Keil Anrufbeantworter mit 9 Röhren um 1960
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Keil Anrufbeantworter mit 9 Röhren um 1960
Hallo zusammen,
heute stelle ich einen seltenen alten Anrufbeantworter der Firma Erich Keil (Oldenburg) aus der Zeit um 1960 vor, der damals in den „Storchwerken“ (Wuppertal) im Einsatz war. Dieses Unternehmen, welches Malerzubehör produziert, firmiert heute unter dem Namen Storch-Ciret-Group und hat ihren Sitz nach wie vor in Wuppertal.
Im Gegensatz dazu finde ich über die Firma Erich Keil (Oldenburg) leider keine Informationen.
In der Maschine hatte ich sogar noch ein bespieltes Tonband vorgefunden. Die Aufnahmen darauf sind von 1973-74, vermutlich wurde das Gerät danach ausgemustert.
Von der Post wurde der Anrufbeantworter nicht vermietet, da sich an einigen Stellen der Stempel „Privat“ findet. Aber zugelassen hat die Post das Gerät mit ihrem Stempel: „Zugelassen lt. Verf. d. Bundespostministers III B4 3342-0 Amtsbl. 16 v. 3.2.61“.
Hauptbestandteile des Anrufbeantworters sind eine spezielle Schaltungsplatte, ein Telefunken Magnetophon 75 und ein spezielles Modul mit einem Endlostonband. Alle Teile sind in einem abschließbaren Holzgehäuse mit Acrylglasabdeckung untergebracht. Alles zusammen wiegt etwa 20 kg.
Insgesamt gibt es 9 Röhren und mindestens 10 Relais.
Die Schaltungsplatte kann aus dem Holzgehäuse herausgezogen werden, wodurch die Maschine recht servicefreundlich wird. Sie ist mit folgenden Röhren bestückt: ECC83 (2x), ECC40, EF40 und PL2. Zudem gibt es 10 Relais von Siemens und ein Thermorelais.
Hier werden alle Funktionen zentral gesteuert.
Die zwei Potiregler, die man im Vordergrund sieht, dienen zur Empfindlichkeitseinstellung der Geräuscherkennung (Ober- und Untergrenze). Die Maschine muss nämlich erkennen, wann die aufgesprochene Nachricht zu Ende ist und die Schlussansage abgespielt wird.
Fortsetzung kommt gleich, da max. 10 Fotos pro Beitrag...
heute stelle ich einen seltenen alten Anrufbeantworter der Firma Erich Keil (Oldenburg) aus der Zeit um 1960 vor, der damals in den „Storchwerken“ (Wuppertal) im Einsatz war. Dieses Unternehmen, welches Malerzubehör produziert, firmiert heute unter dem Namen Storch-Ciret-Group und hat ihren Sitz nach wie vor in Wuppertal.
Im Gegensatz dazu finde ich über die Firma Erich Keil (Oldenburg) leider keine Informationen.
In der Maschine hatte ich sogar noch ein bespieltes Tonband vorgefunden. Die Aufnahmen darauf sind von 1973-74, vermutlich wurde das Gerät danach ausgemustert.
Von der Post wurde der Anrufbeantworter nicht vermietet, da sich an einigen Stellen der Stempel „Privat“ findet. Aber zugelassen hat die Post das Gerät mit ihrem Stempel: „Zugelassen lt. Verf. d. Bundespostministers III B4 3342-0 Amtsbl. 16 v. 3.2.61“.
Hauptbestandteile des Anrufbeantworters sind eine spezielle Schaltungsplatte, ein Telefunken Magnetophon 75 und ein spezielles Modul mit einem Endlostonband. Alle Teile sind in einem abschließbaren Holzgehäuse mit Acrylglasabdeckung untergebracht. Alles zusammen wiegt etwa 20 kg.
Insgesamt gibt es 9 Röhren und mindestens 10 Relais.
Die Schaltungsplatte kann aus dem Holzgehäuse herausgezogen werden, wodurch die Maschine recht servicefreundlich wird. Sie ist mit folgenden Röhren bestückt: ECC83 (2x), ECC40, EF40 und PL2. Zudem gibt es 10 Relais von Siemens und ein Thermorelais.
