T68d Wiederbelebung

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Pitrack90
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T68d Wiederbelebung

#1

Beitrag: # 50739Beitrag Pitrack90 »

Hi zusammen!

Ich hab kürzlich auf Ebay einen Siemens Halske (T)68d Fernschreiber für 100€ geschossen und hab mir zum Ziel gesetzt, diesen wiederzubeleben. Bisher hab ich keine Ahnung von Fernschreibern, aber das wird sich schon noch ändern. Mein Ziel ist, die Telegram App mal für ein echtes Telegramm zu nutzen :D. Später ggf. Anschluss ans i-Telex Netz. Ich möchte diesen Beitrag nutzen, um meinen Fortschritt (und Fehler) zu teilen und zu dokumentieren.

Kurz zu mir:
Ich heiße Patrick, wohnhaft in München und arbeite als Ingenieur (Elektro- und Informationstechnik) bei Infineon. Ich repariere gerne alte Geräte und schmücke mein Wohnzimmer damit (u.A. T&N Mutteruhr, Thales Rechenmaschine, alte Siemens&Halske Analoganzeigen). Ein Fernschreiber stand schon lange auf meiner ToDo Liste.

Hier ein paar Bilder von dem guten Stück:
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Ich hab sehr schnell feststellen müssen, dass ich die 1-Streifen Variante ohne Locher erwischt habe. Aber es ist sicher eh schwierig, passendes Lochstreifenpapier zu bekommen und für mein Telegram Projekt ist das auch keine Voraussetzung. Also was solls..

Beim Auspacken des Kartons ein kurzer Schockmoment, weil Glasscherben aus dem Gehäuse rieselten. Die rote Glühbirne (Zeichenzählwerk?) hat den Transport nicht überlebt. Kurz das gröbste ausgesaugt, aber leider knirscht es im Getriebe, wenn man ein bisschen per Hand dreht :cry: . Also werde ich wohl noch etwas gründlicher reinigen müssen.

Meine anfängliche Angst, keinerlei (technische) Dokumente zur Verfügung zu haben, hat sich sehr schnell in Luft aufgelöst und ich bin dank telefonanleitungen.de seit einer Stunde dabei, hunderte Seiten Bedienungsanleitungen, Beschreibungs- und Funktionsdarstellungen, Betriebs-, Wartungs- und Einstellanleitungen und Schaltpläne auszudrucken.

Nach dem Entfernen der Glasscherben werden ich mich dann um Isolationsmessung und Prüfen des Netzfilters kümmern, bevor ich den ersten Abrauchtest an Netzspannung mache :D. Mit einem Labornetzteil eingestellt auf 60V / 40mA sollte bei richtiger Polung der Motor ja anlaufen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Viele Grüße
Patrick
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Franz
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T68d Wiederbelebung

#2

Beitrag: # 50741Beitrag Franz »

Hallo Patrick,

willkommen hier und Glückwunsch zum "neuen" T68D.

Ich bin zwar nicht der grosse T68 Experte, wollte Dir (aus eigener Erfahrung) nur dazu raten, vor Inbetriebnahme des FS das mitgelieferte Spezial-Kabel gründlich zu untersuchen und zwar am Schukostecker sowie am Spezialstecker der auf den FS gesteckt wird (und dann auch gleich noch den weißen ADO-8 Stecker).

Die alten Kabel sehen außerlich häufig aus wie neu, wenn man dann die Stecker abgemacht hat, kommen einem dann teilweise völlig zerbröselte und unisolierte Adern entgegen.
Das ist auch wichtig im Spezialstecker, da hier die 230 V Adern ohne jeden zusätzlichen Schutz (Schrumpfschlauch) etc angelötet sind.

Die Lampe mit der roten Glasabdeckung ist in der Tat ein "Zeichenzähler..." bei ca. 64 oder 65 geschriebenen Zeichen leuchtet diese und in der Regel blockiert dann auch die Tastatur, die man dann mit Drücken von Wagenrücklauf (CR) und Zeilenvorschub (ZL bzw. ZV) wieder entsperren kann.

