Fragen zum T68D Verhalten

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mjuhrig
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Fragen zum T68D Verhalten

#1

Beitrag: # 46388Beitrag mjuhrig »

Hallo an alle,

ich bin seit Kurzem stolzer Besitzer eines T68D mit folgender Ausstattung:
  • L-Schaltplatte für Lokalbetrieb
  • Lochstreifen Schreiber und Leser Betriebstundenzähler
Was er nicht hat, ist der Zähler + Backofenlampe für die Anzeige des nahenden Seitenendes. Vor der Qualität des Aufbaus des T68D bin ich echt begeistert. Die Wartungsunterlagen sind, vielleicht aufgrund der vielen Optionen, teilweise etwas verwirrend.

Wenn ich den T68D "bestrome" (a3/B3 und a4/B4 noch nicht angeschlssen = offen) läuft der Motor an und der Magner (EM) ist "unbestromt", er rastete daher ab und zu ein, was natürlich nicht sein darf. Wenn ich den Magneten in der "offenen" Stellung blockiere, dann kann ich Zeichen per Tastatur bzw. "Hier ist" senden. Wenn ich mir mit dem Oszilloskop den Datenstrom ansehe (a4/B4) mit Stromquelle (20mA) + Reihen-Widerstand zum Messen versorgt, dann sehe ich auch die passenden Daten (01010). Die "Wer ist hier Daten" kommen mir komisch vor (nur 18 Zeichen und ziemlicher "Nonsens"). Die Zeichenlänge ist etwas langsamer als 20 ms aber mit im Mittel 20,05 ms noch mehr als gut genug, das korreliert auch mit der Messung der Drehzahl (etwas zu langsam). Mein tolles R&S Oszilloskop kann zwar 5 bit aber leider nur bis minimal 300 Baud dekodieren, Unverschämtheit.

Was ich nicht verstehe ist das Anlaufen des Motors. Das ER-Relais hat hat die Wicklung Widerstände entsprechend der Spec. (~77 und ~1640 Ohm) und funktioniert. Die Signallampe im Lokalbetriebsschalter leuchtet nicht, kann aber auch durch Drücken des Lokal-Taster nicht aktiviert werden. Ich denke, dass der Fehler irgendwo im "Lokal-Teil" liegt, sodass der Motor durch das ER-Relais aktiviert wird.

Hat einer der vielen T68D-Kenner das Verhalten schon Mal gesehen, bzw. Tips zum weiteren Vorgehen?

Vielen Dank vorab und beste Grüße
Mark
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Andreasankl
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#2

Beitrag: # 46391Beitrag Andreasankl »

Hallo Mark,

mjuhrig hat geschrieben: Mi 16. Okt 2024, 09:18

Wenn ich den T68D "bestrome" (a3/B3 und a4/B4 noch nicht angeschlssen = offen) läuft der Motor an und der Magner (EM) ist "unbestromt", er rastete daher ab und zu ein, was natürlich nicht sein darf. Wenn ich den Magneten in der "offenen" Stellung blockiere, dann kann ich Zeichen per Tastatur bzw. "Hier ist" senden. Wenn ich mir mit dem Oszilloskop den Datenstrom ansehe (a4/B4) mit Stromquelle (20mA) + Reihen-Widerstand zum Messen versorgt, dann sehe ich auch die passenden Daten (01010).
Der Empfangsmagnet funktioniert folgender Weise: Beim Drehen der Empfangsnockenwelle wird durch "Diese"
der Anker des EM kurz gegen den Spulenkern gedrückt. Liegt nun eine 1 an halt sich der Anker für ca. 20 ms, liegt
eine 0 an fällt er sofort wieder ab. Da wird Deine Stromquelle von 20mA zu gering sein. Du brauchst schon eine
die ca. 40- 45mA liefert.
mjuhrig hat geschrieben: Mi 16. Okt 2024, 09:18 Was ich nicht verstehe ist das Anlaufen des Motors. Das ER-Relais hat hat die Wicklung Widerstände entsprechend der Spec. (~77 und ~1640 Ohm) und funktioniert. Die Signallampe im Lokalbetriebsschalter leuchtet nicht, kann aber auch durch Drücken des Lokal-Taster nicht aktiviert werden. Ich denke, dass der Fehler irgendwo im "Lokal-Teil" liegt, sodass der Motor durch das ER-Relais aktiviert wird.

Der Motor wird nicht direkt durch das ER-Relais eingeschaltet sondern durch das H-Relais. Beim externen Betrieb
durch das ER-Relais über seinen Kontakt T nach A geschlossen. Beim Lokalbetrieb zieht das H-Relais über den eIII1 Kontakt an. Voraussetzung für den Lokalbetreib: das P-Relais muss angezogen sein und der ER-Kontakt
in Stellung Z nach A geschlossen sein.
Durch Drücken der Lokaltaste zieht das F- und E-Relais an. Dadurch werden der Sendekontakt und der EM
über die Signallampe an die lokale Spannungsversorgung angeschaltet.
Überprüfe doch einmal ob die Relais alle anziehen. Meine Vermutung geht in Richtung Lokaltaste, das da
der Umschaltekontakt nicht richtig arbeitet.