Hier werden alle Funktionen zentral gesteuert.
Die zwei Potiregler, die man im Vordergrund sieht, dienen zur Empfindlichkeitseinstellung der Geräuscherkennung (Ober- und Untergrenze). Die Maschine muss nämlich erkennen, wann die aufgesprochene Nachricht zu Ende ist und die Schlussansage abgespielt wird.
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Viele Grüße
Marco (MKS)
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Keil Anrufbeantworter mit 9 Röhren um 1960
Auf der Schaltungsplatte ist auch das Modul eingeschoben, welches ein besprochenes Endlostonband mit den Ansagen enthält.
Ein Spaltpolmotor treibt die Tonwelle an, an der wiederum das Magnetband mit einer Andruckrolle am Tonkopf vorbeigezogen wird. In einem Plastikbehälter ist der Bandvorrat untergebracht. Sobald das Band herausgezogen wird, rutscht gleichzeitig wieder ein Stück in den Behälter.
An zwei Stellen ist das Band gelocht, wodurch ein Mikroschalter betätigt wird: einmal zum Stoppen nach der Hauptansage, dann zum Stoppen nach der Schlussansage.
Die Maschine selbst kann auf dem Endlosband nicht aufnehmen, vermutlich mussten die Bänder beim Hersteller individuell bestellt werden.
Als Aufzeichnungsorgan dient ein Magnetophon 75 von AEG-Telefunken, das leicht modifiziert mit einer Metallblende in das Holzgehäuse eingepasst ist. Hier sind folgende Röhren verbaut: EF80, ECC83, EL95 und EM84. Letztere ist ein ‚magisches Auge’, mit dem der Aufnahmepegel einzustellen ist.
Ein Fußschalter und externer Lautsprecher können ergänzend angeschlossen werden.
Im Holzgehäuse selbst münden Netz- und Telefonschnur auf eine Federleiste, in die die Messerleiste der Schaltungsplatte kontaktiert. Ferner ist hier noch der Lautsprecher untergebracht.
Der Anrufbeantworter funktioniert tatsächlich auch nach über 60 Jahren. Ich habe die Tonaufnahmen digitalisiert und füge sie hier bei.
Während ich das Magnetband auf der Spule einfach mit einem Uher Report 4400 überspielen konnte, war das mit dem Endlosband (Ansagen) nicht so einfach. Dies lässt sich nur über das anrufende Telefon abhören. Also habe ich parallel zur Hörkapsel eines FeTAp 611 über ein paar Strippen mit Audiotrafo einen Digitalrekorder (Zoom H2N) angeschlossen, um die Ansagen zu sichern.
Hier gibt es die Ansagen zu hören (leider mit Brummen):
Hier gibt es die hinterlassenen Nachrichten der Anrufer von 1973/74 zu hören, überwiegend von einem Servicetechniker:
Ein kleines Video - die Ansagen habe ich allerdings reingemischt, da man diese nur über Telefon hören kann:
Ein Spaltpolmotor treibt die Tonwelle an, an der wiederum das Magnetband mit einer Andruckrolle am Tonkopf vorbeigezogen wird. In einem Plastikbehälter ist der Bandvorrat untergebracht. Sobald das Band herausgezogen wird, rutscht gleichzeitig wieder ein Stück in den Behälter.
An zwei Stellen ist das Band gelocht, wodurch ein Mikroschalter betätigt wird: einmal zum Stoppen nach der Hauptansage, dann zum Stoppen nach der Schlussansage.
Die Maschine selbst kann auf dem Endlosband nicht aufnehmen, vermutlich mussten die Bänder beim Hersteller individuell bestellt werden.
Als Aufzeichnungsorgan dient ein Magnetophon 75 von AEG-Telefunken, das leicht modifiziert mit einer Metallblende in das Holzgehäuse eingepasst ist. Hier sind folgende Röhren verbaut: EF80, ECC83, EL95 und EM84. Letztere ist ein ‚magisches Auge’, mit dem der Aufnahmepegel einzustellen ist.