Diese Blockade war dafür vorgesehen, dass man - wenn man zu einem Blattschreiber schreibt -, das WR und ZL nicht vergisst und munter am Ende die Zeichen übereinander schreibt.

Grüße
Franz
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WolfgangH
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T68d Wiederbelebung

#3

Beitrag: # 50743Beitrag WolfgangH »

Hallo Patrick,

auch von mir ein herzliches Willkommen! Ein T68d sollte in keiner Fernschreibstelle fehlen, dennoch finde ich ihn nicht das Idealgerät als Haupmaschine für den Telexbetrieb. Das Problem dabei ist, daß man quasi blind schreiben muß, da man die zuletzt gedruckten Zeichen nicht sieht. Das Archivieren der Streifen durch durch Aufkleben auf ein Blatt Papier kann bei größerem Telexverkehr ebenfalls mühsam werden. Der fehlende Lochstreifenstanzer/-Leser ist dabei nicht wirklich ein Problem. Das ist eher nur der "Haben-wollen-Faktor". Ich benutze beide so gut wie nie.

Franz hat Dir schon den wichtigen Hinweis zum Kabel gegeben, ich möchte noch das Netzfilter ergänzen. Falls dieses nicht schon explodiert ist, wird es früher oder später melden, daher rate ich dringend zum Ersatz. Hier im Forum gibt es dazu schon genügend Beiträge.

An Dokumentationen und Fachwissen mangelt es bei diesem Gerät hier nicht, melde Dich, wenn Du etwas benötigst. Auch Papier gibt es noch genügend.

Die 60 Volt für die Linienspannung könnten für den T68d etwas knapp sein. Er hat lieber etwas mehr (80 - 100 V). Für den Probebetrieb reicht es auf jeden Fall. Wenn aber falsche Zeichen gedruckt werden oder die Glimmlampe nicht ausgeht, dann eben nicht wundern.

Ich bin schon gespannt auf Dein Projekt, Du darfst uns gerne teilhaben lassen. Ansonsten freue ich mich auch, wenn wir uns einmal per Telex austauschen.

Viel Spaß bei Deinem Projekt!
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Wolfgang


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jrschwarzer
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T68d Wiederbelebung

#4

Beitrag: # 50744Beitrag jrschwarzer »

Hallo Patrick,

willkommen im Club, hier im Forum gibt es sehr viel Material und Tipp´s für die Inbetriebnahme des Fernschreiber.
Ich habe auch vor Kurzen einen erstanden, auch nur Streifenschreiber aber egal. Papier kannst du hier im Forum
anfragen bekommst du zu einen echt fairen Preis, bekommst du nie alle.
Meine habe ich noch nie im Lokalbetrieb betreiben, war auch nicht so schlimm konnte ja mit I-Telex testen.

Grüße aus Potsdam
Jörg
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MKS
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#5

Beitrag: # 50748Beitrag MKS »

Hi Patrick,

willkommen hier in der Runde! Deine Maschine hat in der Fertigungsnummer auf dem Typenschild den Buchstaben 'L', was auf das Herstellungsjahr 1955 schließen lässt. (http://fernsprecher.de/code.htm)
Schön, dass der T68 im Jahr seines 70. Geburtstags wieder in Betrieb gehen soll.

Ergänzend zu den Tipps von den anderen solltest du den Netzfilter "Fe2" vorbeugend abtrennen, da dieser früher oder später kurzschlließt und dabei platzt. Dadurch könnten lästige Reinigungsarbeiten im Inneren entstehen, die sich vermeiden lassen.

Die beiden Zuleitungsdrähte lassen sich direkt am Fe2 abtrennen und mit 2 Schrumpfschläuchen vorerst isolieren. Der Fernschreiber funktioniert auch ohne Fe2, aber das Bauteil sollte wegen Funkstörungen (Radioempfang etc.) besser ersetzt werden.
Einen passenden Netzfilter als Ersatz, der genau in den Alubecher des alten passt, findest du beispielsweise hier:
https://www.ebay.de/itm/316636060537

Viel Erfolg bei der Herrichtung dieser optisch schönen Maschine!
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Viele Grüße
Marco (MKS)

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