beitrag WolfgangH »

Hallo Jeff,

ich habe mal den Schaltplan herausgesucht, in der Hoffnung, daß er paßt. Vielleicht kannst Du mit 78XX Schaltreglern etwas basteln. Eventuell kann Dir Sebastian alias DrT1000 noch weiterhelfen.
Ich könnte mir gut vorstellen, daß auf der SEU-B Karte noch ein Kurzschluß vorliegt, ggf. auch ein Tantal-Elko, der den Hybrid überlastet hat.
Viel Erfolg beim Rekonstruieren und Reparieren!
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jeff
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#6

Beitrag: # 43007Beitrag jeff »

Super! Vielen Dank!
Ich schaue mal was damit so geht weil der Plan nicht so ganz passt und gebe Rückmeldung. Aber der Beschreibung nach ist das Hybridmodul wie gedacht nur eine Stabilisierung. Ein 7812 im TO220 sollte das auch hinbekommen und ist dazu nicht suizidgefährdet.

---

So. Der Hinweis mit der SEU war schon ganz gut. Die hatte ich vor der Vernebelung angesehen, aber nicht danach. Und siehe da: der Kondi hat 0R28. Der Widerstand hat es auch hinter sich und ist dummerweise auch noch etwas blaß um seine Ringe geworden. :mad:

Aber insgesamt ergibt sich damit durchaus eine Kausalkette. Kondi mit Schluss zieht viel Strom. Dem Widerstand wirds warm ums Herz, da sich das Hybridmodul bis zum burnout ins Zeug legt.
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WolfgangH
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#7

Beitrag: # 43008Beitrag WolfgangH »

Hallo Jeff,

die Erklärung ist schon stimmig! Ich versuche ja auch gerade einen T1000 wieder vollständig in Stand zu setzen, dabei macht auch meine SEU-B Karte Probleme (Link). Dein Bildausschnitt kommt mir sehr bekannt vor.

Der abgerauchte 10 Ohm Widerstand sitzt in der +12 V Leitung und der 68 µF Tantal gleich dahinter uns soll die 12 Volt stabilisieren.
Ich versuche ja die Schaltung zu rekonstruieren, das Layout ist soweit im CAD nachgebildet nun muß ich daraus noch einen lesbaren Schaltplan machen.
SEU-B2_B314-A1_GS3.png
Mich würde zwecks Vergleichbarkeit ein Foto von der Vorder- und Rückseite Deiner SEU-B Karte sehr interessieren.
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jeff
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#8

Beitrag: # 43011Beitrag jeff »

Der Apparat läuft!

Wie den Bildern zu entnehmen ist habe ich einen 7812 eingebaut. Etwas dirty aber jetzt extra was auf Lochraster löten oder gar eine Platine ätzen war mir dann doch etwas overkill.
Auf der SEU habe ich einen 10R Metalloxid eingelötet, der ist robuster als die Kohleschicht und wird im Falle des Ablebens eher hochohmig. Der alte 'durchgebrannte' Kohleschicht ist auf 2R3 niederohmig geworden. EInen 68µ Elko hab ich auf die schnelle nicht gefunden, aber ein 100µ tut da jetzt auch nicht weh.

Anbei noch die Bilder meiner SEU.

Vielen Dank für die Hilfe! Das hat die Fehlersuche und Reparatur enorm vereinfacht und beschleunigt!
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#9

Beitrag: # 43013Beitrag WolfgangH »

Danke für die Bilder! Nun haben wir die Revisionsstände GS1, GS2 und GS3 dokumentiert. Auch hier gibt es wieder geringe Unterschiede zur Nachfolgerevision.
Gruß
Wolfgang


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#10

Beitrag: # 43019Beitrag DrT1000 »

Vielen Dank für die gute Doku!

Der xxx A121 war bisher nie defekt (bei Platinen die zu mir zur Reparatur kamen).
Es ist gut, dass es sich hier nur um die Stabilisierung der Versorgungsspannung der SEU oder LAT handelt.
Einige Versionen der STT haben eine Brücke um diese Stabilisierung für sperzielle Fälle zur deaktivieren.
Sebastian - Dr. T1000 - DO1SFT +++

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