Ein Fußschalter und externer Lautsprecher können ergänzend angeschlossen werden.
Im Holzgehäuse selbst münden Netz- und Telefonschnur auf eine Federleiste, in die die Messerleiste der Schaltungsplatte kontaktiert. Ferner ist hier noch der Lautsprecher untergebracht.
Der Anrufbeantworter funktioniert tatsächlich auch nach über 60 Jahren. Ich habe die Tonaufnahmen digitalisiert und füge sie hier bei.
Während ich das Magnetband auf der Spule einfach mit einem Uher Report 4400 überspielen konnte, war das mit dem Endlosband (Ansagen) nicht so einfach. Dies lässt sich nur über das anrufende Telefon abhören. Also habe ich parallel zur Hörkapsel eines FeTAp 611 über ein paar Strippen mit Audiotrafo einen Digitalrekorder (Zoom H2N) angeschlossen, um die Ansagen zu sichern.
Hier gibt es die Ansagen zu hören (leider mit Brummen):
Hier gibt es die hinterlassenen Nachrichten der Anrufer von 1973/74 zu hören, überwiegend von einem Servicetechniker:
Ein kleines Video - die Ansagen habe ich allerdings reingemischt, da man diese nur über Telefon hören kann:
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Erinnert mich daran:
Funk-Technik 1962-04, Seiten 106-107 Grüße
Andreas
Funk-Technik 1962-04, Seiten 106-107 Grüße
Andreas
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Keil Anrufbeantworter mit 9 Röhren um 1960
Vielen Dank für den Zeitschriftenausschnitt, Andreas!
Hier sieht man schon wieder einen Fortschritt, da die Steuerschaltung ohne Röhren auskommt und das Magnetophon 76 als Nachfolgemodell eingebunden wird. Der Anrufbeantworter konnte, wenn ich das richtig gelesen habe, nur eine Ansage abspielen, aber keine Nachrichten aufzeichnen.
Ob damals die Bundespost diesen Selbstbau als 'private Zusatzeinrichtung' zugelassen hätte...
Den oben vorgestellten Anrufbeantworter (Keil, Oldenburg) werde ich in den Kofferraum packen und ins Depot Heusenstamm mitnehmen. Vielleicht besteht an dem seltenen Gerät ja Interesse, sodass ich es dem Museum kostenlos überlassen könnte. Würde mich freuen, da es hier doch nur im Weg ist und von einer Ecke in die andere wandert.
Hier sieht man schon wieder einen Fortschritt, da die Steuerschaltung ohne Röhren auskommt und das Magnetophon 76 als Nachfolgemodell eingebunden wird. Der Anrufbeantworter konnte, wenn ich das richtig gelesen habe, nur eine Ansage abspielen, aber keine Nachrichten aufzeichnen.
Ob damals die Bundespost diesen Selbstbau als 'private Zusatzeinrichtung' zugelassen hätte...
Den oben vorgestellten Anrufbeantworter (Keil, Oldenburg) werde ich in den Kofferraum packen und ins Depot Heusenstamm mitnehmen. Vielleicht besteht an dem seltenen Gerät ja Interesse, sodass ich es dem Museum kostenlos überlassen könnte. Würde mich freuen, da es hier doch nur im Weg ist und von einer Ecke in die andere wandert.
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auauau... Ich sehe WIMA-Bonbons. Die MÜSSEN raus!
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Hallo Marco,
bin halt bei meiner Zeitschriftenschau erst bei 1962 angekommen. Sollte ich Weiteres dazu finden, stelle ich es gerne auch hier ein.
Bisher habe aber eher Artikel zu Dia- und Schmalfilm-Vertonungen u.a. gefunden. Weiß eigentlich noch jemand, was das war?
Grüße
Andreas
bin halt bei meiner Zeitschriftenschau erst bei 1962 angekommen. Sollte ich Weiteres dazu finden, stelle ich es gerne auch hier ein.
Bisher habe aber eher Artikel zu Dia- und Schmalfilm-Vertonungen u.a. gefunden. Weiß eigentlich noch jemand, was das war?