Bevor Du die Maschine in Betrieb nimmst ersetze den Netzfilter FE2 der kommt früher oder später mit einem
lauten Knall.
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Beim Anruf können andere Kennungen kommen,
dann sind andere Maschinen zum Testen angeschlossen.
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mjuhrig
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#3

Beitrag: # 46398Beitrag mjuhrig »

Hallo Andreas,

vielen Dank für den guten Input. Ich wollte eigentlich H-Relais schreiben, hatte mich aber irgendwie vertippt. Den FE2 habe ich erst einmal entfernt, bis ich in den Becher einen neuen Filter eingebaut habe.

Die L-Schaltplatte war komplett "idiotisch" verdrahtet. Die Anschlüsse 1 bis 6 vom FE1-Filter waren völlig "erotisch" um-verdrahtet. Zum Glück konnte ich alles wieder in den Originalzustand zurücksetzen. Jetzt läuft der T68D im Lokal-Modus. Ich kann Lochstreifen und Druck-Streifen erzeugen. Jetzt muss ich noch die Serielle Schnittstelle testen.

Hier die erzeugten Streifen. Vielleicht kann jemand etwas mit der Namens-Kennung anfangen:
20241016_212834.jpg
20241016_212941.jpg
Ich halte Euch auf dem Laufenden und Grüße
Mark
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#4

Beitrag: # 46400Beitrag DF3OE »

Das ist eine Telegramm-Maschine aus Bremen 80.
(Alter Postleitzahl-Bezirk Bremen 80).
Zumindest, falls das HB richtig abgedruckt ist.

Mehr weiß sicherlich Reinhold. ;)
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#5

Beitrag: # 46401Beitrag mjuhrig »

Hallo Henning,

Bremen kann gut sein. Der ehemalige Besitzer hat in der Nähe gewohnt und bei der Post gearbeitet und hat den FS wohl irgendwann von der Post übernommen.

Bin gespannt, ob noch mehr rausgefunden wird.

Beste Grüße
Mark
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ReinholdKoch
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#6

Beitrag: # 46405Beitrag ReinholdKoch »

Hallo Mark,

ich habe einmal in den Telegramm-Unterlagen nachgeschaut.

HB80 war die Bezeichnung für die Telegrafenstelle für das Zustellamt 2000 Hamburg 80.
Bremen hatte aufgrund der Größe nicht so viele, verzeichnete Telegrafenstellen.
Die übrigen,weiteren Zustellämter in Hamburg hatte ähnliche Kennungen und GX-Nummern.
Den Auszug (exemplarisch für 1986) füge ich als Angang bei.
Aufgrund Urlaubs kann ich aktuell den gezeigten Lochstreifen nicht weiter auslesen.
Dazu wäre ein Foto von der Tastatur vom T68 ggf. noch weiter aufschlussreich.
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#7

Beitrag: # 46406Beitrag DF3OE »

Reinhold,

danke für die Info. Zuerst hatte ich auch Hamburg geschrieben, denn die Nummer ist ja Hamburger Bezirk,
dann wurde ich aber wegen "HB" stutzig.... und habe auf Bremen geändert. Man hat sich also nicht an
KFZ-Kennzeichen orientiert, sondern wirklich den Ortsnamen abgekürzt...
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#8

Beitrag: # 46407Beitrag mjuhrig »

Hallo Henning und Reinhold,

vielen Dank für die Infos.

Die Kennung siehe Anhang ist identisch zu dem was auf dem Druck-Streifen zu lesen ist: "2129A HB80 D", siehe auch dekodierter Lochstreifen im Anhang. Anbei auch ein Bild von der Tastatur.
20241017_114408.jpg
IMG-20241017-WA0000.jpg
Beste Grüße
Mark

PS: der historische Aspekt der Kennungen ist schon interessant
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ReinholdKoch
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#9

Beitrag: # 46408Beitrag ReinholdKoch »

Ok, danke Mark für die Entschlüsselung.
Wie es üblich bei diesen Telegrafenstellen, waren dort also mindestens 2 Fernschreiber vorhanden.
In diesen konkreten Fällen war der Apparat „a“ der Empfangsapparat, mit dem T68 mit dem Buchstaben „b“ wurde in aller Regel gesendet.

Auf dem Foto ist auch weiter nichts zu erkennen — eine weitere Beschriftung an der Maschine gibt es auch wohl nicht?
Herzliche Grüße

Reinhold

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#10

Beitrag: # 46409Beitrag mjuhrig »

Hallo Reinhold,

das T68D hat leider kein Typenschild mehr. Dass mit dem "A" bzw. "B" hatte ich auch vermutet.

Ich werde mich jetzt Mal mit der seriellen Schnittstelle und dem Auffrischen der Farbrolle beschäftigen.

Was ich noch nicht verstehe ist, warum die L-Schaltplatte so chaotisch umverdrahtet war. Keine der Änderungen hat irgendeinen Sinn ergeben.

Beste Grüße Mark
Beste Grüße Mark

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