Grüße
Andreas
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Da hast du auf jeden Fall Recht, Wolfram. Diese angeblich "tropenfesten" WIMA-Bonbons hatte ich schon mal in einem Philips Plattenspieler ('Hutschachtel') getauscht. Vielleicht hat das den Röhren langfristig das Leben verlängert. Die Schachtel spielt nach wie vor mit gutem Klang.
Der Anrufbeantworter war nur kurz zur Videoerstellung an, sodass ich mir im angeschalteten Zustand keine Sorgen mache. Findet er eine neue Heimat, lege ich einen Hinweiszettel zum Kondensatorentausch bei. Bleibt das Gerät hier, tausche ich die Dinger selbst gegen geeignete Folienkondensatoren.
@Andreas:
Ja, die Sache mit den Schmalfilmvertonungen kenne ich noch durch meine Großeltern und deren Super8-Filme, die teils schmale Magnetspuren haben, auf denen der Ton abgespeichert ist. Erst nach der Filmentwicklung wurden darauf über den Projektor Musik und Geräusche von Schallplatten oder per Mikro aufgenommen. Ein immenser Aufwand im Vergleich zu heute, wo man einfach das Smartphone zückt.
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor MKS für den Beitrag (Insgesamt 3):
- SO36Tlx • ReinholdKoch • jan02
Viele Grüße
Marco (MKS)
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Eine frühe Werbung für Anrufbeantworter in Fachzeitschriften:
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Vermutlich konnte nicht direkt beim Dreh Ton aufgenommen werden, da der Film nicht gleichmäßig läuft sondern immer wieder stoppt zur Belichtung der einzelnen Bilder oder irre ich mich da?MKS hat geschrieben: ↑Fr 10. Mai 2024, 13:01@Andreas:
Ja, die Sache mit den Schmalfilmvertonungen kenne ich noch durch meine Großeltern und deren Super8-Filme, die teils schmale Magnetspuren haben, auf denen der Ton abgespeichert ist. Erst nach der Filmentwicklung wurden darauf über den Projektor Musik und Geräusche von Schallplatten oder per Mikro aufgenommen. Ein immenser Aufwand im Vergleich zu heute, wo man einfach das Smartphone zückt.
Viele Grüße Jan-Frederik
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Der Film wird mit 18 Bildern pro Sekunde aufgenommen bzw. abgespielt. Jedes Bild stoppt kurz bei Aufnahme bzw. Projektion, was das menschliche Auge aber nicht wahrnimmt, da es zu träge dafür ist - es ergibt sich ein bewegtes Bild.
Würde der Ton wie die Bilder mit kurzen Stopps aufgenommen bzw. abgespielt, wäre das natürlich unbrauchbar. Daher läuft der Film nach der Aufnahme bzw. Projektion des Bildes über eine Tonrolle, die den ruckelnden Film 'beruhigt' und erst ab dieser Stelle sitzt der Tonkopf zum Abtasten der Magnetspuren. Somit ist auf dem Filmstreifen der Ton immer um ein paar Bilder versetzt nach hinten aufgenommen.
Es gab auch Kameras, die den Ton direkt (live) aufnehmen konnten, welche aber irrsinnig teuer waren - so etwas hatten meine Großeltern nie.
Ich erinnere mich, dass die Filmrollen für die Entwicklung zu Kodak nach Stuttgart geschickt wurden und dann mit der Post zurück kamen. Der Film aus dem Labor wurde dann zu Hause zusammengeklebt und auf größere Spulen gewickelt.
Dann wurde beim Durchlauf mit dem Projektor der Ton aufgenommen. Auf eine Magnetspur des Films ließ sich Musik aufspielen und auf der anderen war der Kommentar (Sprache).
Die Qualität ist natürlich nicht so doll, so gibt es immer bei einer Filmklebestelle Tonaussetzer und so ganz gleichmäßig läuft das auch nicht wirklich. Auch klingt der Ton nach vielen Jahren recht dumpf. Naja, selbst bin ich trotzem froh, bewegte Bilder mit Ton von früher haben.
Habe eben mal eine Spule etwas abgewickelt :
Hier sieht man die beiden Tonspuren jeweils außen:
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